Der menschliche Körper unterliegt einem natürlichen Alterungsprozess. Nun wollen Forscher eine Art „Jungbrunnen-Molekül“ in Früchten und Nüssen entdeckt haben – Urolithin A. Dieses unterstützt vor allem das menschliche Immunsystem und kann offenbar den Alterungsprozess dort umkehren.
Wenn wir altern, altert auch unser Immunsystem und wird dadurch anfälliger für Infektionen und Krankheiten. Doch es gibt offensichtlich eine Möglichkeit, diesen spezifischen Alterungsprozess zu verlangsamen und vielleicht sogar umzukehren. Dies ist auf eine interessante neue Entdeckung von Schweizer Wissenschaftlern zurückzuführen.
Eine kürzlich in Nature veröffentlichte Studie untersucht das verjüngende Potenzial eines in Früchten und Nüssen vorkommenden Moleküls auf das alternde Immunsystem. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass dieses Molekül die Fähigkeit besitzt, den altersbedingten Rückgang der Immunfunktion einzudämmen und umzukehren, was wichtige Erkenntnisse zur Verbesserung der Immungesundheit bei älteren Menschen liefert. Die wichtigsten Erkenntnisse sind:
- Molekülwirkung: Die Studie identifiziert ein spezifisches Molekül, das in Früchten und Nüssen vorhanden ist.
- Umkehrung des altersbedingten Rückgangs: Dieses Molekül dämmt effektiv den mit dem Alter einhergehenden Rückgang der Immunfunktion ein und kehrt ihn um.
- Potenzielle gesundheitliche Vorteile: Die Forschung legt nahe, dass die Aufnahme dieses Moleküls in die Ernährung die Immungesundheit bei älteren Erwachsenen verbessern könnte.
- Natürlicher Immunschub: Natürliche Verbindungen in alltäglichen Lebensmitteln wie Früchten und Nüssen können eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung des Immunsystems spielen, insbesondere bei alternden Menschen.
Das Molekül, Urolithin A, stimuliert demnach den natürlichen Recyclingprozess der Mitochondrien (die sogenannte „Autophagie“), was wiederum das Immunsystem positiv beeinflusst. Denn wenn die Mitochondrien in den Zellen nicht mehr ordentlich arbeiten, sammelt sich darin quasi „Müll“ an, der die gesunden Mitochondrien an der Arbeit hindert. Und die positiven Effekte auf die Gesundheit durch dieses Molekül wurden früher schon festgestellt.
In den Versuchen mit Mäusen zeigte die Supplementierung mit Urolithin A demnach eine deutlich verbesserte Immunantwort auf Infektionen bei älteren Mäusen. Die Ergebnisse zeigten eine Abfolge von Ereignissen, die die Immunfunktion wiederherstellten: Urolithin A steigerte die Recyclingkapazität der Mitochondrien (Autophagie), stellte die hämatopoetischen Stammzellen effektiv wieder her und belebte dadurch das Immunsystem. Für die Abwehr verschiedener Erkrankungen könnten diese Erkenntnisse ein großer Gewinn sein.