Immer Ärger mit der Solar-Fähre: Millionengrab auf der Schlei

Bild: Georgfotoart, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

In der beschaulichen Landschaft Schleswig-Holsteins, wo die Schlei sich malerisch durch die Küstenlandschaft schlängelt, entfaltet sich ein Lehrstück moderner Fehlplanung. Seit Jahrhunderten verbindet eine simple Fähre die Ufer bei Missunde – bis der Zeitgeist der „grünen Transformation“ Einzug hielt und das bewährte Konzept auf den Kopf stellte.

Die Protagonisten dieses Dramas: eine hochmoderne Solar-Fähre namens „Missunde III“, ihre in Ungnade gefallene Vorgängerin „Missunde II“ und eine Riege von Politikern und Beamten, die sich in einem Labyrinth aus guten Absichten und katastrophaler Umsetzung verloren haben.

Mit stolzgeschwellter Brust präsentierte man 2023 das neue Vorzeigeprojekt: Eine emissionsfreie Fähre, angetrieben von der Kraft der Sonne, sollte eine neue Ära des umweltfreundlichen Nahverkehrs einläuten. Kostenpunkt: schlappe 3,3 Millionen Euro aus dem Säckel des Steuerzahlers. Doch was auf dem Reißbrett brillant erschien, erwies sich in der rauen Wirklichkeit der Ostsee als kolossaler Fehlschlag.

Die „Missunde III“, ein schwimmendes Mahnmal realitätsfremder Öko-Ambitionen, entpuppte sich als störrisches Gefährt, unfähig, Wind und Strömung zu trotzen. In einem fast komödiantischen Akt der Verzweiflung griff man zur Notlösung: Die alte Diesel-Fähre, erst kürzlich für 17.000 Euro veräußert, wurde eilig für das Sechsfache – nämlich 100.000 Euro – zurückgekauft. Ein Verlustgeschäft auf Kosten der Steuerzahler, das die Absurdität der Situation unterstreicht.

Doch das Trauerspiel ist noch nicht zu Ende. Mit der Hartnäckigkeit eines trotzigen Kindes hält die Verwaltung an ihrem Öko-Traum fest. Zwei zusätzliche Bugstrahlruder sollen nun das widerspenstige Solar-Schiff zähmen – zu welchem Preis und mit welchem Erfolg, steht in den Sternen. Es besteht dabei zudem durchaus die Chance, auch nur eine „Verschlimmbesserung“ zu erreichen.

Inmitten dieses bürokratischen Wirrwarrs regt sich der Unmut der Bürger. Mit einer Unterschriftenaktion fordern sie pragmatisch die unbefristete Weiternutzung der bewährten „Missunde II“. Es ist ein Aufbegehren gegen den blinden Fortschrittsglauben, der hier seine Grenzen aufgezeigt bekommt. Diese Posse an der Schlei ist allerdings viel mehr als nur eine lokale Kuriosität. Sie ist symptomatisch für eine Politik, die in ihrem Eifer, angeblich „grüne“ Lösungen zu implementieren, oft die Bodenhaftung verliert und Realitätssinn vermissen lässt.

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