Das christliche Uganda stellt Homosexualität nun unter Strafe und wird dafür vom Wertewesten mit Reaktionen und Sanktionen bedroht. Doch in anderen Ländern, mit denen man gute Beziehungen hat, ist diese Diskriminierung von Homosexuellen auch der Fall. Warum diese Scheinheiligkeit?
Ein Kommentar von Heinz Steiner
Im ostafrikanischen Uganda ist Homosexualität nun strafbar. Die Reaktion des Wertewestens? Drohung mit Sanktionen. Nun, die Herren Biden und Borrell sollten mit ihrer Scheinheiligkeit aufhören und auch anderen Ländern – wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Nigeria – mit ähnlichen Maßnahmen drohen oder sich einfach nicht mehr in die internen nationalen Angelegenheiten souveräner Staaten einmischen.
Doch das wird nicht geschehen. Warum? All diese Länder, in denen Homosexualität immer noch illegal ist und teilweise sogar mit dem Tod bestraft werden kann, sitzen auf Unmengen an Erdöl und/oder Erdgas. Sie sind für die politischen Führer in den Vereinigten Staaten und in der Europäischen Union einfach zu wichtig, als dass man ihnen wegen irgendwelchen Menschenrechten (die übrigens ein Produkt der westlichen Kultur sind) auf die Füße treten würde. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass es sich bei den anderen Ländern um moslemische Länder handelt und man es ihnen deshalb „durchgehen“ lässt. Was jedoch wiederum die Frage aufwirft, warum man dann die Massenzuwanderung von Moslems nach Europa zulässt, welche früher oder später hierzulande ebenfalls zu solchen Zuständen führen kann.
Das vorwiegend christliche Uganda, in dem man seit dem 26. Mai für homosexuelle Handlungen lebenslänglich eingesperrt und sogar hingerichtet werden kann und in dem die „Förderung“ von Homosexualität nun ebenfalls mit schweren Strafen belegt wird, hat dem Wertewesten kaum etwas zu bieten. Weder liefert das ostafrikanische Land Energieträger nach Europa, noch kauft es Unmengen an Waffen von der westlichen Rüstungsindustrie, um die Nachbarn damit zu bombardieren. Die Amerikaner und Europäer benehmen sich dabei wie eine Schulhofbande, die die schwächeren Unangepassten mobbt, aber die „schweren Jungs“ in Ruhe lässt, weil sie von denen mit dem Stoff versorgt werden, den sie brauchen. Eine Doppelmoral, die zum Himmel stinkt.
Mir persönlich ist es komplett egal, was erwachsene Menschen im gegenseitigen Einverständnis miteinander im privaten Bereich in sexueller Hinsicht machen. Wenn sich Paare (egal ob hetero- oder homosexuell) in der Öffentlichkeit küssen und Händchen halten – es stört mich absolut nicht. Doch genauso wie ich die hypersexualisierten öffentlichen „Pride“-Paraden für unangebracht halte, empfinde ich auch die Bestrafung von erwachsenen Menschen als falsch, die ihre persönliche Sexualität im gegenseitigen Einverständnis ausleben, ohne dabei anderen Menschen zu schaden. Dies tun beispielsweise Kinderschänder oder Vergewaltiger und werden dafür zu Recht bestraft. Doch eine Doppelmoral und Scheinheiligkeit, wie sie die westlichen Spitzenpolitiker hier an den Tag legen, zeigt einfach nur einen miesen Charakter.