Es reichte ihnen nicht, zahllose Österreicher mit falschen Versprechungen in die Nadel getrieben zu haben. Es reichte ihnen nicht, die Gesellschaft gespalten, Grundrechte abgeschafft und Menschen diskriminiert zu haben. Sie forderten auch noch, dass diejenigen, die im Vergleich zu den Gespritzten kaum Krankenstände haben, zusätzlich zahlen sollen.
Ein Kommentar von Willi Huber
Es waren besonders schäbige Gedanken, welche der niederösterreichische Ärztekammer-Vizepräsident Gerrit Loibl im November 2021 gegenüber dem fraglich neutralen Ö1-Radioformat „Mittagsjournal“ äußerte. Seiner Meinung nach sollen Ungeimpfte eine Pandemieabgabe leisten – 90 bis 100 Euro monatlich. Damit wäre der Impfzwang mit hohen Geldstrafen nur anders benannt worden. Wir dürfen nicht vergessen, was verschiedene Politiker und Funktionäre in den letzten Monaten und Jahren getan haben – deshalb werden wir in unserer Berichterstattung immer wieder daran erinnern – #erhatmitgemacht. Anstelle sich zu entschuldigen, setzte Loibl einige Tage später noch in Form einer OTS-Presseaussendung nach – sogar mit Unterstützung seines Präsidenten Christoph Reisner:
Daher kam der wesentlich elegantere Vorschlag einer monatlichen Pandemieabgabe für alle „impftauglichen“ Bewohnerinnen und Bewohner dieses Landes, von der diejenigen, die durch ihre eigene Impfung zum Ende dieser Krise ursächlich beitragen, befreit werden. Unterstützung für den Vorschlag kommt auch vom Präsidenten der NÖ Ärztekammer, Dr. Christoph Reisner, MSc: „Die Höhe dieser Abgabe – wie von Vizepräsident Loibl vorgeschlagen – mit der monatlichen Tabaksteuerbelastung eines durchschnittlichen Rauchers anzusetzen, das sind zwischen 90 und 100 Euro, scheint angesichts des Ernstes der Lage nicht überzogen. Sämtliche aus dieser Aktion erzielten Einnahmen sollten direkt ins Gesundheitswesen fließen und vor allem dazu verwendet werden, die Attraktivität des Pflegeberufes zu steigern.“
Dabei wird diese Maßnahme entgegen jeder Evidenz empfohlen. Denn Ungeimpfte erkranken nicht häufiger als Geimpfte. Und jede große Firma bestätigt inzwischen: Es sind die Geimpften, die immer häufiger wegen schweren Krankheiten wochenlang ausfallen. Nicht zuletzt deshalb kommt es zu immer mehr Problemen im Flugverkehr – aber auch große Lebensmittelketten und viele Krankenhäuser klagen über Personalnot.
Die Niedertracht dieser Forderung lässt sich nur schwer überbieten. Doch Loibl setzte noch eins drauf und forderte im damaligen Lockdown für Ungeimpfte einen Lockdown für alle. Da hätte man als ORF man ruhig mal fragen können, wogegen seiner Meinung nach diese Impfung eigentlich schützt, wenn man nach der Impfung immer noch Masken, Tests und Lockdowns benötigt. Hat man aber nicht, denn das wäre ja neutraler Journalismus. Denselben Effekt hätte jede andere Form von Hexenzauber wohl auch – viele davon, ohne dass man plötzlich und unerwartet mit einem Herzinfarkt tot umkippt.
Im selben Bericht von noen.at findet sich noch ein „Schmankerl“ der NEOS, deren Rolle in der „Pandemie“ wir auch nicht vergessen dürfen:
NEOS sahen sich am Dienstag neuerlich zu Kritik an der Regierung veranlasst. Der Grund waren Briefe des Gesundheitsministeriums an die Haushalte zum dritten Stich. Die Information darin sei veraltet, es werde noch Boostern nach sechs Monaten empfohlen. Und die Info sei nur auf Deutsch, für andere Sprachen müsste man einen Internet-Link aufrufen. Eigentlich sollte die Bundesregierung – nach dem Vorbild von Wien und Vorarlberg – jedem per Brief einen freiwilligen Impftermin zukommen lassen, forderte der stellvertretende NEOS-Klubobmann Gerald Loacker.
noen.at, 23. November 2021