Wie kommt eigentlich ein Bundeskanzler dazu, Eltern zu verspotten, die sich keine warmen Mahlzeiten mehr für ihre Kinder leisten können – Krisenpolitik sei Dank? Das ist wohl die große Frage, die sich Österreich stellt, nachdem im Netz gerade ein Video des Pannenkanzlers viral geht, in dem er vorschlägt, dass betroffene Eltern doch mehr arbeiten oder ihre Kinder mit Burgern und Pommes versorgen mögen. Die Verärgerung in der Bevölkerung ist groß. Und auch von unserer Redakteurin Edith Brötzner gibt es in ihrem offenen Brief nur eine Empfehlung für den Noch-Bundeskanzler: Treten Sie zurück!
Ein Kommentar von Edith Brötzner
Herr Nehammer, gehts noch?
Mal ganz unter uns: Können Sie in der Nacht eigentlich noch ruhig schlafen oder werden Sie schon von den „Böcken“ verfolgt, die Sie in Ihrer Position als Kanzler beinahe täglich „abschießen“? Abgesehen davon, dass Sie die Nation nicht nur mit Ihren Auslandsreisen zum Gespött machen, weil Sie sich als Staatsmann nicht ausreichend über die Gepflogenheiten fremder Länder informieren und Ölscheichs zur Begrüßung mit der Klo-Hand tätscheln, gibt es wohl nicht mehr viel, das Sie als Kanzler noch länger tragbar macht.
Bier-exen auf Volksfesten gehört definitiv nicht zu den Qualitäten, die ein Kanzler braucht oder an den Tag legen sollte. Auch die lächerliche Medien-Ente, dass Sie Ihr Bier mit Wasser verdünnt getrunken hätten, ist nichts, auf das Sie sonderlich stolz sein können. Ganz im Gegenteil. Ihre Auftritte überbieten sich selber tagtäglich mit neuen Peinlichkeiten. Eine schlimmer als die nächste.
Ein Bundeskanzler, der die Nation verspottet
Ich gehe davon aus, dass der ehemalige Kanzler Figl sich im Grab umdrehen würde, wenn er sehen könnte, wie Sie sein Andenken mit Ihrer Propaganda-Kampagne „Glaub an Österreich“ beschmutzen. Und eines ist fix, Herr Nehammer. Den Glauben an Sie und Ihre Fähigkeiten haben die Österreicher längst verloren. Da hilft weder Alkohol noch Psychopharmaka, um Ihre „Leistungen“ für die Nation auch nur im Ansatz irgendwo erkennen oder ertragen zu können. Eine Frage hätte ich noch, bevor Sie endgültig abdanken, Herr Bundeskanzler:
Wie fühlt man sich eigentlich, wenn man den Österreichern, den braven, schikanierten Steuerzahlern; den Eltern, die sich das Leben dank Ihrer Krisenpolitik fast nicht mehr leisten können; „ins Gesicht spuckt„? Wenn man Eltern verspottet, die sich für ihre Kinder keine warmen Mahlzeiten mehr leisten können – als Bundeskanzler mit Ihrem Gehalt? Geben Ihnen Aussagen wie „dann sollens halt mehr arbeiten“ oder „den Kindern einen Mäci-Burger mit Pommes kaufen“ ein Gefühl von Überlegenheit?
Als alleinerziehende Mama und arbeitende, stolze Österreicherin kann ich Ihnen nur eines sagen: Schämen Sie sich! Schämen Sie sich dafür, wie Sie mit den Menschen umgehen, deren Angestellter Sie sind. Und läge es allein in meiner Macht, wären Sie ohnehin längst gekündigt. Weil jeder andere in Ihrer Position besser wäre, als Sie es je sein könnten. Tun Sie dem Volk einen Gefallen, packen Sie Ihr letztes bisschen Ehrgefühl zusammen und treten Sie zurück, Herr Nehammer!