Sehr gewagt ist es, wenn klare Wahlverlierer darauf hinweisen, wie viele Menschen den politischen Gegner nicht gewählt hätten: Man betont damit nur das eigene Versagen. Bei der Nationalratswahl dominierte FPÖ-Chef Herbert Kickl klar bei den Vorzugsstimmen. Das zeigt überdeutlich, wer das Volk wirklich von sich überzeugen konnte.
Mit 85.542 Vorzugsstimmen sicherte sich Kickl einen haushohen Sieg und ließ damit sowohl Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) als auch den SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler weit hinter sich. Nehammer schaffte es nur auf 60.402 Stimmen, während Babler mit 46.440 noch weiter abgeschlagen ist. Die Vorzugsstimmen können dabei als deutliches Signal gewertet werden, welche Politiker die Wähler wirklich von sich überzeugen konnten. Eine Klatsche für Noch-Kanzler Nehammer, die dieser aber offenkundig nicht wahrhaben möchte.
Noch düsterer sieht es bei den Grünen aus – vor allem für Grünen-Chef Kogler: Selbst Umweltministerin Leonore Gewessler zog mit 31.244 Vorzugsstimmen klar an ihm vorbei. Gerade mal 7.569 Stimmen konnte Kogler sammeln. NEOS-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger konnte sich 15.880 Vorzugsstimmen sichern.
Wer ist demnach also der Favorit der Wähler? Die Botschaft ist klar: Herbert Kickl. Wer das ignoriert und den Wahlgewinner und Vorzugsstimmenkanzler von der Regierungsbeteiligung ausschließt, befeuert den Unmut des Volks.