Die Empörung bei den Profiteuren der von der Politik versprochenen „Wärmewende“ ist groß: Eigentlich wollte man deutsche Hausbesitzer gesetzlich zum Umstieg auf Wärmepumpen zwingen, doch der Widerstand war so groß, dass der grüne Wirtschafts- und Klimaminister sich inzwischen selbst mit einem „ich bin zu weit gegangen“ herausredete und das Heizgesetz als „Test“ bezeichnete. Für jene Heizungshersteller, die sich auf politisch garantierte Gewinne verlassen haben, ist das ein harter Schlag. Mehrere Branchenriesen mussten inzwischen Kurzarbeit anmelden.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Die deutschen Bürger tragen den grünen Wahn nicht mit und haben Zwangssanierungen und „Wärmewende“ eine Absage erteilt: Anstatt im vorauseilenden Gehorsam die umstrittene Wärmepumpentechnologie in ihre Objekte zu bauen, setzen sie auf Gas- und aktuell vor allem auf Ölheizungen. Die kritische Haltung gegenüber den angeblich so alternativlosen Wärmepumpen verwundert schon angesichts der hohen Strompreise in Deutschland nicht, zumal die Energiewende die Preise zukünftig nur weiter in die Höhe treiben dürfte. Dass Wärmepumpen in mangelhaft gedämmten Bestandsgebäuden schnell zu Kostenexplosionen statt -einsparungen führen können und entsprechende Sanierungen für viele Menschen schlicht unbezahlbar sind, tut sein Übriges. Ganz nebenbei darf der Strom für Wärmepumpen bekanntlich bei Netzüberlastung gedrosselt werden. Das wirkt auf Verbraucher alles andere als vertrauenerweckend.
Abgeschrieben ist die grüne Heizungsdiktatur freilich nicht: Auch die CDU hat längst offengelegt, diese nicht (wie einst versprochen) zurücknehmen zu wollen. Wer schwarz wählt, wählt also in Wahrheit auch weiterhin grün – typisch Altparteien. Man erinnere sich an die zahlreichen Deals in den Corona-Jahren: Auch in der CDU dürften ausreichend viele Profiteure der von den Bürgern abgelehnten „grünen Transformation“ sitzen oder mit solchen verbandelt sein.
Solange sich der Wärmepumpenzwang noch umgehen lässt, werden die Hausbesitzer das aber nutzen, um auf Technologien auszuweichen, die sich für sie bewährt haben. Das ist für die Hersteller alles andere als erfreulich. Leidtragende sind nun bereits Branchenriesen wie Vaillant, Stiebel Eltron und neuerdings Viessmann. Alle drei haben dank fehlender Nachfrage bereits Kurzarbeit angemeldet. Viessmann hatte seine Heiztechniksparte dabei 2023 noch gewinnbringend an ein US-Unternehmen verkauft: Dort rieb man sich angesichts fast sicherer Profite in Deutschland sicher die Hände, doch aktuell könnte man den Deal eher bereuen.
Auch Bauunternehmen hatten im Hinblick auf potenzielle Profite durch Gebäudesanierungen bereits Euro-Zeichen in den Augen, sind nun aber reichlich enttäuscht. Der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle, ein Zusammenschluss von Herstellern von Bauprodukten für energetische Sanierungen, beklagt Umfrageergebnisse, nach denen die verhältnismäßig meisten Befragten konstatierten, dass weitere CO2-Einsparungen ihrer Ansicht nach unnötig seien. „Die Angst vor Veränderungen und dem Verlust von Wohlstand sind offenkundig größer als das Interesse am Klimaschutz“, bemängelte der Geschäftsführer des Bundesverbands. Wie kann das denn sein? Die Bürger wollen für das Narrativ einer Klimaapokalypse durch das lebenswichtige CO2 nicht verarmen? Eine Frechheit!
Die Schuldigen für die Misere sind von den Nun-doch-nicht-Profiteuren schnell ausgemacht: Sie sitzen nicht nur in der Regierung, sondern auch in den Medienhäusern. Schon vor mehreren Wochen wetterte Max Viessmann: „Was rund um die Wärmepumpe passiert ist, ist an Dramatik nicht zu überbieten. Eine Technologie, die nachweislich effizienter ist und Vorteile hat, wurde kaputt geredet. Was an Mythen verbreitet wurde, an Polarisierung und Populismus stattgefunden hat, hat mich fassungslos gemacht.“ Wenn Menschen jenen, die ein Produkt verkaufen wollen, nicht glauben, dass es sich dabei um den heiligen Gral handelt, sondern Vor- und Nachteile des Produkts abwägen, sind sie also Opfer von „Polarisierung und Populismus“. Die „Desinformation“ über nachteilsfreie Wärmepumpen scheint demnach ebenso allgegenwärtig wie die „Desinformation“ über die nebenwirkungsfreie Corona-Impfung.
Ob man nun Mitgefühl mit Unternehmen hat, die sich auf Profite durch Planwirtschaft verließen, statt sich an der Nachfrage ihrer Kunden zu orientieren, kann jeder für sich entscheiden. Es sei jedem von Herzen gegönnt, wenn er mit einer Wärmepumpe in seinem Haus glücklich und zufrieden ist. Wer in seinem alten Häuschen weiter auf die bewährte Gas- oder Ölheizung setzen möchte, darf daran in einem freien Land aber nicht gehindert werden. Der Ökosozialismus unter dem Deckmantel einer absurden Klimarettung muss in seine Schranken gewiesen werden.