Hamburg hält erneut als Mahnmal her: Hier zeigt sich, dass zur Durchsetzung des grünen Wahns auch Enteignungen ein willkommenes Mittel sind. Die blühen nun Anwohnern einer der Haupteinfallsstraßen der Stadt: Der grüne Senator Anjes Tjarks möchte dort die Radwege verbreitern, damit Lastenräder (die dort kaum je fahren) einander problemlos überholen können. Dem XXL-Radweg stehen aber einige Vorgärten im Weg, die die Anlieger entsprechend abgeben sollen.
In Hamburg drehen Grünideologen frei: Zuletzt wollte eine Grünen-Politikerin in Kiel bereits das Rückwärtsparken verbieten (Report24 berichtete). Im Hamburger Alstertal möchte man zudem eine „emissionsfreie Ladezone“ einrichten: In der einzigen Ladezone nahe der S-Bahn Poppenbüttel dürfen bald keine Verbrenner mehr zum Be- und Entladen halten. Das ist dann nur noch E-Autos, Lastenrädern und Lkw ab 4,25 Tonnen erlaubt. Und nun sollen die Vorgärten von Anwohnern der Luruper Hauptstraße dran glauben: für leichtere Überholmanöver für Lastenräder, die dort aber kaum je fahren und sich entsprechend auch gar nicht überholen müssen.
Die Verkehrsbehörde möchte die Radwege an der Hauptstraße von 1,50 Meter auf drei Meter verbreitern, wie letzten Mittwoch auf einer Bürgerversammlung bekannt gegeben wurde. Das sei Teil der „Magistralen-Entwicklung“, mit der die Bebauung der Einfallsstraßen verdichtet werden soll. Angeblich sollen so nicht nur Radler, sondern auch Fußgänger und Autofahrer mehr Platz bekommen.
Konkret sollen je Straßenseite 4,25 Meter von den Grundstücken weggenommen werden: 1,50 Meter für die Radwege, 0,50 Meter mehr für die Gehwege, der Rest für Grünstreifen und eine Fahrbahnverbreiterung. Damit letzteres möglich wird, möchte man auch Parkstreifen entfernen. Statt drei sollen dann zukünftig vier Fahrbahnen für Autofahrer nutzbar werden. Angesichts des Autohasses der Grünen kann wohl befürchtet werden, dass hier am Ende allerhöchstens eine E-Auto-Spur eingerichtet wird. Die stetige Wegnahme von Parkplätzen trägt indes seinen Teil dazu bei, dass die unliebsamen Autos mehr statt weniger bewegt werden, weil man als Fahrer gezwungenermaßen Straße für Straße nach einem (bezahlbaren) Parkplatz abklappert.
Im Falle einer Enteignung der Grundstückseigentümer muss eine Entschädigung gezahlt werden. Pro Quadratmeter liegt der Verkehrswert laut Bild bei etwa 100 Euro. Das Medium rechnet vor, dass zwar bei 4,25 Meter Tiefe und 25 Metern Front rund 10.000 Euro zusammenkommen würden. Dafür verliert man aber Vorgarten, Hecken und natürlich Stellflächen. Vielleicht stellt man seine Mülltonnen dann einfach in den Hausflur? Dass Grüne den Menschen sogar ihr kleines bisschen Grün vor dem Haus nehmen wollen, wirkt bezeichnend.
Anwohner sind entsetzt über die Pläne, bangen um ihren Besitz und halten den Umbau ohnehin für überflüssig. Manche befürchten, dass dort eine regelrechte „Autobahn“ gebaut werden soll (samt Lastenfahrrad-Highway, möchte man hinzufügen). Das will natürlich niemand vor seiner Haustür haben. CDU-Regionalpolitiker Sven Hielscher weist darauf hin, dass an der Straße (wie wohl auch sonst überall) so gut wie keine Lastenräder unterwegs seien, was die leichteren Überholmanöver als Begründung für die Enteignungen absurd erscheinen lässt. „Was die Verkehrsbehörde dort plant, ist pure Willkür“, so Hielscher.
Immerhin bleibt noch Zeit: Der Plan-Prozess könnte im Laufe des Jahres 2026 abgeschlossen werden. Das Wort Enteignung nimmt man bei der Behörde lieber nicht in den Mund; stattdessen spricht man von Vorkaufsrechten, die man geltend machen wolle. Dass sich bis 2026 das Lastenrad als Verkehrsmittel durchsetzt, darf bezweifelt werden. Wenn die Grünen in Deutschland weiterregieren, könnten Eselskarren aber durchaus wieder modern werden …