Grüne Energiepolitik: Frankreich mahnt Deutschland, eigene Stromversorgung sicherzustellen

Bild: freepik / natanaelginting

Deutschland zeigt der Welt eindrücklich, wie es nicht geht: Nachdem die verblieben Kernkraftwerke abgeschaltet wurden, importiert Deutschland seit Mitte April deutlich mehr Strom – insbesondere aus Frankreich. Man ersetzte somit den eigenen Atomstrom durch eben solchen aus dem Ausland. Frankreichs Energieministerin Agnès Pannier-Runacher kritisiert diese Doppelmoral scharf und mahnt die zunehmende Abhängigkeit Deutschlands von seinen Nachbarn an: Jedes Land habe die Verantwortung, die eigene Energieversorgung sicherzustellen.

Nachdem im April die letzten Atommeiler vom Netz gingen, erhöhten die deutschen Stromimporte aus dem Ausland sich deutlich. Die Ampel, insbesondere die Grünen, leugnen jedweden Zusammenhang – sowohl Energieexperten als auch Oppositionspolitiker sehen das freilich anders. So kommentierte der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller: „Die Ampel hat mit dem Abschalten der nationalen Kernkraftwerke die Energiesouveränität Deutschlands ins Wanken gebracht. Statt ausreichend Strom in Deutschland zu produzieren, sind wir jetzt auf den Atom-Strom aus Frankreich angewiesen. So gefährdet Habeck den Industriestandort Deutschland.“ 

Nun äußerte auch die französische Energieministerin Agnès Pannier-Runacher scharfe Kritik: Gegenüber dem Handelsblatt mahnte sie an, dass Deutschland riskiere, mehr und mehr von der Atomenergie seiner Nachbarn abhängig zu werden. Für die grüne Doppelmoral zur Kernkraft hat sie kein Verständnis: „Es ist ein Widerspruch, einerseits massiv französischen Atomstrom zu importieren und andererseits jeden Text und jede Gesetzgebung in der EU abzulehnen, die den Mehrwert dieser kohlenstoffarmen Energieform anerkennt.“ Hinsichtlich des Klimawahns verortet sie bei der deutschen Politik gar ein „Glaubwürdigkeitsproblem“, da Deutschland durch die Unzuverlässigkeit der Erneuerbaren weiterhin auf fossile Brennstoffe angewiesen ist.

„Jedes Land muss seiner Verantwortung nachkommen, die eigene Versorgung sicherzustellen und einen Beitrag zur Stabilität des europäischen Netzes zu leisten“, befand Pannier-Runacher. Das deutsche Wirtschaftsministerium reagierte pikiert auf diese Feststellung und gab an, man sei eigentlich gar nicht auf den Strom angewiesen, im europäischen Strombinnenmarkt werde Strom lediglich dort produziert, wo er am günstigsten sei – also nicht in Deutschland. (Mit diesem Rechtfertigungsversuch hat man natürlich abermals das Märchen der sinkenden Strompreise infolge des Atomausstiegs widerlegt, das die grüne Katrin Göring-Eckardt den gutgläubigen Bürgern erzählen wollte.)

Die energiepolitische Sprecherin der Grünen wiederum behauptete, in Wahrheit habe Deutschland im vergangenen Winter (also wohlgemerkt zu Zeiten, wo deutsche Atommeiler noch am Netz waren) ja für Frankreich die Versorgung gesichert, weil viele französische Atomkraftwerke „wegen Sicherheitsproblemen“ (in Wahrheit: Wartungen und Reparaturen) nicht verfügbar gewesen seien. Diese Problematik hatte das Kernkraft-Land Frankreich sich freilich durch jahrelang mangelnde Investitionen in den nuklearen Sektor selbst eingebrockt.

Sollten noch einmal Reparaturen bei vielen französischen Kraftwerken gleichzeitig vonnöten sein, dürfte Deutschland als Stromexporteur nach aktuellem Stand jedenfalls ausfallen: Vielmehr wird auch das Land der grünen Weltenretter dann verstärkt zu den Leidtragenden gehören. Wollte man durch die „Energiewende“ nicht angeblich die Abhängigkeit vom Ausland reduzieren?

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