Im Berliner Behördenapparat zählt nicht nur Qualifikation, sondern auch Herkunft. Wer einen Migrationshintergrund hat, wird laut offiziellen Bewerbungsunterlagen bei Neueinstellungen „in besonderem Maße“ berücksichtigt. Die Stadt Berlin will damit den Anteil von Beschäftigten mit “Migrationsgeschichte” im öffentlichen Dienst erhöhen.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
“Wir begrüßen Bewerbungen von Menschen aller Religionen und Weltanschauungen, sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten. Frauen und Personen of Color und/oder mit familiärer Migrations- und Fluchtgeschichte sowie eigenem Migrationshintergrund werden besonders ermutigt, sich zu bewerben.” So liest man es in etlichen Stellenanzeigen im Karriereportal der Stadt Berlin.
Klickt man dann auf “Jetzt bewerben”, heißt es: “Wir möchten den Anteil von Beschäftigten mit Migrationshintergrund im Öffentlichen Dienst erhöhen. Daher laden wir bei einer ausreichenden Anzahl entsprechender Bewerbungen Personen mit Migrationshintergrund gemäß ihrem Anteil an der Berliner Bevölkerung (Anteil 06/2024: 40,3 %) ein und berücksichtigen diese bei Einstellungen in besonderem Maße.”

Wer ohne Migrationsgeschichte kommt, muss also damit rechnen, trotz gleicher Qualifikation zurückgestellt zu werden, im eigenen Land, beim eigenen Staat. Das muss diese Gleichheit sein, von der Linke so gern schwadronieren. Berlin beruft sich dabei auf das “Partizipationsgesetz“. Das Ziel: Die Zusammensetzung der Verwaltung soll dem “demografischen Anteil” in der Bevölkerung angepasst werden.
Sonst darf man über Herkunft doch gar nicht sprechen?
Das ist durchaus brisant: Aktuell steht in Deutschland nämlich jeder unter Beschuss, der bei Staatsbürgern irgendeine Form von Unterschied feststellt. Wer kritisiert, dass Einbürgerungen auch Menschen ohne Respekt für westliche Werte ermöglicht werden, begibt sich auf hauchdünnes Eis, denn vor dem Gesetz soll “deutsch” eben “deutsch” sein: Wer eingebürgert wurde, ist Deutscher. Wehe jedem, der nach dem Vornamen eines Straftäters fragt! Herkunft ist irrelevant.
In Berlin zeigt sich die ideologische Schieflage ganz offen: Dieselben Politiker, die jede Diskussion über Nationalitäten und ethische und kulturelle Hintergründe als „rassistisch“ und verfassungswidrig abwehren und die Herkunft von gewissen Personen faktisch auslöschen wollen, pochen plötzlich auf Unterschiede, wenn es um Behördenposten geht. Wieso wird “Migrationsgeschichte” hier zum Bonus, darf aber in anderen Kontexten nicht in den Mund genommen werden? Was denn nun? Sind wir jetzt alle gleich, oder gilt das nur selektiv?
Die Entfremdung der Bürger von ihrem Staat wird hier emsig vorangetrieben. Was bedeutet es für das Vertrauen in Behörden, wenn sich immer mehr Menschen fragen müssen: Wessen Interessen vertreten diese Ämter eigentlich noch? Wer aktiv Herkunft als Einstellungskriterium hervorhebt, signalisiert: Wir bauen einen öffentlichen Dienst, der nicht mehr die Bevölkerung als Ganzes repräsentieren will, sondern ein gewünschtes Gesellschaftsbild. Und das schließt Deutsche eben im Zweifelsfall aus – auch in Deutschland.
Das linke Establishment entlarvt sich damit faktisch selbst: Es fordert “Vielfalt”, aber meint eigentlich nur Gehorsam und Uniformität bei den Deutschen. Es predigt Gleichberechtigung, aber setzt gezielt Bevorzugung um, gegen die Eigenen, versteht sich. Das spaltet die Gesellschaft, aber die einzigen, die sich darüber beschweren dürften, wären wohl abermals Menschen mit “Migrationsgeschichte” – die anderen sind ja gemeinhin Rassisten und irgendwie minderwertig, so erweckt man den Anschein. Wie soll man das den Bürgern noch vermitteln?
