In den letzten Jahren wurden wir immer wieder davor gewarnt, dass durch die Überfischung und den Klimawandel Fisch bald schon zu einem raren Luxusgut wird. Doch die aktuell verfügbaren Zahlen und Daten weisen eher auf das Gegenteil hin. Vielmehr zeigen sich viele Fischbestände trotz großer Fangmengen als stabil. Es darf Entwarnung gegeben werden.
Fische sind schon seit Urzeiten ein wichtiger Teil der menschlichen Ernährung und wichtige Proteinlieferanten. Sie gelten auch als gesünder als das „rote Fleisch“ und stellen eine wichtige Ergänzung in einem vielseitigen Ernährungsplan dar. Doch die exzessive Bewirtschaftung der Weltmeere durch große Fischereiflotten und regionale Veränderungen bei den Oberflächentemperaturen haben in der Vergangenheit immer wieder zu Panikmeldungen geführt. In wenigen Jahrzehnten, so hieß es immer wieder, gebe es kaum mehr Fische für den Verzehr. Doch die Realität sieht ganz offensichtlich anders aus.
So berichtet beispielsweise eine Studie darüber, dass die Fische in kühlere Zonen migrieren, wenn die Oberflächentemperaturen in bestimmten Gebieten zu warm werden. Auch scheinen sie diesbezüglich sehr anpassungsfähig zu sein. Wir sollten nicht vergessen, dass unsere Erde in den letzten Jahrmillionen immer wieder von Kalt- zu Warmzeiten – und wieder zurück – wechselte, und die Fischbestände dies alles überlebten. Hinzu kommt, dass wärmere Gewässer als nährstoffreicher gelten, was der maritimen Nahrungskette eigentlich zugutekommt.
Dann gibt es noch eine wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2016. Dabei handelt es sich um die „bisher größte Datenbank dieser Art“, welche diese „mit modernsten bioökonomischen Modellen für mehr als 4.500 Fischereien weltweit“ verknüpfte. Das Ergebnis dieser Arbeit: Die Fischereiwirtschaft werde von der Zunahme der Fischbestände profitieren und höhere Fangmengen ermöglichen. Der Klimawandel scheint damit also auch positive Auswirkungen auf das maritime Leben zu haben.
Wenn man bedenkt, dass erst im Jahr 2020 insgesamt 214 Millionen Tonnen Fisch (übrigens eine Rekordmenge) aus Wildfängen und aus Aquakulturen gewonnen wurden, wird auch deutlich, dass es so schlecht nicht um die Fischbestände stehen kann. Ein FAO-Bericht prognostiziert zudem ein Wachstum der Fischereierträge bis zum Jahr 2030 um 14 Prozent. Dies soll laut der OECD auch zu Preissenkungen führen.
Zudem gelten rund zwei Drittel aller Fischbestände als biologisch nachhaltig. Das heißt, sie können sich auch ohne aktuelle Beschränkungen bei der Fischerei selbst erhalten. Wobei es lediglich in einigen Weltregionen für einige wenige Spezies kritisch ist. Das heißt aber auch, dass man mithilfe von aktiven Überwachungen der Fischbestände und regionalen Fangquoten auch diesbezüglich für eine nachhaltige Entwicklung sorgen kann.
Alles in allem zeigt es sich, dass die Versorgung mit Fisch ganz offensichtlich noch für viele Jahre weitestgehend kein Problem sein wird. Klimatisch bedingte Temperaturveränderungen führen zwar zu Migrationen von einigen Fischschwärmen, doch in Summe scheint die Versorgungssicherheit zumindest in absehbarer Zeit kein Problem zu sein. Panikmache ist also völlig unangebracht.