George Zinn: Wer ist der Mann, der bei Kirks Ermordung brüllte “ich habe geschossen!”

George Hodgson Zinn fiel schon öfter durch geisteskranke Aktionen auf (Bildquelle: X)

Inmitten des Tumults rund um die Ermordung des konservativen Aktivisten Charlie Kirk geriet der 71-jährige George Hodgson Zinn, ein polizeibekannter politischer Störenfried aus Salt Lake City, ins Visier der Ermittlungen. Zinn, der zunächst fälschlicherweise als Schütze vermutet wurde, gestand vor Ort die Tat. Er will dies gemacht haben, um den wahren Täter zu schützen – eine strafbare Handlung, welche die Verfolgung verzögerte. Zinn hat eine Vorgeschichte einer geistigen Erkrankung.

Kurz nach dem Schuss um 12:20 Uhr Ortszeit, der von einem Dach des nahegelegenen Losee Centers aus abgefeuert wurde, lag Zinn auf dem Boden der Veranstaltung und war umringt von Zeugen. Er wandte sich an einen Polizisten und rief zweimal: „Ich habe ihn erschossen, jetzt schießt mich nieder.“ Die Beamten fanden keine Waffe bei ihm und nahmen ihn in Gewahrsam.

Zinn wiederholte seine Behauptung während des Transports zur UVU-Polizeistation und forderte erneut, erschossen zu werden. Später räumte er ein, all dies getan zu haben, um „die Aufmerksamkeit vom wahren Schützen abzulenken“. Im Krankenhaus, wohin er wegen einer nicht näher genannten Vorerkrankung gebracht wurde, sagte er zu einem Offizier: „Ich bin froh, dass ich gesagt habe, ich hätte ihn erschossen, damit der echte Verdächtige entkommen konnte.“

Er äußerte zudem den Wunsch, „Märtyrer für die erschossene Person“ zu werden. Diese wenig konsistenten, wirren Aussagen, dokumentiert in einem Dossier der UVU-Polizei, führten zur Anklage Zinns wegen Behinderung der Justiz. Videos seiner Festnahme, in denen seine Hose herunterrutschte und Zeugen ihn als „Monster“ beschimpften, verbreiteten sich viral und trugen zu Fehlinformationen bei. Die Polizei klärte innerhalb weniger Stunden, dass Zinn nicht der Schütze war; der tatsächliche Täter, Tyler Robinson, 22, wurde am 11. September festgenommen.

Frühere Anklagen und Haftstrafen

Zinn gilt als libertär-konservativer Aktivist, zumindest stellt ihn der Medienmainstream so dar. Er hat eine jahrzehntelange Geschichte von Konflikten mit dem Gesetz, die hauptsächlich kleinere Delikte umfasst. Gerichtsakten zeigen rund 25 Anklagen seit den 1980er Jahren, darunter wiederholt Trespassing (unbefugtes Betreten), Störung des Friedens, Erschleichen von Diensten und Behinderung von Polizeiarbeit. Er war Stammgast bei politischen Veranstaltungen, wo er oft ungeladen auftauchte – von republikanischen Parteitreffen bis hin zu Kundgebungen.

Im Mai 2025 wurde er in Ogden festgenommen, weil er eine Straße blockierte und erklärte: „Es ist mir egal, ob die Autos den ganzen Tag warten; nehmt mich fest.“ 2019 war er unter fünf Festgenommenen bei einem gewalttätigen Protest gegen die Utah Inland Port Authority, angeklagt wegen Unruhestiftung und Verweigerung der Auflösung. Sein schwerwiegendstes Vergehen beging er 2013, kurz nach dem Boston-Marathon-Anschlag: Zinn schickte eine E-Mail an Organisatoren des Salt Lake City Marathons mit der Frage, ob sie „jemanden bräuchten, um Bomben in der Nähe der Ziellinie zu platzieren“.

Dafür wurde er wegen Terrorismusdrohung (zweiter Grad, Felony) angeklagt, plädierte auf ein milderes Vergehen und erhielt Bewährung plus eine einjährige Haftstrafe nach Verstoß gegen Bedingungen. Weitere Vorfälle umfassen unbefugtes Eindringen beim Sundance Film Festival (Januar 2025) und Gatecrashing bei der Republican National Convention 1988 und 2012. Zinn war auch Zuschauer bei Kobe Bryants Sexualstrafverfahren 2003 und bei diversen Filmpremieren, von denen er später ausgeschlossen wurde.

Bekannter geistiger Zustand

Zinns Verhalten wird von Behörden und Bekannten als exzentrisch und impulsiv beschrieben. Salt Lake County District Attorney Sim Gill, der Zinn seit den 1980er Jahren kennt, nannte ihn einen „Gadfly“ – einen provokateurischen Störenfried, der an fast jeder politischen Veranstaltung teilnahm, um zuzuhören und zu stören. Gill betonte: „Er ist eine Person, die seltsam sein kann und gelegentliche Verhaltensauffälligkeiten hat, aber im Großen und Ganzen harmlos.“ Die Staatsanwaltschaft versuchte mehrmals, Zinn in ein Mental-Health-Court-Programm für Misdemeanor-Fälle einzubringen, doch er „nahm nie wirklich teil“.

Nach der Anklage im Jahr 2013 wurde er zu einer psychologischen Untersuchung und Behandlung verpflichtet, was seine Anwältin Lisa Remal als Reaktion auf „impulsive und dumme Entscheidungen“ durch mentale Probleme begründete. Zinn selbst gab an, dass seine Handlungen nicht böswillig gemeint waren, sondern aus Neugier oder Frustration entstammten. Es gibt Spekulationen über einen „Messias-Komplex“, basierend auf seiner Märtyrer-Aussage, doch konkrete Diagnosen fehlen oder sind nicht öffentlich.

Zinn hat früher behauptet, Zeuge des 9/11-Vorfalls gewesen zu sein – eine Aussage, die sich nicht belegen ließ. US-Redakteure, die den Sachverhalt recherchierten, geben an, dass Zinn an diesem Tag nicht physisch vor Ort in New York City war. Aus dieser (falschen) Behauptung sind viele Verschwörungstheorien entstanden – tatsächlich wäre es schon merkwürdig und unwahrscheinlich gewesen, dass ein Mensch bei mehreren kriminellen Großereignissen “zufällig” dabei ist.

Aktueller Status und Freilassung

Zinn wurde am 15. September 2025, nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus, in das Utah County Jail eingeliefert und wegen Behinderung der Justiz (zweiter Grad, Felony) angeklagt. Ein Richter erließ eine Motion, ihn ohne Kaution festzuhalten, um Fluchtgefahr und Beeinträchtigung der Ermittlungen zu verhindern. Formale Anklagen wurden bislang nicht erhoben; sein erster Gerichtstermin steht aus.

Wesentlich ist der Ermittlungsstand, dass es keine Verbindung zu Robinson gibt – die beiden hatten nie Kontakt. Zinn hat hinsichtlich des laufenden Rechtsfalls keinen Anwalt benannt. Er wurde zunächst freigelassen, am 15. September aber erneut festgenommen und in das Utah County Jail eingeliefert. Er sitzt derzeit ohne Kaution in Haft und wartet auf formale Anklagen.

Im Netz kursierende Behauptungen, Zinn wäre jüdischer Herkunft, lassen sich nicht durch Belege erhärten. Im Grunde genommen wäre dies aber auch irrelevant, da für jeden ersichtlich ist, dass es sich um einen geistig abnormen Querulanten handelt, der besser in einer Einrichtung für Geisteskranke aufgehoben wäre, als auf freiem Fuß viel Schaden anzurichten. Aktuell kursierender Judenhass wegen fragwürdiger Assoziation mit dem Anliegen der Terroristen im Gazastreifen dürfte zu dieser Version der Geschichte geführt haben.

Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende!

Informationen abseits des Mainstreams werden online mehr denn je bekämpft. Um schnell und zensursicher informiert zu bleiben, folgen Sie uns auf Telegram oder abonnieren Sie unseren Newsletter! Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, freuen wir uns außerdem sehr über Ihre Unterstützung.

Unterstützen Sie Report24 via Paypal: