China ist für Apple als Produktionsstandort zunehmend uninteressant. Stattdessen kommen verstärkt Indien und Vietnam zum Zug. Die Zulieferfirmen wurden angewiesen, umzuziehen: Die „Null-Covid“-Politik und die Unruhen ruinieren die Reputation Chinas als zuverlässiger Produktionsstandort.
Der Abzug der Produktion von iPhones, AirPods, Smartwatches und Laptops aus China in andere asiatische Länder beschleunigt sich zusehends. Einem Bericht des „Wall Street Journals“ zufolge hat das Unternehmen die Zulieferfirmen angewiesen, die Produktion von Apple-Produkten auszulagern – und vorrangig Produktionsstätten in Indien und Vietnam zu errichten. Zudem möchte das Unternehmen offensichtlich auch die Abhängigkeit vom taiwanesischen Zulieferer Foxconn deutlich reduzieren.
Anstatt wie bisher weniger als zehn Prozent der gesamten globalen iPhone-Produktion in Indien durchführen zu lassen, sollen künftig fast die Hälfte aller Smartphones dort produziert werden. Vietnam hingegen soll zum Zentrum der Produktion von AirPods, Smartwatches und Laptops werden, so der Bericht.
Wohl einer der Hauptgründe dafür dürften die gewalttätigen Proteste in der „iPhone City“ in Zhengzhou wegen der Löhne und der Covid-19-Restriktionen sein. Damals hatten die aufgebrachten Mitarbeiter sich Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Dies alles hat das Risiko von Produktionsausfällen für Apple deutlich erhöht, weshalb das Unternehmen nun die Produktion von dort abziehen möchte.
Für die kommunistische Führung in Peking ist der Abzug der Produktion von Apple-Produkten jedoch vor allem ein gewaltiger Image-Verlust. Ausgelöst durch die restriktive „Null-Covid“-Politik, die immer wieder zu Produktionsunterbrechungen führte. Und dies nicht nur bei Apple, sondern auch bei unzähligen anderen Unternehmen, die die „Werkbank China“ für sich nutzen. Auch wenn die chinesischen Behörden mittlerweile einige Restriktionen lockern, scheint das Vertrauen in den Produktionsstandort China nachhaltig erschüttert worden zu sein.