Gentechnik im Supermarkt: Brüssel hilft, Inhaltsstoffe vor Kunden zu verbergen

(C) Report24/KI

Künftig sollen in der Europäischen Union diverse gentechnisch veränderte Lebensmittel ohne jeden Hinweis im Supermarktregal landen dürfen. Keine Warnung, keine Kennzeichnung, keine Transparenz mehr. Ist das fair gegenüber den Konsumenten?

Die EU will, dass der Konsument gentechnisch veränderte Lebensmittel im Supermarkt nicht mehr erkennt. Pflanzen, die mit neuen Gentechnikverfahren wie CRISPR-Cas im Erbgut verändert wurden, sollen künftig ohne Hinweis im Regal stehen dürfen. Das heißt, die Konsumenten werden in Zukunft diesbezüglich im Ungewissen gelassen, obwohl viele Verbraucher sich eine solche Kennzeichnung wünschen.

Gentechnische Eingriffe gelten plötzlich nicht mehr als Gentechnik, solange keine “körperfremden Gene” – also zum Beispiel Kartoffelgene in Karotten – eingebaut werden. Das Erbgut wird trotzdem gezielt umgeschrieben. Die neue Einteilung in zwei Pflanzenkategorien ist Augenwischerei. Kategorie 1 umfasst Gewächse mit angeblich “begrenzten Eingriffen”. Was “begrenzt” heißt, legen hierbei Politiker fest, die von Gentechnik ungefähr so viel Ahnung haben wie ein Massai-Hirtennomade vom Hochhausbau.

Zur Rechtfertigung werden die üblichen Schlagworte aufgerufen: Klimaanpassung, Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit. Gentechnik sei nur eine Art von schnellerer Züchtung, heißt es. Doch gleichzeitig schafft man vor allem für die Landwirte neue Abhängigkeiten. Wer genetische Eigenschaften über Patente kontrolliert, kontrolliert die Landwirtschaft. Große Konzerne sichern sich sämtliche Rechte, kleine Betriebe verlieren ihren Handlungsspielraum. Saatgut wird zur Lizenzware, Bauern werden zu Abnehmern fremder Vorgaben. Auch das soll im Regal nicht sichtbar sein.

Der Kern des Problems ist nicht die Technologie an sich, sondern der Entzug der Wahlfreiheit. Der Verbraucher soll nicht entscheiden, sondern konsumieren. Ohne Information, ohne Möglichkeit zur Abwägung. Kennzeichnung ist kein Misstrauen, sondern Voraussetzung für Verantwortung. Und während die EU darauf besteht, dass potenzielle Allergene bei den Zutatenlisten hervorgehoben werden müssen, soll die GMO-Kennzeichnung wegfallen?

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