Der Iran gelangte an US-amerikanische Geheimdienstdokumente und hat diese veröffentlicht. Es geht dabei um geheime Angriffspläne Israels auf den Iran. Wie konnte dies geschehen? Sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Israel zeigt man sich bestürzt.
Streng vertrauliche US-Dokumente, die Israels mutmaßliche Vorbereitungen für einen Angriff auf den Iran detailliert beschreiben, sind am Samstag an die Öffentlichkeit gelangt. Diese unerwartete Enthüllung hat in diplomatischen Kreisen für Aufruhr gesorgt und wirft ernsthafte Fragen zur Sicherheit sensibler Informationen auf. Die geleakten Unterlagen, gekennzeichnet als „TOP SECRET“ und „NOFORN“ – eine der höchsten Geheimhaltungsstufen – erschienen zunächst auf dem pro-iranischen Telegram-Kanal „Middle East Spectator“. Besonders brisant: Ein Dokument stammt offenbar von der National Geospatial-Intelligence Agency (NGA) des US-Verteidigungsministeriums und ist als „Visual Intelligence“-Bericht eingestuft.
Der Inhalt der Dokumente lässt aufhorchen: Sie beschreiben minutiös, wie Israel fortschrittliche Munition verlegt und verdeckte Drohnenaktivitäten durchführt – Maßnahmen, die auf einen bevorstehenden Angriff gegen den Iran hindeuten könnten. Ein Dokument trägt die unmissverständliche Überschrift: „Verteidigungskräfte setzen wichtige Munitionsvorbereitungen und verdeckte UAV-Aktivitäten fort, höchstwahrscheinlich für einen Angriff auf den Iran, 16. Oktober 2024“. Weder das Pentagon noch die NGA haben bisher die Echtheit der Dokumente offiziell bestätigt. Die Reaktion eines anonymen US-Beamten, der die Situation als „äußerst besorgniserregend“ bezeichnete, lässt jedoch Rückschlüsse auf ihre Authentizität zu.
Diese Leaks fallen in eine Phase erhöhter Spannungen in der Region. Israel erwägt offenbar eine Vergeltungsaktion für den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober, bei dem rund 200 Geschosse auf Ziele in Zentralisrael abgefeuert wurden. Die geleakten Informationen könnten nun möglicherweise darauf abzielen, die israelische Operation zu beeinträchtigen. Interessant dabei ist auch, dass die Dokumente die Bemühungen der US-Geheimdienste offenlegen, die Vorbereitungen ihres Verbündeten Israel genau zu überwachen. Dies wirft ein Schlaglicht auf die vielschichtigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und die heikle Balance, die die USA in der Region zu wahren versuchen.
Die Veröffentlichung dieser hochsensiblen Informationen hat in der Washingtoner Denkfabrik-Szene für Unruhe gesorgt. Es werden nun drängende Fragen zur Sicherheit innerhalb der US-Geheimdienstgemeinschaft laut. Wie konnte es zu einer derartigen Verletzung der Geheimhaltung kommen? Wurde das US-Geheimdienstnetzwerk möglicherweise vom Iran kompromittiert? Die potenziellen Auswirkungen dieses Leaks auf die ohnehin angespannte Situation im Nahen Osten sind enorm. Nun werden die Israelis nämlich ihre Strategie überdenken müssen.