Fünf Verletzte: Schwarzer US-Soldat feuerte auf Kameraden – er wäre gemobbt worden

Der Attentäter Quornelius Radford (28) - Bildquelle US Strafverfolgungsbehörden

Die Lückenberichterstattung der deutschsprachigen Systemmedien über den Schusswaffen-Amoklauf in den USA ist einmal mehr bezeichnend. “Einmann” habe wieder einmal etwas gemacht – gefolgt von den üblichen Tiraden über die schrecklich bösen Schusswaffen und die angeblich schießwütigen Amerikaner. Fakt ist, dass ein 28-jähriger US-Soldat auf einem Armeestützpunkt in Georgia mit einer privaten Schusswaffe das Feuer auf seine Kameraden eröffnete. Die fünf Verletzten wären in einem stabilen Zustand.

Am Morgen des 6. August 2025 erschütterte ein gewaltsamer Vorfall die US-Armeebasis Fort Stewart in Georgia, etwa 40 Meilen (ca. 64 km) südwestlich von Savannah. Der 28-jährige Armeesergeant Quornelius Samentrio Radford eröffnete das Feuer auf seine Kameraden und verletzte fünf Soldaten. Der Vorfall, der in linken Medien sowohl in den USA als auch im gesamten woken Wertewesten erneut die Debatte über Waffengewalt angeheizt hat, wirft Fragen zum Motiv des Täters und den Umständen der Tat auf. In den USA wird auch über die offenbar zu lockeren Sicherheitsregeln an Militärbasen gesprochen.

Der Angriff ereignete sich kurz vor 11:00 Uhr Ortszeit im Bereich der 2nd Armored Brigade Combat Team (2nd ABCT) auf der Basis Fort Stewart. Radford, ein aktiver Soldat und Logistiksergeant, nutzte eine private 9-mm-Handfeuerwaffe, die er offenbar im Mai in Florida erworben hatte, um das Feuer auf seine Kollegen zu eröffnen. Nach Berichten soll er gezielt einen Soldaten in einem Wartungsbereich angeschossen haben, bevor er auf vier weitere Soldaten schoss.

Die fünf Verletzten, von denen drei operiert werden mussten, befinden sich in stabilem Zustand und werden voraussichtlich vollständig genesen. Zwei der Verletzten wurden in das Memorial Health University Medical Center in Savannah verlegt, ein Traumazentrum der Stufe 1. Der Angriff wurde durch das Eingreifen anderer Soldaten in direkter Nähe beendet, die mutig eingriffen. Laut Brigadegeneral John Lubas, Kommandeur der 3rd Infantry Division, stürzten sich Kameraden „sofort und ohne zu zögern“ auf Radford, überwältigten ihn und hielten ihn bis zum Eintreffen der Militärpolizei fest.

Der Täter wurde um 11:35 Uhr festgenommen, nur 39 Minuten nach den ersten Schüssen. Fort Stewart wurde um 11:04 Uhr in einen einstündigen Lockdown versetzt, der auch drei nahegelegene Schulen in Liberty County betraf. Die schnellen Reaktionen der Soldaten vor Ort wurden von der Armeeführung besonders gelobt. Am 7. August 2025 verlieh Armeeminister Dan Driscoll sechs Soldaten, darunter Sergeant Aaron Turner, die Meritorious Service Medal für ihren Einsatz, der weitere Opfer verhinderte. „Die schnelle Reaktion dieser Soldaten unter Stress und Trauma hat zweifellos Leben gerettet“, betonte Driscoll.

Wer ist Quornelius Radford?

Quornelius Samentrio Radford, 28 Jahre alt, stammt aus Jacksonville, Florida. Seit Januar 2018 ist er als Sergeant im Bereich automatisierte Logistik im Dienst der US-Armee und seit 2022 auf Fort Stewart stationiert. Seine Aufgaben umfassen die Verwaltung von Vorräten und die Pflege von Logistikdaten, eine unterstützende Rolle ohne Kampfeinsätze. Radford hat keine bekannte Vorgeschichte hinsichtlich militärischer Disziplinarmaßnahmen, jedoch gibt es Hinweise auf persönliche Probleme.

Bereits im Mai 2025 wurde Radford in Liberty County, Georgia, wegen Trunkenheit am Steuer (DUI) und Missachtung eines Verkehrszeichens verhaftet. Er soll bei einer Verkehrskontrolle um 1:02 Uhr morgens ein rotes Licht überfahren haben, mit der Begründung, er müsse dringend zur Toilette. Nach einem Bluttest wurde er gegen eine Kaution von 1.818 US-Dollar freigelassen.

Seine Vorgesetzten waren über diese Verhaftung bis zum Amoklauf nicht informiert, was Fragen zur Kommunikation zwischen zivilen Behörden und der Armee aufwirft.

Berichte von NBC News deuten darauf hin, dass Radford aufgrund eines Sprachfehlers – eines Stotterns – während seiner Ausbildung in Fort Lee, Virginia, gemobbt wurde. Ein Kamerad, Sergeant Cameron Barrett, beschrieb, dass Radford „sehr stark“ gemobbt wurde, was dazu führte, dass er kaum sprach. Darüber hinaus erzählte Radfords Vater, Eddie Radford, der „New York Times“, dass sein afroamerikanischer Sohn über Rassismus auf der Basis klagte und eine Versetzung beantragt hatte. Kurz vor der Tat soll Radford seiner Tante eine Textnachricht geschickt haben, in der er schrieb, er liebe alle, sei aber „an einem besseren Ort“, da er „etwas tun“ werde.

Diese Hinweise deuten auf mögliche psychologische oder soziale Belastungen hin, obwohl die Ermittlungen zum Motiv noch andauern.

Ermittlungen und offene Fragen

Die Armee hat die Ermittlungen der Criminal Investigation Division übergeben, und Radford befindet sich in Untersuchungshaft, während die Anklageerhebung durch das Office of the Special Trial Counsel vorbereitet wird. Er wird nach dem Uniform Code of Military Justice angeklagt, was eine Verhandlung vor einem Militärgericht bedeutet. Brigadegeneral Lubas betonte, dass es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe.

Die Ermittlungen konzentrieren sich darauf, wie Radford eine private Waffe auf die Basis bringen konnte. „Wir müssen herausfinden, wie er eine Handfeuerwaffe an seinen Arbeitsplatz bringen konnte“, sagte Lubas, der dennoch Vertrauen in die Sicherheitsvorkehrungen der Basis äußerte. Das Motiv bleibt unklar. Berichte über eine Auseinandersetzung mit einem der Opfer am Vortag der Tat könnten eine Rolle spielen, doch Oberstleutnant Mike Sanford, Kommandeur des Bataillons, erklärte, es gebe „keine Anzeichen für Probleme“ mit Radford vor der Tat. Die Frage, wie der Täter eine private Waffe auf eine der sichersten Militärbasen der USA mitbringen konnte, wirft Zweifel an den aktuellen Sicherheitsprotokollen auf.

Fort Stewart, die größte Armeebasis östlich des Mississippi, beherbergt rund 21.200 Soldaten und 4.350 zivile Mitarbeiter. Die 2nd ABCT, bekannt als „Spartan Brigade“, umfasst etwa 4.200 Soldaten und ist mit schweren Waffen ausgestattet. Der Vorfall ist nicht der erste tragische Vorfall auf der Basis: 2022 wurde ein Soldat von einem Kameraden erschossen, und 2023 starben eine Soldatin und ihre Familie bei einem Vorfall häuslicher Gewalt.

Die Tat hat die Debatte über Waffenkontrolle und psychische Gesundheit in der US-Armee erneut entfacht. Präsident Donald Trump wurde über den Vorfall informiert, und das Weiße Haus erklärte, die Situation zu beobachten. Die kommenden Wochen werden zeigen, welche Konsequenzen die Tat für Radford und die Sicherheitsprotokolle der US-Armee haben wird.

Genießen Sie auch die Berichterstattung des ORF zum Thema.

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