Friedensforscher Ganser in Österreich: Panik-Konsum aus Medien reduzieren, selbst denken!

Bild: Alois Endl (demofotos.at)

Mit Humor und Herz begeisterte der international bekannte Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser eine an zwei Tagen hintereinander ausverkaufte Halle. Das Themenspektrum des fast zweistündigen Vortrags war breit und reichte von den Ereignissen des 11. Septembers über Repressionen für Dissidenten, Desinformation und Weglassungen in Massenmedien über die Corona-Krise bis hin zum Ukraine-Krieg. Die Botschaft ist überall gleich: Brücken bauen, selbst denken!

Von Florian Machl

Der „Verein Wir-EMUs – Zur Förderung der Gesellschaft und Wohlbefinden“ bat den vor allem im Widerstand gegen Corona-Maßnahmen, aber auch gegen Staatsrepressionen und Medienlügen aller Art legendären Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser nach Oberösterreich. Sein kurzweiliger Vortrag begeisterte an zwei Tagen im Zirbenschlössl in Sippbachzell rund 1.200 Menschen – die wieder einmal feststellen konnten, dass sie im Widerstand nicht allein sind, sondern Kraft und Zuversicht aus der großen Gemeinschaft schöpfen können.

Was geschah wirklich am 11. September

Der Schweizer erzählt komplexe, aber auch tragische Sachverhalte stets beschwingt und mit einem sanften Humor, der es leicht macht, seinen Worten zu folgen und andererseits nicht sofort an der Dramatik und Tragweite zu verzweifeln. So berichtete er darüber, wie er an seiner Universität in der Schweiz in Ungnade fiel, weil er das offizielle Narrativ zu den Hochhaus-Einstürzen in New York anzweifelte. Seine Neugier wurde geweckt, als er feststellte, dass nicht nur zwei, sondern drei Hochhäuser mit der Präzision einer Sprengung in sich zusammenfielen.

Dabei bringt er das Beispiel, wie eine englische Moderatorin live über den Einsturz des 3. Hochhauses berichtete, während dieses hinter ihr noch unversehrt im Bild zu sehen war. Die Bauweise des WTC7 mit einem massiven Stahlrahmen machte es völlig unmöglich, dass es ohne äußere Einwirkung kerzengerade in sich zusammenfällt. Dazu hat er auch 2019 einen ausführlichen Artikel in Rubikon veröffentlicht.

Anhand dieses Beispiels ist auch gut darzustellen, wie Massenmedien mit nicht konformen Geschichten umgehen – anstelle sich intensiv und vor allem investigativ an der Aufklärung zu beteiligen. Ganser sagt, man habe ihm die Chance eingeräumt, das Thema auf sich beruhen zu lassen, um seinen Ruf als Wissenschaftler zu retten – sich aber auch mit Unterstützung seiner Frau für die Erforschung der Hintergründe entschieden. Einerseits sah er die Beweislage als eindeutig an, andererseits ist es für einen Historiker von großer Relevanz, festzustellen, welche Ereignisse spätere Kriege mit mindestens 500.000 Toten auslösten.

Bild: Alois Endl (demofotos.at)

Der 11. September diente als Anlass für zahlreiche Medien- und Manipulationskampagnen. So wurde der angebliche islamistische Angriff auf das World Trade Center mit der Person des Saddam Hussein verwoben, der absolut nichts mit den Vorgängen zu tun hatte. Eine überwältigende Mehrheit der später im Irak eingesetzten Soldaten waren dann der Ansicht, dass es sich um einen Vergeltungsschlag für die vermeintlichen WTC-Attentate handelte – eine durch Medien hervorgerufene völlig irrige Annahme.

„Putinversteher“? Nein, Friedensversteher.

Mit kompakten Hintergründen zur Ukraine-Krise informierte Ganser darüber, dass es viele wichtige Informationen gibt, die im Mainstream nicht berücksichtigt oder vergessen werden. Während er stets betonte, dass der Angriff Russlands auf die Ukraine, gemessen am Regularium der Vereinten Nationen illegal war, war auch der blutige Putsch im Jahr 2014 illegal. Hinzu kommt, dass man mit gleichem Maß für alle vorgehen müsste – und da gibt es noch zahlreiche andere militärische Konflikte, wo sich der Westen nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat.

Das Militärbündnis NATO habe nach 1990 den einzigen echten Feind verloren – sich aber nicht aufgelöst, sondern sich von einem Defensiv- zu einem Offensivbündnis gewandelt. Damit habe man mehrfach die eigenen Regeln verletzt, ohne dass dies zu einer breiten Diskussion geführt hätte. Nicht nur hinsichtlich der Ukraine merkt Ganser an, dass große Probleme meist dann entstehen, wenn man einen Teil der Menschheit ausschließt. Ein Friedensprozess muss ähnlich wie er beim Corona-Thema Geimpfte und Ungeimpfte mit einbezieht, bei der Ukraine-Krise sowohl Ukrainer als auch Russen als „Teile der Menschheitsfamilie“ mit einbeziehen. Dann sind Frieden und Versöhnung möglich.

Patentlösung für Medienkompetenz und gegen die Desinformation?

Der Wissenschaftler ging auf die Mechanismen ein, die dahinterstecken, wenn man auf Angst- und Panikpropaganda der Medien hereinfällt, ja quasi davon abhängig wird. Dabei wird deutlich, dass auch nicht immer eine große Verschwörung dahinter stecken muss, wenn Medien oder einzelne Redakteure einseitig und desinformierend berichten – es kann sich auch um finanzielle Interessen und existenzielle Notwendigkeiten handeln. Im Grunde genommen empfiehlt Ganser als Lösung das, was viele große Philosophen empfehlen: den Waldgang. Man soll sich bewusst herausnehmen, den Medienkonsum reduzieren und sich, wenn möglich, Stunden, Tage oder wochenweise in die Natur begeben. Wenn man zurückkommt, möge man den Medienkonsum etwas bewusster gestalten.

Veranstaltung und Veranstaltungsort

Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass die Veranstalter großen Wert darauf gelegt haben, die gesamte alternative Medienlandschaft Österreichs von Servus.TV bis Report24 einzuladen und auch ein direktes Gespräch und Fragen an Daniele Ganser zu ermöglichen. Dabei stellte sich heraus, dass der Wissenschaftler vor und hinter der Kamera ein äußerst sympathischer Mensch und glaubwürdiger Friedensbotschafter ist, ohne in irgendwelche Plattheiten und Stehsätze abzugleiten. Seine Analysen sind präzise und beinhart – doch er verliert nie das Ziel vor Augen, für Frieden durch das Gespräch zu werben. Der veranstaltende Verein „EMUs“ hat hier einen großartigen Event geschaffen, der beim Publikum großartig ankam. Spannend war hier auch die Zusammensetzung der Gäste, die ähnlich wie bei Maßnahmen-Demonstrationen einen breiten Durchschnitt der Gesellschaft repräsentierten. Der Veranstaltungsort, das Zirbenschlössl, bei vielen sicherlich zuvor unbekannt, erwies sich als empfehlenswerte Location für Veranstaltungen dieser Größenordnung – und auch als gastronomisches Highlight.

Bild: Alois Endl (demofotos.at)

In der Anmoderation ließen es sich die Vereinsfunktionäre nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass die SPÖ-Bürgermeisterin von Leonding, Sabine Naderer-Jelinek, die Kürnberghalle als Veranstaltungsort ausgeschlossen habe. Denn Veranstaltungen müssten dort den Werten der Stadt entsprechen. Friedensforschung zählt da offensichtlich in Tagen wie diesen nicht zu diesen Werten, denn das Narrativ des Mainstreams ist auf Weltkrieg gepolt. Ein Grund mehr, sich davon abzugrenzen, Alternativen zu suchen und klar zu artikulieren. Denn Krieg ist etwas, das die Menschen keines Landes der Welt anstreben – das sind stets nur die „Eliten“, die sich daraus finanzielle Vorteile oder mehr Macht versprechen.

Einige ausgewählte Videos von Daniele Ganser – Interessierten wird ausdrücklich empfohlen, auf den bekannten Videoplattformen nach mehr zu forschen.

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