Freigabe der Epstein-Namensliste vertagt. Im Internet kursierende Liste nicht verifizierbar.

Bild: Mugshot Epstein, State of Florida, Public domain, via Wikimedia Commons

Die ganze Welt wartet gespannt auf die Liste der Personen, welche sich ein oder mehrmals auf Jeffrey Epsteins Privatinsel aufgehalten haben sollen. Das Bezirksgericht New York hatte eigentlich die Freigabe für gestern, 2. Jänner 2024 angeordnet. Nun wurde aufgrund eines Aufschub-Gesuchs einer Betroffenen – vermutlich einer Geschädigten – eine Vertagung bis zum 22. Jänner 2024 angeordnet. Die anonyme Frau habe geltend gemacht, dass sie im Veröffentlichungsfall in Gefahr gerät.

Es ist einer dieser Momente, wo sich Spreu vom Weizen, seriöse Neue Medien von unseriösen Clickbait- und Fake News-Schleudern trennen. Denn letztere gibt es leider auch – und sie werden oft gelesen und geteilt. So in den letzten 24 Stunden, wo eine Liste durch die Welt geht, die angeblich von „Tucker Carlson“ bestätigt 200 Namen nennt.

Woher diese Liste stammt, lässt sich nicht eruieren. Es bedeutet nicht, dass die Personen auf der Liste nicht enge Kontakte zu Epstein pflegten – ganz im Gegenteil. So ist absolut anzunehmen, dass Epstein mehr als enge Kontakte zu so genannten „US-Demokraten“, also der politischen Linken der USA pflegte, die bekanntlich ohnehin sehr affin zu pädophilen Umtrieben ist. Zuhälterei, Missbrauch und Pädophilie sind einige der Vorwürfe, die man dem mutmaßlich durch den Deep State im Gefängnis ermordeten Jeffrey Epstein macht. Es sind im Übrigen auch dieselben „linken“ Kreise, welche die Verschwörungstheorie verbreiten, Epstein habe im Gefängnis Selbstmord begangen – obwohl zahlreiche Indizien ein völlig anderes Bild ergeben. Doch dies ist eine andere Geschichte, die schon oft erzählt wurde.

Unstrittig ist, dass es viele Kontakte und Termine von hochrangigen linken Regierungsvertretern mit Jeffrey Epstein gab. Darüber berichteten wir unter anderem am 1. Mai 2023: Epsteins Privatkalender aufgetaucht: Auch Bidens CIA-Chef traf sich mit dem Pädophilen.

Zur Veröffentlichung der tatsächlichen Liste wurde gestern vor dem District Court, S. D. New York, eine Vertagung bewilligt. Der neu festgelegte Termin ist der 22. Jänner 2024. Wer also in der Öffentlichkeit behauptet, dass diese Liste bereits kursiert, lügt.

Eine in den Unterlagen erwähnte „Jane Doe“ (die amerikanische Bezeichnung für eine anonyme Person) hatte darum gebeten. Sie würde durch die Veröffentlichung in unmittelbare Gefahr geraten. Das kann natürlich auch ein Verwirrspiel und eine Hinhaltetaktik von Parteien sein, die bei einer Veröffentlichung viel zu verlieren haben. Ob es sich um Einzelpersonen wie Politiker, Manager oder Künstler handelt, Unternehmen, Regierungen oder Geheimdienste – die Liste der Befindlichkeiten ist lang.

Arbeiteten Epstein und Maxwell für den Mossad?

Dabei darf auch nicht außer Acht gelassen werden, dass Epstein und seine Komplizin Maxwell möglicherweise im Auftrag des israelischen Geheimdienstes Mossad arbeiteten oder mit diesem eine enge Kooperation pflegten. Es handelt sich um eine alte Technik, belastendes Material über bedeutende Personen zu sammeln, um sie später zu Handlungen und Entscheidungen zu zwingen. Nichts war für so eine Unternehmung in großem Stil besser geeignet, als Epsteins Insel, wo die „Reichen und Schönen“ sich an jungen Mädchen vergehen konnten.

Neben hunderten Namen, bei denen sich niemand mehr wundern würde, dass sie an Epsteins Vergnügungsreisen teilgenommen haben, fragen sich viele US-Amerikaner gespannt, ob auch der Name Trump auftauchen wird. Bekannt ist, dass Trump sich mit Epstein übel zerkracht haben soll und speziell im letzten Jahrzehnt keinerlei Kontakte mehr pflegte. Ob er von dessen Pädo-Unternehmungen wusste und dies der Grund für den Zwist war, ist unbekannt. Verschiedene Quellen sagen, dass Trump im Jahr 1993 in einem Flugtagebuch Epsteins auftaucht – allerdings bei einem 3-Stunden-Flug und keiner Reise zu besagter Insel. Dass Epstein die Nähe zu Trump suchte, ist wiederum naheliegend, da er für seine vielfältigen Unternehmungen die Unterstützung der Macht- und Geldelite brauchte und entsprechendes Lobbying betrieb.

Eine weitere Liste von engen Epstein-Kontakten bzw. Flugpassagieren wurde bereits am 2. Juli 2020 über das QAnon-Netzwerk verbreitet. Auch diese ist mit großer Vorsicht zu genießen, auch wenn gewisse Verdachtsmomente stehen, dass die Personen durchaus zu Epsteins Klienten gezählt haben dürften.

Bei Epsteins Komplizin, Ghislaine Maxwell, wird selten öffentlich beleuchtet, aus welchen Kreisen sie stammt. Ihr Vater ist der Verleger, Unternehmer und Politiker Robert Maxwell, nahezu selbstverständlich ein Linker aus der britischen Labour Party (Sozialisten). Er hatte einen riesigen Einfluss auf die Medienlandschaft mehrerer Länder und kontrollierte in Großbritannien mehrere auflagenstarke Medien wie den Daily Mirror.

Vor seinem Tod thematisierte der Aufdeckungs-Journalist Seymour Hersh Kontakte des jüdischen Maxwell zum Mossad, welche von diesem stets dementiert wurden. Er reiste 1991 auf der nach seiner Tochter Ghislaine benannten Hochseejacht „Lady Ghislaine“, als er unter ungeklärten Umständen über Bord ging. Seine nackte Leiche wurde vor den Kanarischen Inseln gefunden.

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