Frankreich ist der größte Stromexporteur Europas. Auch Deutschland bezieht dank der verkorksten Energiewende viel Elektrizität aus dem Nachbarland. Doch nun werden die Exporte wegen Netzüberlastungen eingeschränkt, was die Preise in die Höhe treiben dürfte.
Seit vielen Jahren ist Frankreich dank der großen Anzahl an Atomkraftwerken ein wichtiger Stromexporteur in Europa. Alleine im vergangenen Jahr erzielte das westliche Nachbarland Deutschlands einen Exportüberschuss von 50 Terawattstunden (TWh), nachdem es im Jahr 2022 wegen der Wartungsarbeiten an den Nuklearreaktoren zum ersten Mal seit über vier Jahrzehnten zum Nettoimporteur geworden war.
Die Kombination aus niedrigem Verbrauch, reichlicher und wettbewerbsfähiger Stromerzeugung, die an das Netz angeschlossen ist, sowie hohen Transiten über das französische Netz sorgt jedoch dafür, dass dieses massiven Belastungen ausgesetzt ist. Deshalb will der französische Netzbetreiber RTE – wie bereits im Frühjahr – die Exporte von Elektrizität von Ende Juli bis Mitte Oktober auf 8 Gigawatt begrenzen.
Aufgrund der neuen geplanten Exportbeschränkungen werden sich im August und September „die Preisunterschiede zwischen Frankreich und seinen östlichen Nachbarn während der Begrenzungszeiträume wahrscheinlich wieder vergrößern“, sagte Florence Schmit, Energiestrategin bei der Rabobank, gegenüber Bloomberg. Besonders von den Einschränkungen betroffen seien Italien, die Schweiz, Deutschland und Belgien. Spanien, welches ebenfalls französischen Strom importiert, wird davon nicht betroffen sein.