Am gestrigen Dienstag verkündete der bekannte patriotische Blogger und YouTuber Tim Kellner seinen „Sieg über die Stadt Blomberg“: Die hatte eigentlich ein Vorkaufsrecht für sein Haus geltend machen wollen, um dort eine Unterkunft für sogenannte Flüchtlinge zu errichten (Report24 berichtete) – doch nachdem Kellner öffentlichkeitswirksam Widerstand geleistet hatte, rudert man nun zurück.
Die Stadt Blomberg hat beschlossen, nicht weiter auf das Vorkaufsrecht gegenüber Tim Kellner, der in Tintrup ein Haus gekauft hatte, zu beharren. Kellners „Männer-WG“ darf also bleiben – die Errichtung einer Unterkunft für Migranten wurde abgewehrt.
Kellner selbst konstatiert, dass ihn diese Wendung nicht sonderlich überrasche: Der Ausgang habe für ihn aufgrund der juristischen Einschätzung schon festgestanden.
An die Tintruper gerichtet schrieb er: „Auf gute Nachbarschaft! Lebt damit, ich bin gekommen, um zu bleiben. Punkt und Ende der Diskussion!“
Neben strammen Linken, die den patriotischen Blogger als Rechtsextremen betrachten, könnte Kellners „Männer-WG“ dem einen oder anderen Anwohner ein Dorn im Auge sein, weil er dort in regelmäßigen Abständen Partys veranstaltet. Für viele Menschen sind diese Feiern eine Möglichkeit zur Vernetzung mit Gleichgesinnten. Das dürfte auch deutschen Regierenden besonders sauer aufstoßen, zeigt der große Zulauf zu den Partys doch eindrücklich, wie viele Menschen mit der Situation in Deutschland hochgradig unzufrieden sind. In Blomberg gründete man daher prompt ein „Bündnis gegen Rechts“ (und fabulierte dabei von Demokratie, in der Meinungsfreiheit eigentlich das höchste Gut sein sollte). Der Versuch der Stadt, ein Exempel zu statuieren, indem ein Treffpunkt für Regierungskritiker in einen Hort von eben dem verwandelt wird, wogegen diese Menschen protestieren, erscheint entsprechend allzu durchschaubar.
Anwohner, die von Kellners Männer-WG und den gelegentlichen Feierlichkeiten genervt sind, sollten sich derweil die Frage stellen, ob eine Unterkunft für „Flüchtlinge“ die bessere Alternative gewesen wäre. Wer in der Nähe solcher Unterkünfte lebt, für den gehören Lärmbelästigung, Vermüllung und Polizeieinsätze oftmals zum mühsamen Alltag. Ist das erstrebenswert?