Finanzminister Lindner fragt Studenten in Ghana, wer nach Deutschland will: Niemand meldet sich.

Symbolbild: afrikanische Studenten;(C) Freepik @ASphotofamily

Damit hätte der FDP-Politiker wohl nicht gerechnet. Selbst in Afrika geht inzwischen jeder ab einer gewissen Bildungsstufe davon aus, dass Deutschland am Ende ist. Studenten aus Ghana sehen dort offenbar keine Zukunft und keine Arbeitsplätze. Nur noch wenige würden ihre Heimat verlassen, um im kaputtregierten und kaputtgewirtschafteten Deutschland ihr Glück zu versuchen.

Das wäre noch vor ein, zwei Jahrzehnten sowohl in Deutschland als auch außerhalb undenkbar gewesen. Die große Wirtschaftsnation, historische Heimat von Dichtern und Denkern, weltweit bekannt für Ingenieursgeist und hohe Präzision – völlig am Boden. Nicht einmal mehr Schwarzafrikaner zeigen Interesse an Deutschland – was nur eine Interpretation zulässt. Ghanaische Akademiker sehen in ihrem eigenen Land mehr Zukunftschancen. Die westafrikanische Nation hat rund 34 Millionen Einwohner.

Dabei liegt der Durchschnittslohn in Ghana noch deutlich unter jenem von Deutschland. Je nach Unternehmensgröße variiert das Monatsgehalt zwischen 200 und 460 Euro. Natürlich sind die Lebenserhaltungskosten in Ghana geringer und nicht direkt vergleichbar. Im Länderranking liegt Ghana auf Platz 120, was die Verdienstmöglichkeiten betrifft. Dennoch interessierte sich nur eine kleine Handvoll der Anwesenden für einen Arbeitsplatz in Deutschland, wie das nachfolgende Video zeigt.

Das zeigt einmal mehr, dass Deutschland für qualifizierte Migration durch echte Fachkräfte nicht mehr attraktiv ist. Übrig bleibt die zumeist illegale Armutsmigration. Deutschland wird auch weiterhin von bildungs- und kulturfernen Personenkreisen aus aller Welt geflutet.

Lindner machte sich anlässlich eines Staatsbesuchs jüngst in Ghana wichtig. Am 3. Februar deklarierte er in der ghanaischen Hauptstadt Accra, die Nationen, welche Ghana Kredite gewährt hätten, müssen „bei der Umstrukturierung der Schulden helfen“. Ob dies bedeutet, dass Deutschland die Schulden übernimmt bleibt offen. Konkret forderte er China dazu auf, als wichtiger Gläubiger Ghanas „zu handeln“.

Im Januar berichtete Reuters exklusiv, dass Ghana eine bilaterale Umschuldung im Rahmen des Common Framework beantragt hatte, einer Plattform, die von der Gruppe der 20 großen Volkswirtschaften während der COVID-19-Pandemie eingerichtet wurde, um China und andere neuere Gläubigerländer in bestehende Schuldenerlassverfahren einzubeziehen.

Die EU ist der größte Gläubiger Ghanas, die offene Schuldensumme beträgt 13 Milliarden US-Dollar in Form von Eurobonds. China schuldet man die vergleichsweise geringe Summe von 1,7 Milliarden US-Dollar. Im Dezember 2022 hatte Ghana damit aufgehört den Eurobonds-Kredit zu bedienen. Im Grunde genommen sieht man an dem Land deutlich, wie schwächere Nationen von reichen Industrienationen durch die Schuldenfalle unterworfen und versklavt werden. Wenn eine solche Nation bei diesem Spiel mitspielt, kann man ihm von außen alles diktieren – von Corona-Maßnahmen bis hin zu Kriegen.

In China wundert man sich inzwischen über Lindners Ansage. Letztendlich handelt es sich bei den 1,7 Milliarden US-Dollar nur um 3 Prozent der gesamten Schuldensumme Ghanas.

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