Die Stellung des US-Dollars als Weltreservewährung und wichtige Handelswährung verleiht Washington große Macht. Doch diese wird durch die Entdollarisierung bedroht, welche Peking und Moskau immer weiter vorantreiben.
Während eines Auftritts bei „Fox & Friends Weekend“ warnte der Wirtschaftsredakteur von Breitbart, John Carney, dass die schwache Wertentwicklung des Dollars eine „ernsthafte Bedrohung“ für den entscheidenden Einfluss der USA auf der Weltbühne darstellen könnte. Die Entdollarisierung, die von China und Russland zusammen mit anderen Ländern vorangetrieben wird, schwächt die Position der Vereinigten Staaten. Allerdings hat Washington dies mit dem Ausschluss Russlands aus dem SWIFT-System beschleunigt.
„Das ist nicht nur eine ernsthafte Bedrohung, sondern meiner Meinung nach unvermeidlich. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir, wie Sie sagten, drei Phasen durchlaufen. Die USA waren die größte Volkswirtschaft der Welt. In den 1970er Jahren wurde das globale Bankwesen im Wesentlichen auf den Dollar ausgerichtet. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion geriet die gesamte Welt mehr oder weniger unter die Vorherrschaft des US-Dollars… Das löst sich jetzt auf. China und Russland sind dabei, einen alternativen Währungsblock aufzubauen„, erklärte Carney. Dabei bezog er sich auf die jüngsten Ankündigungen, wonach die BRICS-Staaten eine neue rohstoffgebundene Währung vorstellen wollen.
Der Wirtschaftsexperte reagierte mit seinen Äußerungen auf die laufenden Bemühungen Chinas, sich vom Dollar zu lösen. Sie begannen den strategischen Prozess der Entdollarisierung ihrer Geschäftsbeziehungen, als das Sanktionsregime gegen Russland wegen der Rückkehr der Krim nach einem Referendum gestrafft wurde. „Fox & Friends Weekend“-Moderator Will Cain berichtete am Sonntag, dass derzeit fast 3 Prozent der Währungsreserven in chinesischen Yuan gehalten werden. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sank der Dollar-Anteil bei den globalen Währungsreserven in den letzten beiden Dekaden von 71 auf 59 Prozent. In wenigen Jahren könnte er dank der Bemühungen Pekings und Moskaus sogar auf unter 50 Prozent fallen.
Damit werden allerdings auch Finanzsanktionen Washingtons gegen andere Länder zunehmend unwirksam, da diese dank der neuen Parallelstrukturen umgangen werden können. Für die US-Führung bedeutet dies, dass sie künftig wohl häufiger zu militärischen Mitteln greifen muss, um ihre Ziele durchzusetzen.