EU-Kommission kommentiert Insektenessen: „Optimierung der Ernährungsumstellung“

Symbolbild: Mädchen muss Käfer essen (C) Report24.news

Zur Petition „Insekten und Ungeziefer in Lebensmitteln müssen klar und deutlich gekennzeichnet werden!“ hat die zuständige Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU-Kommission mit einem zweiseitigen Schreiben geantwortet. Darin wird klar, dass die Allergenität von Insekten in Lebensmitteln völlig ungeklärt ist. Allerdings beschäftige man sich mit der „Optimierung der Ernährungsumstellung“ – und da müssen alle Alarmglocken klingeln.

Die Formulierung „Optimierung der Ernährungsumstellung“ muss uns alle das Gruseln lehren. Es ist ein dunkler Euphemismus wie die deutsche Energiewende, die nichts anderes bedeutet als ideologiegetriebene Zwangsmaßnahmen gegen den Willen der Bevölkerung. Wer von Ihnen hat jemals darüber abgestimmt, ob er seine Ernährung umstellen möchte und ob er der EU dazu das Recht einräumt, diesen Vorgang zu optimieren? Via Patriotpetition wurde die Petition „Insekten und Ungeziefer in Lebensmitteln müssen klar und deutlich gekennzeichnet werden!“ an die EU-Kommission eingereicht – in Folge berichten wir über die nun vorliegende Stellungnahme. Aktuell unterstützen 18.828 Unterzeichner die Petition.

Allergenität unklar

Hinsichtlich der Allergenität befand die EFSA, dass der Verzehr der vier bewerteten Insektenproteine möglicherweise zu allergischen Reaktionen führen kann, da die betreffenden Insektenarten ebenfalls Arthropoden und daher mit Krebstieren vergleichbar sind. Es gibt allerdings nur begrenzte und nicht eindeutige epidemiologische Erkenntnisse hinsichtlich des Potenzials von als Lebensmittel verwendeten Insekten, eine Primärsensibilisation hervorzurufen, die zu allergischen Reaktionen führen kann.

EU-Kommission

Nach Auffassung der Kommission muss die Politikgestaltung im Bereich Lebensmittelsicherheit auf einer soliden fachlichen und wissenschaftlichen Faktengrundlage beruhen; daher sind wie bei anderen bekannten Lebensmittelallergenen wie Milch, Eier, Fisch und Nüssen belastbare epidemiologische Nachweise erforderlich, um zu bewerten, ob sich das Allergiepotenzial von Lebensmitteln aus Insekten in der Realität manifestiert oder nicht

EU-Kommission

Die erforderlichen Forschungen zur Allergenität sollen jetzt durchgeführt werden – ein Teil davon – die Untersuchung von Insekteneiweißen – ist auf einen Zeitraum bis August 2026 angesetzt.

Der EFSA-Stellungnahme zufolge können Kreuzreaktionen zwischen Insektenproteinen und anderen Allergenen wie Krebstieren, Hausstaubmilben und bestimmten Weichtieren auftreten.

EU-Kommission

Cyanid stammt aus Futtermitteln und sei akzeptabel

Das Vorhandensein von Cyanid im neuartigen Lebensmittel „teilweise entfettetes Pulver aus Acheta domesticus (Hausgrille)“ ist auf die Verwendung von Maniokblättern als Futtermittel bei der Aufzucht der Insekten zurückzuführen.

Der Cyanidgehalt des entfetteten Grillenpulvers läge sowohl unter den Schwellenwerten, die ein potenzielles Gesundheitsrisiko darstellten, als auch unter den Cyanidgehalten anderer handelsüblicher Lebensmittel. 

Kennzeichnungspflichten seien ausreichend

Die EU-Kommission führte aus, dass entsprechend der Verordnung verpflichtende Informationen über Lebensmittel an einer gut sichtbaren Stelle deutlich, gut lesbar und gegebenenfalls dauerhaft anzubringen seien, außerdem klar und leicht verständlich zu sein hätten.

Die aktuellen EU-Vorschriften zur Kennzeichnung von Lebensmitteln gewährleisten, dass Verbraucherinnen und Verbraucher eine fundierte Auswahl treffen können, wenn sie Lebensmittel kaufen, die von der EU zugelassene Insekten enthalten.

Über weitere Pathogene, wie sie beispielsweise bei Untersuchungen in den USA festgestellt wurden, informierte die EU-Kommission nicht. Dazu schrieb beispielsweise die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Jahr 2018:

Ein weiteres Problem kann eine mögliche mikrobielle Belastung von Insekten sein. Bei der Zubereitung ganzer Insekten wird, abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen, der Darm nicht entfernt. Daher wird die Darmflora mitverarbeitet, die natürlicherweise auch potentiell humanpathogene Keime und Lebensmittelverderber umfassen kann. Insekten nehmen aus Futter und Umgebung Bakterien auf, darunter auch für Menschen kritische Keime, die sich teilweise weiter vermehren oder aber, ohne abgetötet zu werden, im Darm der Insekten überdauern. Mikroorganismen, die Krankheiten bei Insekten auslösen, stellen für den Menschen nach heutigem Wissensstand keine Gefahr dar. Allerdings sind einige Insektenarten natürliche Überträger (Vektoren) von Zoonosen, d.h. Krankheiten die von Tieren auf Menschen übertragen werden.

Nahrungsmittel Insekten – Superfood oder Hype? / DFG / 2018

Das Originaldokument finden Sie hier.

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