Erdogans Muezzine rufen bald in Köln zum Gebet

Bilder: Hintergrund Köln via freepik / artjazz; "The Muezzin" by Jean-Léon Gerôme, Public domain, via Wikimedia Commons

Bereits ab Mitte Oktober wird der Muezzin einmal täglich am frühen Nachmittag die Moslems in Köln zum Gebet aufrufen. Dabei handelt es sich um Erdogans Prediger, die aus der Türkei importiert werden und als besonders konservativ bekannt sind.

Die „Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion“, in der türkischen Abkürzung Ditib genannt, ist die größte islamische Religionsgemeinschaft in Deutschland und kann über 800.000 Mitglieder vorweisen. Ihr Sitz ist in Köln-Ehrenfeld, von wo aus auch bereits in knapp zwei Wochen, ab dem 14. Oktober, zwischen 12 und 15 Uhr jeden Freitag der Muezzin die Moslems der Stadt für bis zu fünf Minuten zum Gebet rufen soll. Zumindest für die nächsten beiden Jahre.

Abgesehen davon, dass Muezzin-Rufe für Deutschland nicht üblich sind, gibt es noch ein weiteres Problem: Die Ditib gilt als vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gelenkt bzw. stark beeinflusst. Erst vor wenigen Jahren wurde selbst in der Mainstreampresse beanstandet, dass die Vorbeter der Ditib fast alle aus der Türkei kommen und die Vorstandsmitglieder des islamischen Vereins von einem Beirat vorgeschlagen werden, dessen Präsident auch der Vorsitzende des türkischen Amts für Religionsangelegenheiten, Diyanet, ist. Das heißt: Es liegt eine direkte Beeinflussung durch die türkische Führung vor.

Im Jahr 2019 wurde in der Ditib-Moschee in Köln-Ehrenfeld auch eine Islamkonferenz abgehalten, auf der zwei Muslimbrüder sprachen. Mitglieder einer islamischen Gruppierung, die als erzkonservativ und reaktionär gilt, sowie auch die Sympathie des türkischen Staatspräsidenten genießt. Auch dies sorgte für Proteste und Kritik an der Ditib-Führung.

Angesichts der ganzen Querelen rund um die Ditib, den Einfluss der türkischen Religionsbehörde und der immer wieder ersichtlichen Nähe zur radikalislamischen Muslimbruderschaft wirkt es jedoch geradezu grotesk, dass die Stadt Köln dies alles mit der Erlaubnis von freitäglichen Muezzin-Rufen belohnt. Insbesondere auch deshalb, weil damit „ein Fuß in der Tür“ ist, der auch dazu führen könnte, dass dank der Salamitaktik bereits in wenigen Jahren der Muezzin fünf Mal täglich zum Gebet aufruft. Zuerst in Köln, dann im ganzen Bundesgebiet.

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