Während die Deutschen sich über das Sommerwetter freuen und den Feierabend am See oder beim Grillen im heimischen Garten verbringen, ist Gesundheitsminister Karl Lauterbach wieder in Panik: Er fordert einen Hitzeschutzplan, der noch dieses Jahr in Kraft treten soll. 35 Grad Celsius entsprechen dann bereits Alarmstufe Rot – Senioren sollen mit Anrufen drangsaliert, Kälteräume eingerichtet und bestimmte Veranstaltungen verboten werden.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Sobald das Thermometer auf 35 Grad und die Luftfeuchtigkeit auf mehr als 70 Prozent steige, müssen nach Ansicht von Karl Lauterbach deutschlandweit Schutzmaßnahmen ausgelöst werden. So müssten Kälteräume zur Verfügung gestellt werden, es brauche spezielle Pläne für Pflegeeinrichtungen und Kliniken, und, das Beste: Ältere Menschen müssten angerufen werden, damit sie regelmäßig Wasser trinken. Staatlich verordneter Telefonterror? Mit Karl Lauterbach ist alles möglich. Wie haben alte Menschen nur jahrzehntelang ohne sein Einwirken überlebt?
Der Bürger ahnt es bereits: Auch Einschränkungen des öffentlichen Lebens möchte Lauterbach verhängen. Nun, da er sich von den Corona-Maßnahmen verabschieden musste, muss offenkundig der Klimawandel als Rechtfertigung für weitere Eingriffe in das Leben der Menschen herhalten. Als erstes Beispiel wird ein Verbot von Sportturnieren bei warmen Temperaturen ins Spiel gebracht – man darf der Dinge harren, die noch kommen mögen. Als Vorbild soll Frankreich dienen, das vor zwei Jahrzehnten einen Plan mit mehreren Warnstufen verabschiedet hat. Verbote und Schließungen greifen dort ab 40 Grad. Lauterbach beklagt, dass hierzulande schönes Wetter positiv besetzt sei – besser sei es doch, wenn wie in Frankreich oder den USA Warnstufen ausgerufen würden, so scheint’s.
Nun haben die Deutschen freilich auch schon vor vielen Jahrzehnten Temperaturen über 35 Grad erlebt, ohne, dass es zum Massen-Exodus gekommen wäre, doch das schert weder den Panikminister, noch die grüne Lobby, noch den Mainstream. Der lässt sogleich den Vorstandsvorsitzenden der „Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit“ zu Wort kommen, demzufolge die Menschen Veranstaltungsverbote und die Schließung öffentlicher Einrichtungen eben in Kauf nehmen müssen. Außerdem möge der Bürger doch einfach durch sein Verhalten Hitzewellen vermeiden, indem er mehr für den Klimaschutz tut. Autsch.
Kälte ist der wahre Killer
Wie viel ist dran an der Panikmache? Die folgende Grafik aus einer vielbeachteten Studie, publiziert 2015 in „The Lancet“, verdeutlicht anschaulich, welchen Anteil moderate und extreme „Hitze“ bei den Todesursachen in verschiedenen Ländern im Vergleich zu Kälte ausmachen:
Demnach ist nicht nur extreme Kälte gefährlicher als moderate und extreme Hitze – am gefährlichsten für die Menschen ist tatsächlich moderate Kälte. Sie kostet die meisten Leben. Was sagt das über die klugen Ratschläge der deutschen Politik aus, die Deutschen mögen zum Energiesparen doch einfach frieren? Wo war hier Lauterbachs Aufschrei?