Deutschland hat seine verbliebenen drei Atomkraftwerke abgeschaltet – und war am nächsten Tag bereits auf Atomstrom aus Frankreich angewiesen. Bei der Talkrunde „Anne Will“ im Ersten wurde der Ausstieg nun diskutiert. Neben Katrin Göring-Eckardt, die deutschlandweit für Gelächter und Kopfschütteln sorgte, als sie nach dem Atomausstieg sinkende Energiepreise ankündigte, war auch ein Astrophysiker dabei, der den Ausstieg befürwortete. Dass nun Strom fehlen wird, ist für ihn klar: Daran sollten die Bürger sich doch bitte einfach gewöhnen, dann wäre das auch kein Problem.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Während die Grüne Göring-Eckardt neben möglichen Terroranschlägen Fukushima als Totschlagargument gegen die Atomkraft anbringt, ganz so, als könne Deutschland jederzeit von einer zehn Meter hohen Tsunami-Welle getroffen werden, behauptet Astrophysiker Harald Lesch: „Es gibt keine Kilowattstunde zu wenig in diesem Land.“ Nein, immerhin können wir ja Atomstrom aus dem Ausland importieren. Das meinte Lesch mutmaßlich aber gar nicht, denn er ist als militanter Verfechter der grünen Ideologie bekannt, der sich für die Bürger hohe Energiepreise wünscht, weil die bösen, bösen Europäer seiner Ansicht nach sowieso „energetisch verfettet“ sind. Man fragt sich immer, warum solche Menschen im bösen Europa verbleiben, anstatt ein klimaschonendes Dasein in Afrika zu fristen. Und natürlich, warum sie laufend bei den Talkrunden der Öffentlich-Rechtlichen auf der Matte stehen, denn im Kern emittiert dieser Bohei ja auch nur überschüssiges CO2. Doch was wäre das deutsche Abendprogramm ohne Propaganda?
Lesch jedenfalls findet, es gibt kein Stromproblem – das einzige Problem der „Transformation“ hin zu mehr erneuerbarer Energie bestehe in „Schwierigkeiten hinsichtlich der Anpassung in der Gesellschaft“. Die Welt zitiert: „Wir haben uns lange für die Energieform entschieden, die praktisch rund um die Uhr bereitsteht.“ Jetzt müssten sich die Menschen stattdessen mehr auf „natürliche Rhythmen“ einstellen. Also darauf, dass kein Strom vorhanden ist, wenn er gebraucht wird.
Aber müssen sie das wirklich? Natürlich nicht. Die Menschen müssen ihre sogenannten Volksvertreter nur daran erinnern, dass sie nicht im Dienst von Lobbyisten stehen, sondern in dem der Bürger. Die Grünlinge vergessen es gern – doch sie haben keine Mehrheit der Deutschen hinter sich. Im Gegenteil: 85 Prozent der Bürger würden aktuell nicht grün wählen. Spätestens wenn das geliebte iPhone keinen Saft mehr hat, dürften sogar die Mitglieder der Klimasekte ins Nachdenken kommen.