Im ersten Quartal dieses Jahres hat sich China einer Rekordsumme an US-Anleihen entledigt. Insgesamt wurden Bonds im Wert von 53,3 Milliarden Dollar auf den Markt geworfen. Peking will damit einerseits den Yuan stabilisieren, andererseits auch die Dollar-Abhängigkeit reduzieren. Gleichzeitig nehmen die Goldreserven weiter zu.
Die Volksrepublik China hat schon vor Jahren angekündigt, ihren riesigen Berg an US-Anleihen und anderen Dollar-denominierten Anlagen zu reduzieren und die nationalen Währungsreserven zu diversifizieren. Ein strategischer Schachzug, um im Falle von finanziellen US-Sanktionen nicht zu sehr unter Druck gesetzt werden zu können. Im Gegenzug kauft die chinesische Zentralbank (PBoC), die Volksbank von China, immer mehr Gold auf.
Ein aktueller Bericht verdeutlicht, wie umfangreich die Entdollarisierungsmaßnahmen mittlerweile voranschreiten. Alleine im ersten Quartal dieses Jahres wurden US-Anleihen im Wert von 53,3 Milliarden Dollar veräußert. Wenn man bedenkt, dass die PBoC alleine zwischen 2021 und Mitte 2023 bereits 300 Milliarden Dollar an US-Staatsanleihen auf den Markt geworfen hat, macht sich damit eine Beschleunigung bemerkbar.
Neben der Diversifikation der Währungsreserven und dem zunehmenden Fokus auf Gold (das Edelmetall macht mittlerweile den höchsten Anteil dieser Reserven seit 2015 aus) steht auch die Sicherung des Yuan vor einer weiteren Abwertung auf dem Plan. Sollte der US-Dollar in den kommenden Monaten weiter an Stärke gewinnen, sind sogar noch umfangreichere Anleihenverkäufe denkbar. Dies jedoch würde es der US-Regierung erschweren, neue Schuldtitel zu verkaufen. Angesichts dessen, dass die Neuverschuldung der Vereinigten Staaten geradezu explodiert, könnte dies eine kritische Entwicklung sein.
Insbesondere auch deshalb, weil die BRICS+-Gemeinschaft offensichtlich ein neues, dezentralisiertes monetäres Ökosystem aufbauen möchte. Über „The Unit“, welches auch vom BRICS+ Business Council unterstützt wird, soll eine neue internationale Handels- und Verrechnungswährung etabliert werden, die zu 40 Prozent mit Gold und zu 60 Prozent mit den BRICS+-Währungen abgesichert werden soll. Dies würde die globale Entdollarisierung weiter akzelerieren.