Der Februar 2025 markiert einen düsteren Meilenstein in der deutschen Energiepolitik. Noch nie waren die Strompreise an der europäischen Strombörse so hoch wie in diesem windstillen Wintermonat. Was Befürworter der Energiewende gerne verschweigen: Die einseitige Fokussierung auf Wind- und Sonnenenergie entpuppt sich zunehmend als kostspieliges Experiment auf dem Rücken von Verbrauchern und Wirtschaft.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Laut Bloomberg verzeichnete die Epex Spot im Februar Preise, die selbst die Höchststände während der Energiekrisen 2022 und 2023 in den Schatten stellen. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2009 gab es keine vergleichbare Situation. Der Grund liegt auf der Hand: Während die Politik ambitionierte Ziele verkündet – 80 Prozent erneuerbare Energien bis 2030 – offenbart die Realität die fundamentalen Schwächen dieses Ansatzes.
Die Natur lässt sich nicht kommandieren, warnen Energieexperten schon seit Jahren. Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, nützen uns tausende Windräder und Solarpanels nichts. Dann müssen konventionelle Kraftwerke einspringen – zu exorbitanten Kosten.
Genau dieses Szenario spielte sich im Februar ab. Eine ausgeprägte Windstille zwang Deutschland dazu, verstärkt auf fossile Energieträger zurückzugreifen und teuren Strom aus dem Ausland zu importieren. Die viel zitierte “Dunkelflaute” – Perioden mit wenig Wind und Sonnenschein – entlarvt die Achillesferse der deutschen Energiestrategie.
Während die Bundesregierung den Ausstieg aus Kohle und Kernkraft vorantreibt, fehlen verlässliche Alternativen. Die 59 Prozent erneuerbarer Energien, die 2023 erreicht wurden, klingen beeindruckend, verschleiern jedoch die Volatilität dieser Energiequellen. An windigen Sommertagen produzieren wir Überschuss, den wir verschenken oder zu Negativpreisen exportieren müssen. In kritischen Phasen hingegen zahlen wir Mondpreise für Importstrom.
Die Folgen dieser Preiskapriolen sind bereits spürbar. Ein namhafter Hersteller von “grünem” Stahl stellte Anfang des Jahres seine Produktion bereits teilweise ein – die Energiekosten machten einen wirtschaftlichen Betrieb unmöglich. Andere Unternehmen erwägen die Verlagerung ins Ausland, wo Strom verlässlicher und günstiger verfügbar ist.
Der Standort Deutschland blutet aus, warnen Experten bereits. Deutschland verliert nicht nur einzelne Betriebe, sondern ganze Wertschöpfungsketten. Was jahrzehntelang aufgebaut wurde, wird durch diese ideologiegetriebene linksgrüne Politik zerstört.
Die verschwiegenen Kosten der Speicherung
Ein zentraler Aspekt wird in der öffentlichen Debatte systematisch ausgeblendet: Selbst wenn der Ausbau erneuerbarer Energien wie geplant voranschreitet, bleibt das Problem der Speicherung ungelöst. Wind- und Sonnenenergie fallen unregelmäßig an – doch unser Stromnetz benötigt konstante Versorgung.
Die notwendigen Speichertechnologien existieren entweder nicht im erforderlichen Maßstab oder sind prohibitiv teuer. Pumpspeicherkraftwerke stoßen auf Widerstand von Umweltschützern, Batteriespeicher verschlingen Ressourcen und verursachen enorme Kosten. Diese zusätzlichen Investitionen werden unweigerlich auf die Stromrechnung der Verbraucher umgelegt – ein Aspekt, den Befürworter der Energiewende gerne verschweigen.
Wir reden hier von Milliardeninvestitionen. Die tatsächlichen Kosten der Energiewende werden erst sichtbar, wenn wir nicht nur die Erzeugung, sondern auch die Speicherung einbeziehen. Diese Rechnung (siehe auch ein Beispiel hier) wird den Bürgern aus ideologischen Gründen bislang vorenthalten.
Die politische Landschaft trägt ihren Teil zur Verschärfung der Situation bei. Vor dem Bruch der Ampelkoalition blockierte die CDU den Bau neuer Gaskraftwerke, die als Reserve dienen sollten. Nun verspricht Friedrich Merz genau diese Kraftwerke – ein durchsichtiges Manöver, das die Glaubwürdigkeit der Politik untergräbt und für weitere Unsicherheit am Energiemarkt sorgt.
Dieses Hin und Her verhindert langfristige Investitionen und treibt die Preise an der Strombörse weiter in die Höhe. Während Politiker aller Couleur Versprechen abgeben, zahlen Verbraucher und Unternehmen die Zeche.
Verbraucher: Die Ruhe vor dem Sturm
Viele Haushalte spüren die dramatische Entwicklung an der Strombörse noch nicht unmittelbar. Langfristige Verträge mit festen Preisen bieten vorübergehenden Schutz. Doch Experten sind sich einig: Diese Pufferzone wird nicht ewig halten. Was wir an der Börse sehen, kommt mit Verzögerung beim Endverbraucher an. Die Versorger können die hohen Einkaufspreise nicht dauerhaft abfedern. Spätestens bei der nächsten Vertragsverlängerung droht vielen Haushalten ein böses Erwachen.
Die wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung sind kaum absehbar. Steigende Energiekosten belasten nicht nur direkt die Haushaltsbudgets, sondern verteuern auch Waren und Dienstleistungen. Eine Spirale, die die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage weiter verschärfen könnte.
Die Februarzahlen sollten als Weckruf dienen. Eine Energiepolitik, die einseitig auf wetterabhängige Quellen setzt und fundamentale physikalische und ökonomische Realitäten ignoriert, führt unweigerlich in die Sackgasse. Deutschland braucht einen technologieoffenen, ideologiefreien Ansatz, der Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit nicht dem Altar klimapolitischer Symbolik opfert.