Energiewende im Realitätscheck: Dunkelflaute treibt Strompreise in schwindelerregende Höhen

Symbolbild Dunkelflaute (C) R24/KI

Sich in Sachen Stromerzeugung auf Wind und Sonne zu verlassen ist gerade für einen modernen Industriestaat nicht das Gelbe vom Ei. Die Bürger und die Wirtschaft zahlen nun die Zeche für eine komplett versemmelte Energiewende. Wie lange wollen wir dieser Katastrophenpolitik noch zusehen? Muss erst Alles komplett an die Wand gefahren werden?

Wer dieser Tage einen Blick auf seine dynamische Strompreisabrechnung wirft, dürfte sich verwundert die Augen reiben. Bis zu 130 Cent pro Kilowattstunde – Sie haben richtig gelesen. Das ist kein Tippfehler und auch keine dystopische Zukunftsvision, sondern die bittere Realität für Kunden mit flexiblen Tarifen, wie ein aktueller Bericht zeigt.

Während unsere Politiker noch immer vom “grünen Paradies” schwärmen, zeigt uns Mutter Natur gerade eindrucksvoll, was sie von durchgestylten Energiewendeplänen hält: rein gar nichts. Das Phänomen nennt sich “Dunkelflaute” – ein Begriff, der klingt wie aus einem mittelmäßigen Science-Fiction-Roman, aber längst Teil unserer energiepolitischen Realität geworden ist.

Besonders pikant: Ausgerechnet in den Spitzenverbrauchszeiten zwischen 17 und 18 Uhr, wenn Otto Normalbürger von der Arbeit heimkehrt und vielleicht wage daran denkt, seine Elektro-Wärmepumpe anzuwerfen, schnellen die Preise auf astronomische Höhen. Der Spotmarkt, sonst eher ein Tummelplatz für Energiehändler und Statistik-Nerds, verzeichnete am Donnerstag Preise von bis zu 94 Cent pro Kilowattstunde – wohlgemerkt ohne Steuern und Abgaben.

Zum Vergleich: Im sonnigen Oktober, als Wind und Sonne noch fleißig Strom produzierten, dümpelten die Preise bei bescheidenen 8,7 Cent herum. Da konnte man noch von der “günstigen erneuerbaren Energie” schwärmen. Doch die Realität ist eben komplexer als die schönen Powerpoint-Präsentationen aus dem Habeckschen Wirtschaftsministerium.

Was tun, wenn Wind und Sonne streiken? Dann müssen die totgesagten Kohle- und Gaskraftwerke ran. Ausgerechnet jene “Dreckschleudern”, die wir eigentlich schon längst in Rente schicken wollten, sichern nun unsere Stromversorgung. Und als besondere Ironie der Geschichte importieren wir auch noch Atomstrom aus Frankreich – ja, genau den Strom aus jener Technologie, von der wir uns hierzulande so stolz verabschiedet haben.

Die Kunden von dynamischen Tarifen, die sich als frühe Adopter der “neuen Energiewelt” verstanden, zahlen nun den Preis für diese energiepolitische Achterbahnfahrt. Während der durchschnittliche Neukundentarif bei “normalen” Verträgen bei 29 Cent liegt, müssen sie zeitweise mehr als das Vierfache berappen.

Die aktuelle Situation offenbart schonungslos die Achillesferse unserer Energiewende: Die Volatilität der erneuerbaren Energien ist keine theoretische Diskussion mehr, sondern ein teures Problem für den Verbraucher. Während im Oktober noch 16 Stunden lang negative Strompreise verzeichnet wurden – quasi ein “Überfluss-Paradox” – erleben wir jetzt das andere Extrem.

Die Wahrheit ist: Eine Energiewende ohne adäquate Speichertechnologien und Backup-Systeme ist wie ein Fallschirmsprung ohne Reserveschirm – mutig, aber potenziell sehr schmerzhaft. Aber diese unbequeme Wahrheit passt natürlich nicht in die schöne neue Welt der Energiewende-Romantiker.

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