Die Energiekrise hat die Länder in Europa fest im Griff. Deutschland und Österreich gehören dabei zu den teuren Ländern. Insbesondere die Strom- und Gaspreise für Privatkunden sind bekanntlich in den letzten Monaten durch die Decke geschossen. Allerdings gibt es auch Länder, in denen Energie noch bezahlbar ist, wie eine aktuelle Vergleichsstudie zeigt.
Im aktuellen Preisvergleich für Privathaushalte, was Strom und Erdgas betrifft, gibt es bei den europäischen Hauptstädten große Unterschiede. In manchen Ländern sind die Kosten extrem nach oben geschossen, während andere Staaten deutlich besser gefahren sind. Da die Preise auf staatlicher Ebene variieren können, lassen sich diese einfacher bei den durchschnittlichen Preisen in den jeweiligen Hauptstädten vergleichen. Die Ergebnisse sind gravierend.
Beim Strom lagen Brüssel (54,44 Eurocent pro KWh), Prag (53,52) und Kopenhagen (53,35) im Dezember 2022 an der Spitze. Berlin folgt mit 51,75 Eurocent nach Rom (52,46) auf dem fünften Platz. Da ist Wien mit 33,32 Eurocent pro KWh im oberen Mittelfeld noch recht günstig. Doch im Vergleich wirklich billig ist die Elektrizität mit 10,40 Eurocent pro Kilowattstunde in Budapest und im Nicht-EU-Land Serbien, wo die Einwohner Belgrads 8,47 Eurocent bezahlen. Damit zahlen die Belgier mehr als das Fünffache dessen für ihren Strom als die Ungarn und sogar etwa das Sechseinhalbfache wie die Serben.
Ähnlich sieht es in Sachen Erdgas aus. Besonders teuer war das Gas im Dezember in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, wo 30,03 Eurocent pro KWh auf den Tisch gelegt werden müssen. In Amsterdam (29,28) und Wien (29,01) sieht es nicht viel besser aus. Berlin folgt mit 21,97 Eurocent auf dem siebten Platz im Hauptstädtevergleich. Und auch hier sind die serbische Hauptstadt Belgrad (3,53 Eurocent pro KWh) und Budapest (2,48 Eurocent) die günstigsten Hauptstädte. Wobei Zagreb, Bratislava und Warschau mit jeweils knapp über fünf Eurocent pro Kilowattstunde im Vergleich auch noch sehr billig sind.
Dabei ist anzumerken, dass insbesondere Ungarn und Serbien weiterhin Erdgas und Erdöl aus Russland beziehen und dafür einen moderaten, vergünstigten Preis bezahlen. Die anderen Länder setzen mittlerweile vor allem auf Wiederverflüssigtes LNG, welches zu hohen Preisen eingekauft wird. Balász Orbán, der „Politische Direktor“ von Premierminister Viktor Orbán, sieht in der Energiepolitik der ungarischen Regierung einen Erfolg, der auch in diesem Jahr fortgesetzt werden soll.
Die ungarische Regierung hatte bereits im Jahr 2013 eine Preisobergrenze für Privathaushalte eingeführt. Bei einem monatlichen Verbrauch von bis zu 214 Kilowattstunden Strom und 144 Kubikmeter Erdgas gilt der staatlich festgelegte Höchstpreis. Der darüber liegende Verbrauch wird dann zu Marktpreisen berechnet.