Energieautarkie und technischer Vorsprung: Chinas Thoriumreaktor “erbrütet” Uran

(C) Report24/KI

Mit Thorium lassen sich nicht nur Wärme und Strom produzieren, sondern auch spaltbares Uran für Atomkraftwerke. Dies zeigt der Testlauf beim chinesischen Thoriumreaktor TMSR-LF1, der risikofreien Atomstrom produziert. Auch will China so “violetten” Wasserstoff herstellen – preisgünstig, wie es Wind und Sonne nicht könnten.

Weltweit gibt es viel mehr Thorium als Uran. Dieses wird jedoch für herkömmliche Kernkraftwerke benötigt, was bei einem anhaltenden globalen Ausbau der Nuklearenergie zu Engpässen führen wird. Der experimentelle Flüssigsalzreaktor TMSR-LF1 in der Wüste Gobi erzeugt jedoch nicht nur Hitze und Strom, sondern “erbrütet” dabei sogar auch noch spaltbares Uran. Das ist ein doppelter Gewinn für das Reich der Mitte.

Der chinesische Versuchsreaktor arbeitet nach dem Prinzip, das die USA einst selbst entwickelten – und dann mangels “Waffenfähigkeit” beerdigten. Statt fester Brennstäbe zirkuliert der Brennstoff in einer Salzschmelze, die zugleich Kühlmittel ist. Der Vorteil: keine Druckbehälter, keine Dampferzeuger, keine wassergekühlten Systeme, die bei Ausfall zur Katastrophe führen könnten. In der Flüssigsalzarchitektur läuft die Reaktion stabil bei atmosphärischem Druck. Wird sie zu heiß, dehnt sich die Schmelze aus – und drosselt sich selbst.

Mehr noch zeigt das Experiment in der Wüste Gobi, dass man mit solchen Thoriumreaktoren nicht nur einfach Strom erzeugen, sondern auch “Brennstoff” für konventionelle Atomkraftwerke herstellen kann. Thorium-232 wandelt sich durch Neutroneneinfang über Protactinium-233 in das spaltbare Uran-233. Doch das ist nur ein Teil der Geschichte.

China arbeitet nämlich längst an einem größeren Demonstrationskraftwerk, das mit zehn Megawatt elektrischer Leistung erstmals ans Netz gehen soll. Ziel ist es, den Reaktor nicht nur für die Stromerzeugung, sondern auch für Hochtemperaturverfahren zu nutzen – etwa die thermochemische Spaltung von Wasser. Der damit produzierte Wasserstoff soll nicht “grün”, sondern “violett” sein. Anstatt also teuren Wasserstoff aus Wind- und Solarstrom zu produzieren, nutzt man die ohnehin schon vorhandene Hitze der Thoriumreaktoren und stellt so den von den Klimafanatikern als “Zukunftsgas” bezeichneten Energieträger her.

Man muss kein Freund der Volksrepublik sein, um zu erkennen, dass hier eine Entwicklung stattfindet, die das Kräfteverhältnis der kommenden Jahrzehnte verändern wird. In einer Welt, in der Energie zur eigentlichen Währung geopolitischer Macht wird, hat China sinnbildlich gerade die Druckerpresse angeworfen. Dank gewaltiger Thoriumreserven im eigenen Land (die Vorkommen könnten das Land für Jahrtausende mit Strom versorgen) dürften Kohle- und Gaskraftwerke zur Stromerzeugung künftig obsolet werden. Ein weiterer Schritt hin zur Energieautarkie, von der die Europäer nur träumen können.

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