Ende des Gasdeals: Im Winter droht eine weitere Energiepreissteigerung

Bild: photoroyalty / freepik

Ende dieses Jahres endet ein Gastransportdeal zwischen Russland und der Ukraine. Dies wird den übrig gebliebenen Gasstrom aus Russland nach Europa deutlich reduzieren. Nun warnt Brüssel vor einer neuerlichen Preissteigerung im Energiesektor im kommenden Winter. Auch Österreich ist davon stark betroffen.

Die EU riskiert in diesem Winter deutliche höhere Energiepreise, nachdem ein Abkommen ausläuft, das dafür gesorgt hat, dass weiterhin russisches Gas über die Ukraine in die EU fließt. Davor warnten Brüsseler Beamte in einem internen Dokument, das „Politico“ erhalten hatte. Der im Jahr 2019 zwischen Moskau und Kiew unterzeichnete fünfjährige Pipeline-Transitvertrag läuft nämlich am 31. Dezember aus – und wird wohl nicht mehr erneuert werden. Denn weder die Ukraine noch die EU-Kommission haben ein Interesse an einer Fortführung.

Zwar fließen über diese Pipeline nur etwa fünf Prozent der gesamten Gasimporte der Europäischen Union, allerdings sind diese für Zentral- und Südosteuropa wichtig. Wenn dieser Verlust mit einer lang anhaltenden Kältewelle einhergeht, könne dies für Länder, die auf den Gastransit durch die Ukraine angewiesen sind, ein „Worst Case“-Szenario schaffen, so das interne EU-Dokument. Die Aussicht sorgt in der gesamten Region für Unruhe, wobei Österreich, Ungarn und die Slowakei voraussichtlich die größten Auswirkungen zu spüren bekommen werden.

Alle könnten schließlich russische Importe durch Lieferungen über Deutschland, Italien oder die Türkei ersetzen, aber eine kürzliche Maßnahme Berlins, Gasexporte einseitig zu besteuern, erschwert diese Möglichkeit. In seinem Schreiben sagt die EU-Kommission, der Verlust russischer Lieferungen durch die Ukraine könne „höhere Transportkosten“ verursachen, während „Lagergebühren“ zwischen den Ländern des Blocks „diese Diversifizierung erschweren und teurer machen könnten“.

Erneut steigende Energiepreise dürften allerdings die ohnehin schon anhaltende Deindustrialisierung in vielen europäischen Ländern noch weiter vorantreiben. Ganz zu schweigen von den negativen Auswirkungen auf die Inflation und die Kaufkraft der Menschen.

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