Einfach laut singen: Polizei gibt Tipps, wie Bürger mit Gewalt auf offener Straße umgehen sollen

Bild: benzoix / freepik

Das Sicherheitsgefühl der Deutschen hat einen Tiefpunkt erreicht. Messerattacken sind an der Tagesordnung, die Gefahr islamistischer Terroranschläge ist hoch. Was tun? Wie reagiert man, wenn man selbst Opfer eines Angriffs wird? Für derartige Fragen scheint die Polizei der richtige Ansprechpartner. Die gibt „interessante“ Tipps…

Auf der Website der Polizei Berlin findet sich ein Ratgeber mit dem Titel „Verhalten bei Gewalt und Aggression“ mit Empfehlungen zur „deeskalierenden und waffenlosen Konfliktvermeidung und -bewältigung“, die sich angeblich aus polizeilicher Erfahrung bewährt haben sollen. In heutigen Zeiten dürfte jeder Mensch sehr dankbar für gute Hinweise sein, wie er sich und seine Lieben optimal vor Übergriffen schützen kann. Ob man diese Tipps, die auch von Dienststellen in anderen Bundesländern wie NRW verbreitet werden, jedoch erwartet hätte?

Zwar wird zunächst das Weltbild der Linken auf den Kopf gestellt, indem man darauf hinweist, dass wir Menschen durchaus über ein funktionierendes „Gefahrenradar“ verfügen, auf das wir vertrauen sollten: „Angst z. B. ist ein wichtiges Gefühl. Versuchen Sie nicht, diese zu verdrängen.“ Man solle zwar keine „übertriebene Kriminalitätsfurcht“ haben, doch sehr wohl wird geraten, Menschen, die gefährlich wirken, bewusst aus dem Weg zu gehen. In Zeiten, in denen der gesunde Menschenverstand zum Todfeind erklärt wurde, wirkt das beinahe erfrischend. (Fast erwartet man an dieser Stelle einen Hinweis für wackere Gut- und Bessermenschen, dass sie ihr schlechtes Gewissen, sollten sie doch einmal einer Person mit dunklerem Teint ausweichen, auf der nächsten Demo „gegen rechts“ besänftigen können.)

Deutlich kurioser mutet dagegen der folgende Absatz an: Hier rät man, Täter zu verwirren, indem man „etwas Unerwartetes“ tut. „Verblüffen Sie Täter mit überraschenden Aktionen. Täuschen Sie z.B. Telefonate mit dem Handy vor. Simulieren Sie Krankheiten, Übelkeit oder fangen Sie laut an zu singen, um dadurch die Täter aus dem Konzept zu bringen“, heißt es da. Wer kennt sie nicht, die Messermänner, die angesichts eines plötzlichen Hustenanfalls ihres Opfers vor lauter Corona-Angst die Flucht ergreifen! Wehe allerdings all jenen, die es wagen, in einer bedrohlichen Situation „L’amour toujours“ von Gigi d’Agostino anzustimmen – das eröffnet dem Täter die Möglichkeit, seinem Opfer wegen Volksverhetzung die Behörden auf den Hals zu hetzen.

Quelle

In Wahrheit möchte man sich über diese Empfehlungen nicht lustig machen, denn das zunehmende Gewaltproblem im öffentlichen Raum ist ernst. Man kann sich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, dass die Polizei hier Ratschläge gibt, die sich auf eine völlig andere Täterklientel beziehen.

Ratschläge, dass man Täter darauf hinweisen solle, dass man nicht angefasst werden möchte, wirken aus der Zeit gefallen, will man sie auf die täglichen Eskalationen anwenden, die die Bürger erleiden müssen. Wird der Einmann sein Messer fallen lassen, wenn man ihm sagt, dass man nicht abgestochen werden möchte? Auch die Feststellung, dass Straftaten meist dort begangen werden, „wo sich die Täter unentdeckt fühlen und sie keine Strafverfolgung und kein Entdeckungsrisiko fürchten müssen“, wirkt angesichts ständiger Übergriffe im öffentlichen Raum (gern auch am helllichten Tag) nicht mehr zeitgemäß. An anderer Stelle werden Helfer aufgefordert, dem Täter zuzurufen, dass man die Polizei gerufen habe. Doch was, wenn der die Polizei nicht respektiert?

Wie reagieren die Bürger auf die Gewalt von Personen, die in völliger Ignoranz unserer Gesetze, Werte und unseres Rechtsstaats leben? Das bleibt leider offen. Weder die Menschen in westlichen Nationen wie Deutschland und Österreich noch die Beamten, die hier für Sicherheit sorgen sollen, sind darauf vorbereitet. Die offenkundige Überforderung der Polizei beim islamistischen Attentat in Mannheim, das auf Video festgehalten wurde, führte den Bürgern das deutlich vor Augen. Dass Beamte wegen Personalmangels auch noch reihenweise wichtige Einsatztrainings versäumen, die sie auf derartige Situationen vorbereiten sollen, spricht Bände. Polizisten und Bürger werden von der Politik zum Freiwild degradiert. Entspricht das der neuen, woken Definition von Gerechtigkeit?

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