Seit nunmehr zwei Wochen dauern die gewalttätigen Proteste gegen Preiserhöhungen und Austeritätsmaßnahmen in Ecuador bereits an. Der konservative Präsident des südamerikanischen Landes, Guillermo Masso, steht unter massivem Druck – vor allem seitens der indigenen Gruppen und der linken Opposition.
Die stark gestiegenen Treibstoff- und Lebensmittelpreise sorgen weltweit für Proteste der Menschen, so auch im südamerikanischen Ecuador. Wie die AFP berichtet, macht die linke Opposition vor allem den konservativen Präsidenten des Landes für die Krise und die Unruhen im Land verantwortlich, die in den letzten beiden Wochen bereits sechs Tote und dutzende Verletzte forderten. Insbesondere in der Hauptstadt Quito kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und den Sicherheitskräften.
Der mächtige ecuadorianische Indigenenverband Conaie begann die Proteste vor zwei Wochen und stellte angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten zehn Forderungen auf. Dazu gehören ein Einfrieren der Kraftstoffpreise, ein Moratorium für Bankschulden, Subventionen für Düngemittel und kein Bergbau in indigenen Gebieten. Der Anführer der Conaie, Leonidas Iza, schloss am Freitag einen Dialog mit Verweis auf frühere gescheiterte Versuche aus, selbst nachdem Ecuadors konservativer Präsident Guillermo Lasso letzte Woche versucht hatte, Gespräche aufzunehmen, berichtet der britische „Guardian„.
Am Freitag erklärte Präsident Lasso in einer Fernsehansprache: „Die wahre Absicht von Herrn Iza ist es, die Regierung zu stürzen“, und fügte hinzu, dass der Anführer der Indigenen „die Situation nicht mehr unter Kontrolle hat“. Er polterte: „Die Gewalt, die von infiltrierten Kriminellen ausgeübt wird, ist außer Kontrolle geraten“. Iza entgegnete, der Präsident versuche, „die Proteste zu einem Politikum“ zu machen, weil er die Probleme nicht gelöst habe. In sechs Provinzen, darunter auch in der Hauptstadt Quito, blieb der Ausnahmezustand in Kraft.
Die Austeritätsmaßnahmen der Regierung – zu denen Steuererhöhungen und die Kürzung von Treibstoffsubventionen im Rahmen eines 6,5 Milliarden Dollar schweren Abkommens mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gehören – wurden durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Lockdowns und die durch die weltweite Inflation in die Höhe getriebenen Kosten für Treibstoff, Speiseöl, Brot und Düngemittel noch verschärft. Denn wie so oft verschlechtern die IWF-Auflagen die wirtschaftliche Lage nur noch weiter, während die Regierungen mit kaum schaffbaren Rückzahlungskonditionen konfrontiert werden.
Ecuador selbst ist ein Ölproduzent und der sechstgrößte in Lateinamerika und der Karibik. Insofern müsste es eigentlich weiterhin möglich sein, Treibstoff zu günstigeren Konditionen unterhalb der globalen Marktpreise anzubieten, wie dies viele Ölproduzenten in Nordafrika und im Nahen Osten auch machen.
Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, dass es offenbar intensive globalistische Bemühungen gibt, in möglichst vielen Regionen Südamerikas linke Regierungen zu installieren. So wurde vor kurzem in Kolumbien erstmals ein Linker zum Präsidenten gewählt. Gustavo Petro gilt als fundamentalistischer Kommunist, der früher auch als Guerillakämpfer gemordet hat. Man muss stets prüfen, ob eine augenscheinliche Revolutionsbewegung wirklich im Volk wurzelt oder beispielsweise von globalistischen Multimilliardären wie George Soros finanziert und instrumentalisiert wird.