In diesem Gastbeitrag analysiert der Chefredakteur von Gazette Österreich die Problematik mit den Auswüchsen des aktuellen LGBTQ-Wahns. Wann wurde es eigentlich üblich, sich nicht nur mit „Pronomen“, sondern auch mit einer Auflistung sämtlicher sexueller Vorlieben bei völlig Fremden vorzustellen? Wen interessiert das eigentlich – und wer will das in der Gesellschaft haben? Kann Sexualität nicht einfach Privatsache bleiben, vor allem wenn sie „ein wenig anders“ ist?
Zuerst erschienen am 15. September 2024 in Gazette Österreich
Geschätzte Damen und Herren, im Normalfall behandeln wir in unserem kleinen Sonntagsaufsatz ein politisches Thema. Heute allerdings gehen wir in den höchstpersönlichen Bereich der Menschen. Und seltsamerweise sind wir damit – ohne es zu wollen – hochpolitisch. Und wir bedauern dies schon jetzt.
Aber ein bisserl Politik bleibt neben der ungewollten Politik trotzdem.
Der Anlassfall zur Empörung:
Rund zwei Wochen vor der Wahl ist man bei einigen Parteien sehr nervös. Alle gegen den blauen Gottseibeiuns! Und diese Schallplatte ist schon ziemlich fad. Was es braucht, ist ein Skandal!
In Ermangelung von auf Videodateien gebannten Kicklschen Rauschfantasien auf Mittelmeerinseln muss man sich etwas anderes ausdenken.
Die angeblichen Holocaust-Cheerleader der Identitären wirken nicht. Wahrscheinlich, weil die Geschichte zu leicht durchschaubar ist. Die ganzen anderen Keulen (abwechselnd Nazi- und Neoliberalismus-Keulen) sind auch unwirksam …
Doch da hat man ein Minivideo von Michael Gruber, dem oberösterreichischen blauen Landesparteisekretär, der einen augenscheinlichen „Regenbogenfahnen“-Papierbogen in einem Mülleimer entsorgt! Hurra! Jetzt hat man ihn beim Schlawittchen! Und mit ein wenig Rückenwind kann man daraus den Skandal des Jahres – ach was – des Jahrzehntes machen! (Report24 berichtete: FPÖ-Grubers stabiler Wahlwerbespot bringt linke Politiker und Systemmedien zum Toben)
Nun hat sich dieser Gruber wirklich in wenig schmeichelnden Worten über die faktische Nutzlosigkeit von der beinahe religiösen Zelebrierung von über 70 Geschlechtern geäußert. Als quasi „biologischer Purist“ macht er auf die (durchaus bewährte) Kombination und Interaktion von zwei biologischen Geschlechtern (mit Kindern als Resultat) aufmerksam. Schon hier stockt dem „gelernten“ LGBTQ+-Aktivisten der Atem und es friert ihm das Blut in den Adern (was die bisweilen ungesunde Gesichtsfarbe einiger dieser Herr*innenschaften erklären würde.).
Doch Michael Gruber schritt ja auch noch zur Tat! Den besagten Papierfetzen, der über ein FPÖ-Plakat geklebt war – was eine demokratiepolitisch fragwürdige Sachbeschädigung darstellt – zerknüllte er und entsorgte ihn in einem Mülleimer.
Die üblichen Verdächtigen von Rot und Grün (und NEOS, Anm.) rieben sich – selbstverständlich voller Entsetzen – erst die Augen, dann die Hände. Und man quakte in die gerne und bereitwillig unter ihre Nase gehaltenen Mikrophone von Medien aus nah und fern: „Verhetzung!“ Voller (echter?) Entrüstung kündigte man an, den FPÖ-Landesparteisekretär wegen Verhetzung anzeigen zu wollen.
Dass der angedachte Straftatbestand so gar nicht passt, wird kühn ignoriert. Wenigstens eine weitere Anzeige gegen Rechts für die Statistik. Dass weder die Worte noch die Tat etwas Strafbares darstellen, sondern nur im schmalen ideologischen Korridor der Linken als etwas Verwerfliches empfunden werden, wird ebenfalls ignoriert. So weit, so seltsam.
Wirklich seltsam ist allerdings das ganze LGBTQ+-Gedöns, die Idee, dass man biologische Gegebenheiten willentlich verändern kann. Die Idee, dass Geschlechter ein soziales Konstrukt wären und die ganze Sache mit X- und Y-Chromosomen eine zu vernachlässigende Randerscheinung neben Hormonblockern und zum optischen Geschlechtsersatz eingesteckten, mit hautfreundlichem Naturlatex überzogenen 35 cm-Dildos seien.
Geschätzte Damen und Herren, es gibt in Gottes Tiergarten unbeschreiblich viele sexuelle und geschlechtliche Nebenschauplätze. Das ist eben so. Aber die sind eben kein Hauptprogramm und eben eher die Ausnahme. Nebenschauplätze.
Wenn ein dreijähriges Kind auf dem Dreiradler durch die Wohnung düst und „Tschuuutschuuu, ich bin eine Lokomotive!“ ausruft, findet man dies goldig und ist erfreut, dass dieser kleine Mensch das komplizierte Wort „Lokomotive“ schon aussprechen kann. Anders bei einem Dreizehnjährigen: Wenn der sich mit freudigen „Tschuuutschuuu!“-Rufen als Lokomotive vorstellt, überlegt man wahrscheinlich, ob man wirklich Geld für ein Studium des Nachwuchses zur Seite legen soll. Und bei einem Dreiundzwanzigjährigen sucht man professionelle Hilfe für den augenscheinlich etwas verhaltenskreativen Nachkommen.
Selbstredend ist dieser Vergleich überzeichnet, aber trotzdem auch ein wenig zutreffend. Man soll auch kein Problem damit haben, wenn sich offensichtliche Männer als Frauen oder umgekehrt sehen. Soll eben so sein. Aber es ist abzulehnen, dass die Leute, die ein offensichtliches biologisches Geschlecht auch als solches erkennen und benennen, dann bestraft werden, weil sich die betroffene Person gerade als Inter-Trans-Lampenschirm oder sonst etwas identifiziert.
Überhaupt sind diese Identifikationsmerkmale mehr als komisch. Wenn man einen Dirigenten während der Orchesterprobe fragt, wer oder was denn diese oder jene Person im Orchester ist, wird er wahrscheinlich den Namen und das Instrument nennen. Und wenn man im Stahlwerk einen Meister frägt, wer nun die eine oder andere Person sei, wird er die Funktion – bspw. Kranführer – nennen. Beim Stammtisch würde vielleicht der eine vom anderen sagen, dass er ein Familienmensch oder Hundeliebhaber ist.
Allerdings würde so gut wie nie jemand die Beschreibung eines anderen Menschen mit der Auflistung sexueller Eigenheiten, Spielarten und Vorlieben beginnen. „Ich bin der Christian, meine Pronomen sind mir entfallen, 34 Jahre alt, Rechtsträger und analfixierter Transblumentopf mit einem Erbsensuppenfetisch…“ So stellt sich kein ansatzweise normal (Ach! Da ist das böse Wort!) tickender Mensch vor.
Die unzähligen Schwulen und Lesben in unserer Gesellschaft, die sich nicht durch ihre sexuelle Neigung, sondern durch ihren Beruf, ihre Hobbys, ihre Lieben und Vorlieben definieren, sind ebenfalls genervt von dieser dreisten und lautstarken Minderheit, die nichts Besseres zu tun haben, als aus den Umständen, wie sich Menschen (seelisch wie körperlich) lieben, ein Geschäft und mordsmäßigen Aufstand zu machen.
Am Ende unserer kleinen Überlegung, liebe Leserinnen und Leser, erlauben wir uns noch einmal zusammenzufassen und festzuhalten: Die ganze LGBTQ+-Geschichte ist ein von einer Minderheit hochgeschaukeltes Phänomen, das man – zum Besten für alle tatsächlich Beteiligten und Betroffenen – wieder auf das natürliche Maß zurückstutzt.
Wenn sich jemand als Mann, Frau, Schnellkochtopf oder Frettchen fühlt, sei es der Person unbenommen, doch lässt sich daraus keine Verpflichtung für den Rest der Gesellschaft ableiten, diesen Menschen auch wie einen Mann, eine Frau, einen Schnellkochtopf oder ein Frettchen zu behandeln.
Sich selbst primär über sexuelle Neigung, Liebe und Vorliebe zu definieren, ist eine mehr als entbehrliche Gewohnheit und reduziert den Menschen in inadäquater Weise.
Und zum Schluss: Bitte liebe Angehörige der LGBTQ+-Gemeinde nehmt es nicht persönlich, aber es gibt einfach viele andere Menschen, die diese (aufgesetzte?) Begeisterung für neue, alte, operierte, umgestaltete oder sonst wie manipulierte primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale nicht teilen. Also reibt sie nicht ständig (im buchstäblichen wie übertragenem Sinne) irgendwem unter die Nase, solange er nicht aktiv Interesse bekundet hat. Es gibt Dinge, die sind einfach privat und sollten es bleiben.
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