Ein neues Schlagwort beherrscht die Medien: Drohnen. In der aktuellen Sendung mit RTV-Anchorman Nico Schott erklärt Report24-Chefredakteur Florian Machl, warum die Berichterstattung seiner Meinung nach überhastet, vielfach unbelegt und politisch instrumentalisiert sei. Machl warnt vor einer Angst-Ökonomie, hohen Verteidigungskosten und möglicher Einschränkung bürgerlicher Freiheiten.
Die RTV-Sendung mit Nico Schott und Florian Machl liefert einen pointierten Gegenentwurf zur vorherrschenden Berichterstattung: statt Reflex-Alarmismus fordert Machl kritische Prüfung, Transparenz über Kosten und Risiken sowie Wachsamkeit gegenüber politischer Instrumentalisierung.
Florian Machl beschreibt das Muster: Meldung — Eskalation durch Politiker — Panik in den Medien — später oft nur ein banaler Sachverhalt oder ein Hobby-Pilot. Die Entwarnung kommt verhalten im Kleingedruckten. Für ihn fehlen belastbare Beweise, die eine direkte Verbindung zu Russland stützen würden; zugleich sieht er in der flächendeckenden Dramatisierung eine Vorbereitung auf Aufrüstung und teure Abwehrsysteme. Sehen Sie hier die etwa halbstündige Sendung auf YouTube.
Die beiden Diskussionsteilnehmer kritisieren die systematische Übernahme von Alarmmeldungen durch etablierte Medien und sehen darin Parallelen zu früheren Krisenberichterstattungen wie zur Zeit von Corona. Wiederkehrende Narrative (unsichtbare Bedrohung, dringender Handlungsbedarf) werden dazu genutzt, um Zustimmung für massive Verteidigungsausgaben zu schaffen — auf Kosten einer nüchternen Faktenprüfung.
Kosten und Verhältnismäßigkeit
Die Diskrepanz zwischen den geringen Anschaffungskosten vieler Drohnen und den enormen Kosten ihrer Abwehr ist in Tagen kriegerischer Spannungen ein wichtiges Thema. Machl nennt das Verhältnis „wirtschaftlich unsinnig“: Milliarden für Abwehrsysteme gegen Drohnen, die in Serie für Hundert- bis Tausend-Euro-Preise herstellbar sind, führten zu einer dauerhaften, asynchronen finanziellen Belastung.
Sicherheitsdebatte und Einschränkungen für Bürger
Neben den finanziellen Aspekten thematisiert Machl mögliche rechtliche Folgen – vor allem für private Drohnenpiloten: Ausweitung von Flugverbotszonen, stärkere Regulierung und generell eine Gesetzgebung, die bürgerliche Freiheitsrechte einschränken könnte. Er warnt davor, dass wieder einmal „Anlassgesetze“ entstehen, die letztlich kritische Stimmen und alternative Medien treffen könnten.
Zweifel an den Narrativen
Anhand konkreter Fälle — von Sichtungen über Flughafensperrungen bis zu angeblich abgeschossenen Drohnen — stellt Machl die Herkunfts- und Gefährdungsaussagen infrage. Er betont, dass weder Bewaffnung noch Herkunft in vielen Berichten zweifelsfrei belegt worden seien und kritisiert, dass die mediale Darstellung oft schneller politischer Rhetorik folgt als prüfender Recherche.
Appell an die Öffentlichkeit
Abschließend ruft Machl dazu auf, die Eskalationsneigung öffentlich zu hinterfragen: Nicht jede Meldung rechtfertige Aufrüstung oder Gesetze, die Grundrechte beschneiden. Er plädiert für eine sachlichere Debatte, welche die Bevölkerung nicht in ständige Alarmbereitschaft versetzt. Ob diese Perspektive in der breiten öffentlichen Debatte Gehör findet, ist fraglich — die Diskussion um Drohnen und Sicherheit wird uns aber sicher noch weiter beschäftigen.
