Sie wollen die Realität nach eigenem Gutdünken umschreiben: Für „Woke“ ist selbst die Gleichung 1+1=2 rassistisch und somit falsch. Mit „Woke – Psychologie eines Kulturkampfs“ hat die Psychologin Esther Bockwyt nun ein Buch veröffentlicht, in dem die Mechanismen und Pathologien des militanten Wokismus ergründet werden. Bei den „Patienten“ kommt das natürlich schlecht an.
Die Beschreibung von „Woke – Psychologie eines Kulturkampfs“ lautet wie folgt:
Was als linke Identitätspolitik einst progressiv gedacht war, hat längst die Schwelle zu einer militanten Ideologie überschritten, analysiert die Psychologin Esther Bockwyt. Auf Basis einer pauschalen Einteilung von Menschen in Opfergruppen und Privilegierte wird abgeleitet, wer was wann sagen oder tun darf. So kritisch wie ausgewogen und vor allem fernab der schrillen Tonlagen des Feuilletons erfasst Bockwyt das Thema Wokeness erstmals aus psychologischer Perspektive und fragt: Wie ist eine „woke Psyche“ verfasst, wenn Narzissmus, Gewissenhaftigkeit oder Aggression ein gesundes Maß überschreiten? Wie entsteht im Zusammenspiel mit Gruppendynamiken überhöhte Meinungskontrolle, die zur Cancel Culture, also dem Boykott von Personen, Gruppen oder Kultur, führen kann?
Das Buch ist beispielsweise über den Kopp-Verlag bestellbar (Partnerlink).
Der erwähnten Cancel Culture fiel Bockwyts Buch beinahe selbst zum Opfer: Sie berichtet auf X, dass ihr Werk im ersten Verlag bereits zweimal gecancelt wurde und eigentlich ein Jahr früher hätte erscheinen sollen. Sie nimmt dabei Bezug auf eine schlechte Amazon-Rezension, wo ihr vorgeworfen wird, schnell „auf den Zug“ aufgesprungen zu sein (und wo man sich empört, dass sie nicht gendert).
Der Schweizer Psychologe Prof. Dr. Alex Bertrams reagierte auf den Tweet und bestätigte die Pathologie der „Woken“: Er forscht selbst in diesem Bereich und hat an einer 2023 veröffentlichten Studie mitgewirkt, die das militante Vertreten der linken Ideologie mit Narzissmus und Psychopathie in Verbindung bringen konnte, nicht jedoch mit Altruismus und Engagement für soziale Gerechtigkeit. Das Fazit der Arbeit: „Angesichts dieser Ergebnisse gehen wir davon aus, dass einige linke politische Aktivisten nicht wirklich nach sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit streben, sondern politischen Aktivismus eher nutzen, um Gewalt gegen andere zu befürworten oder auszuüben, um ihre eigenen egozentrischen Bedürfnisse zu befriedigen.“
Dass Autorin Bockwyt als selbstständige Psychologin nicht cancelbar ist, dürfte die Aggressionen gegen ihre Person und ihr Werk wohl noch verstärken. Auch dieses Denunziantentum weiß die Psychologin einzuordnen:
Bockwyts Erörterungen umfassen somit noch mehr Phänomene und Mechanismen als Narzissmus, doch diese Störung kommt vielen beim Gedanken an linksgrünwoke Gut- und Bessermenschen als Erstes in den Sinn. Wer bereits Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung in seinem Umfeld ertragen musste, dürfte im Umgang mit stolzen „Woken“ tatsächlich konstant unangenehme Déjà-vus erleben. Pathologische Narzissten lassen gemeinhin jede Störungseinsicht vermissen und sind entsprechend schwer therapierbar. Ihren Mitmenschen bleiben zum Selbstschutz gemeinhin nur Ignoranz und Kontaktabbruch. Damit entzieht man Narzissten genau das, wonach sie so sehr gieren: Aufmerksamkeit.
Und somit dürften auch all jene Normalbürger genau das Richtige tun, die auf den Minderheitenwahn pfeifen und jedweden woken Regulierungsversuch geflissentlich ignorieren. Nicht ausgeblendet werden dürfen derweil die Folgen dieses Irrsinns, der Grundfreiheiten und schlussendlich die Demokratie gefährdet, weil nicht nur opportunistische Unternehmen, sondern auch Politiker dieses absurde Spiel so bereitwillig mitspielen.
Esther Bockwyts Buch ist aktuell auf Platz 5 der Amazon-Bestseller für „Psychologische Ratgeber“ und auch in den sozialen Netzen wird ihrem Werk viel Aufmerksamkeit zuteil. Dass Betroffene von Wokismus das Buch zur Selbstreflexion nutzen werden, ist zwar unwahrscheinlich, doch auch die Aufklärung der Bevölkerung ist zweifelsfrei ein wichtiger Schritt.