Das deutsche Denunziantentum scheint auch im Zuge der Energiekrise neu aufzuleben: Medienberichten zufolge melden Bürger den Behörden bereits fleißig Fälle von „Energieverschwendung“. Es wird davon ausgegangen, dass die Zahlen von Meldungen fortan noch deutlich zunehmen werden.
In der Corona-Krise meldete man Maßnahmenverstöße, nun sind es Energiesünder, die der gute Deutsche auf dem Kieker hat. Medienberichten zufolge haben Anfragen in beispielsweise Stuttgart und Karlsruhe ergeben, dass die Bürger sich schon jetzt vielfach an die Behörden wenden, wenn sie der Ansicht sind, dass gegen die Energiespar-Maßnahmen verstoßen wird – etwa bei beleuchteten Werbeschildern oder Treppenhäusern. Rein rechtlich können solche Zuwiderhandlungen mit hohen Geldstrafen bis hin zu Haftstrafen geahndet werden (Report24 berichtete) – allerdings ist der Vollzug der Verordnung noch nicht geregelt, weswegen bisher keine verbindliche Vorgehensweise existiert.
Die Stadt Stuttgart handhabt es so, dass infolge von Hinweisen aus der Bevölkerung auf die jeweiligen „Täter“ zugegangen wird. Es stellt sich heraus: Diese haben für die Maßnahmenverstöße oft gute Gründe und verbrauchen nicht aus Lust an der Freude Energie. Einem Sprecher der Stadt zufolge spielen nicht selten technische Herausforderungen eine Rolle – so könne etwa die Beleuchtung mit der Alarmanlage gekoppelt sein.
Die Bürgerbeauftragte von Baden-Württemberg, Beate Böhlen (Grüne), gibt an, dass – anders als in der Corona-Krise – der Ton bei den Meldungen bisher freundlich sei. Noch würden sich die Meldungen in Grenzen halten, man zeigt sich aber sicher, dass sie zukünftig zunehmen werden – einerseits, weil nun, da es zu früheren Uhrzeiten dunkel ist, verbotene Beleuchtung offensichtlicher werde, andererseits, weil mehr Menschen auf die Thematik reagieren werden, wenn es zu tatsächlichen Einschränkungen komme.
Dass in Wahrheit vor allem die Bundesregierung Beschwerden dafür kassieren sollte, dass sie die Energiesicherheit Deutschlands so bereitwillig zerstört hat, scheint dem gemeinen Denunzianten kaum bewusst zu sein. Robert Habecks Lügen rund um den AKW-Weiterbetrieb, den die Grünen unter allen Umständen verhindern wollen, sind mittlerweile aufgeflogen – selbst die eigenen Experten des umstrittenen Wirtschaftsministers hielten unmissverständlich fest, dass durch eine Laufzeitverlängerung nicht bloß die Strompreise sinken, sondern auch der Netzbetrieb sicherer wird. Der Aufschrei nach diesen Enthüllungen? Schwach. Der korrekte deutsche Bürger lässt sich offensichtlich gern der grünen Ideologie opfern, solange er dabei zumindest seine Nachbarn anschwärzen kann…