Dieser Fall könnte Kriminalgeschichte schreiben: Im Juli soll eine 51-Jährige in Spaichingen (Baden-Württemberg) gesammeltes Regenwasser aus der Regentonne eines Nachbarn gestohlen haben. Beute: rund 40 Liter Regenwasser. Geschätzter Wert: satte 15 Cent. Für ihre Diebestour kassierte sie prompt eine Anzeige.
Ein wahrlich schockierendes Verbrechen: Im Schutze der Dunkelheit, mit zwei Gießkannen bewaffnet, soll sich die Frau gleich zweimal auf ein Nachbargrundstück geschlichen und dort den Regentank angezapft haben. Insgesamt soll sie rund 40 Liter „frisch vom Himmel gefallenes Regenwasser“ abgefüllt haben, wie die Polizei Konstanz mitteilte (und ja, es gibt eine Polizeimeldung zu dieser schlimmen Tat).
Um nicht entdeckt zu werden, habe sie sich bei ihrem zweiten Gang zu Nachbars Regentonne gar hinter einem Müllcontainer versteckt, als ein Auto vorbeifuhr! Der Gesamtwert ihrer Beute wird auf sagenhafte 15 Cent geschätzt.
Zu ihrem Pech wurden ihre Raubzüge von Überwachungskameras gefilmt – der bestohlene Nachbar, ein 38-Jähriger, verständigte prompt die Polizei. Nun wird gegen die Frau wegen Diebstahls geringwertiger Sachen ermittelt.
„Auch wenn der finanzielle Schaden überschaubar ist: Die Entnahme fremden Eigentums erfüllt den Tatbestand des Diebstahls. Denn: Was einmal im Fass ist, gehört nicht mehr dem Himmel, sondern dem Eigentümer“, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei.
Ob es tatsächlich zu einem Verfahren kommt, entscheidet nun die Staatsanwaltschaft. Bei dem geringen Schadenswert könnte es allerdings sein, dass der Fall aus Gründen der Geringfügigkeit eingestellt wird.
In den sozialen Medien sorgte die Geschichte für eine Welle an Kommentaren, von Solidaritätsbekundungen über sarkastische Tipps, wie man beim Wasserklau nicht erwischt wird, bis zu Angeboten, die Gießkannen bei Bedarf kostenlos zu füllen. Für den beklauten Nachbarn gab es hingegen wenig Verständnis, da er die Polizei mit solchen Nichtigkeiten beschäftige.
