Die Regierungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz besteuern Benzin und Diesel so stark, dass der Gang zur Tankstelle einen in die Armut treiben kann. Dabei ginge es doch auch anders, wie viele Länder auf dieser Welt zeigen.
Ein Auto zu besitzen wird in vielen europäischen Ländern langsam aber sicher zum Luxusgut. Insbesondere die stark steigenden Spritpreise machen sich immer stärker bemerkbar, wie die folgende Übersicht zeigt. Wir zeigen zudem auf, dass es auch anders gehen würde, wenn die Regierungen die Autofahrer nicht als Melkkühe betrachten würden.
Die Lage in Deutschland
Wer heutzutage sein Auto volltanken möchte, muss sehr tief in die Tasche greifen. Laut dem Vergleichsportal clever-tanken.de kommt man (zum Zeitpunkt der Artikelerstellung) mit 1,505 Euro für einen Liter Super E10 in Hildesheim am günstigsten weg. Ingolstadt, welches auf dem zehnten Platz liegt, ist mit 1,528 Euro pro Liter schon etwas teurer.
Die Autofahrer in Bottrop oder Bremerhaven müssen mit mehr als 1,70 Euro pro Liter Super E10 schon deutlich tiefer in die Tasche greifen. Das Auto vollzutanken kostet so schnell einmal hundert Euro. Eine der wohl teuersten Städte ist aber Konstanz, wo man rund 1,83 Euro für den Liter Super und gut 1,68 Euro für den Liter Diesel zahlt. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 1,663 Euro für Super E10 und 1,546 Euro für Diesel.
Österreich ist günstiger als Deutschland
Die Österreicher plagen sich zwar auch mit hohen Spritpreisen herum, doch in der Alpenrepublik kommt man an den günstigeren Tankstellen noch deutlich besser weg. Dennoch sind Preise von rund 1,30 Euro für den Liter Super 95 und Diesel nicht sonderlich billig. Preislich nehmen sich die beiden ja seit einiger Zeit nicht mehr viel, nachdem der Steuervorteil für den Diesel wegen der Verteufelung durch die Umweltgruppen aufgehoben wurde. Aber auch in Österreich gibt es einige teurere Tankstellen und der Liter Sprit kann auch schon mal 1,50 Euro kosten – vor allem in der Hauptstadt Wien.
Auch die Schweiz ist nicht billig
Einen passablen Überblick über die Preisentwicklung an den Tankstellen in der Schweiz bietet die Shell. Konnte man im Januar noch einen Liter Super 95 für 1,537 Franken kaufen, waren es im September bereits 1,753 Franken. Der Liter Diesel kostete im Januar noch 1,619 Franken, im September waren es dann schon 1,795 Franken.
In Euro umgerechnet zahlen die Eidgenossen als bereits 1,63 Euro für den Liter Super 95 und sogar 1,67 Euro für den Liter Diesel. Der Tanktourismus in die Schweiz lohnt sich da absolut nicht. Allerdings macht dies auch verständlich, warum die Spritpreise in Konstanz deutlich über dem deutschen Durchschnitt liegen.
Wo ist der Sprit weltweit noch günstig?
Wie jeder weiß, machen die Steuern bei uns den Löwenanteil des Spritpreises aus. Wenn wir nun von den absoluten Ausnahmefällen Venezuela (0,035 Euro pro Liter Super 95) und Iran (0,052 Euro) absehen, wo die Regierungen Benzin und Diesel für die Bürger massivst subventionieren, haben wir ein paar interessante Vergleichszahlen für Sie parat.
In Algerien oder Kuwait bezahlt man derzeit rund 0,30 Euro pro Liter Super 95. Malaysia, Bahrain und Katar befinden sich noch im Bereich von 0,43 bis 0,49 Euro pro Liter. In Saudi-Arabien zahlt man beispielsweise 0,54 Euro und im südamerikanischen Ecuador 0,57 Euro. Günstig kommen auch die Russen davon: mit rund 0,60 Euro ist Superbenzin dort auch deutlich billiger als bei uns und ebenso in der Türkei zahlt man mit etwa 0,75 Euro etwa die Hälfte dessen, wass der deutsche oder österreichische Autofahrer berappen muss.
Unter den Industrieländern sind die Vereinigten Staaten wohl ebenfalls eine Ausnahmeerscheinung. Der durchschnittliche Preis für Super 95 dort liegt bei umgerechnet etwa 0,83 Euro. Und das, obwohl die Biden-Administration für Verteuerungen sorgte.
Im Preisbereich um einen Euro herum liegen beispielsweise Brasilien, Australien, Thailand, Südafrika und die Volksrepublik China.
Welches sind die teuersten Länder der Welt?
Ein sehr teures Vergnügen sind die Tankstellen in Hongkong. Dort bezahlt man bereits rund 2,25 Euro pro Liter Superbenzin, was den autonomen Stadtstaat zum teuersten Flecken auf der Welt in Sachen tanken macht. Doch auch die Niederlande und Norwegen (1,89 Euro), sowie Dänemark (1,81 Euro) und Israel (1,77 Euro) gehören zu den teuersten Staaten der Welt, wenn es um den Sprit geht.
Doch Deutschland könnte bald in die Top 3 aufrücken – wenn eine grüne Regierungsbeteiligung für Preise jenseits der Marke von 2 Euro sorgt. Wenn man die Steuerpläne der Grünen nämlich so ansieht, kann dem gemeinen Autofahrer in der Bundesrepublik nämlich Angst und Bange werden. Denn schon jetzt liegt der Anteil der Steuern beim Benzin bei etwa 64 Prozent, wie der ADAC berichtet. Und das ist noch lange nicht das Ende…