Wer sich in Münster den Traum vom Eigenheim verwirklichen möchte, hat fortan Pech: Nach dem mehr als umstrittenen Vorbild von Hamburg-Nord will man auch dort den Neubau von Einfamilienhäusern unterbinden. Ein feuchter Traum der Sozialisten wird wahr. Die Öffentlich-Rechtlichen beschwichtigen: Im Plattenbau hat man’s doch auch schön!
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Einfamilienhäuser werden zum Auslaufmodell, auch Doppelhaushälften und Reihenhäuser stehen auf der Abschussliste: Nach den sozialistischen Vorstellungen des rot-grün-violetten Münsteraner Stadtrats sollen Neubauten in der nordrhein-westfälischen Stadt fortan aus Mehrfamilienhäusern bestehen. Ein interessanter Vorstoß, denn, so bemängelt man in der CDU, Münster habe schon jetzt viel zu wenig junge Familien – und die locke man ganz sicher nicht mit Mehrfamilienhäusern und sogenannten platzsparenden „Modellquartieren“ in die Stadt, die sich als „die Ghettos von morgen“ entpuppen dürften.
Als Begründung für die Verwirklichung sozialistischer Träume darf das Klima herhalten – genauer: die Flächenversiegelung, die Überschwemmungen wahrscheinlicher mache. Einfamilienhäuser versiegeln zu viel Fläche, dafür, dass nicht allzu viele Menschen darin Platz finden. Der WDR bemängelte sogleich, ein Viertel von NRW sei bereits zubetoniert – doch darauf, infolgedessen einen Stopp des massenhaften Imports von Menschen aus der Fremde zu fordern, kam man freilich nicht. Stattdessen wirft man einen Blick in Deutschlands Zukunft: Die Menschen mögen fortan bitte in Massen in riesigen Hochhäusern untergebracht werden. Großes Vorbild nach Ansicht des WDR: Die Plattenbausiedlungen der ehemaligen DDR!
Um mehr Menschen auf einer kleinen Fläche Raum zu geben, soll es beim Wohnungsbau künftig hoch hinaus gehen: Langgezogene Hochhäuser mit dutzenden Wohneinheiten auf mehreren Etagen, die rundum saniert wurden und mit begrünten Dachterrassen und Mehrgenerationenkonzepten – in den Plattenbausiedlungen und Trabantenvierteln im Osten der Republik wird es bereits gelebt.
Quelle: WDR.de
Na dann: Viel Spaß bei „Ostalgie“ und Sozialismus-Romantik. Auch das faktische Hinauswerfen von Senioren aus ihrem Eigenheim durch den Sanierungszwang bringt der öffentlich rechtliche Sender an:
Auch muss eine Sanierung von alten Wohnhäusern attraktiver sein als der Plan neu zu bauen. Dafür sprach sich Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) bereits vor gut einem Jahr aus. Im Zusammenhang dazu schlug sie außerdem einen „anderen Nutzungszyklus“ vor: Senioren, denen ihr Haus zu groß wird, weil die Kinder längst ausgezogen sind, könnten auf kleinere Wohnungen ausweichen, so dass jüngere Familien die alten Häuser kaufen und entsprechend sanieren könnten. Das würde beides vereinbaren: Fläche sparen und den Wunsch vom eigenen Haus ermöglichen.
Quelle: WDR.de
Wie sozial doch ein Land sein muss, das seine Senioren nach Jahrzehnten der harten Arbeit in den Plattenbau umsiedelt, wo sie weniger „stören“, nun, da diese Menschen nach Ansicht der Politikerkaste scheinbar keinen Wert mehr haben. Dass „jüngere Familien“ sich den von der EU beschlossenen und von den Grünen durch Heizungsverbote verschärften Sanierungszwang leisten können, ist derweil eine steile These. Vielmehr dürfte am Ende niemand mehr ein Haus besitzen – außer vielleicht Politikern und den skandalträchtigen Intendanten der Öffentlich-Rechtlichen, die sich großzügig von den Bürgern finanzieren lassen. Werden die Bürger sich das gefallen lassen? Wohl kaum…