Weil die Huthis als Vergeltung für den Gaza-Krieg zivile Handelsschiffe attackieren, bombardierten nun britische und US-amerikanische Kampfjets Ziele im Jemen. Im Irak gab es Angriffe auf US-Ziele durch schiitische Milizen. Wie lange noch, bis auch der Iran ins Visier der angloamerikanischen Militärs gerät?
Der Gaza-Krieg hat das Potenzial für einen neuen veritablen Nahostkrieg, der nicht nur auf Israel, die Palästinensergebiete und die libanesische Hisbollah beschränkt ist. Nachdem die vom Iran unterstützte jemenitische Fraktion der Huthis (Ansar Allah) seit einiger Zeit immer wieder zivile Handelsschiffe angreift und damit die Route über das Rote Meer und den Suezkanal unattraktiv macht, eskaliert auch dort die Lage. Wie die Politico-Journalistin Lara Seligman verdeutlicht, haben nun US-amerikanische und britische Kampfjets Huthi-Positionen im Jemen angegriffen.
Auf Twitter verbreiten sich derzeit mehrere (unbestätigte) Videos, welche die Auswirkungen der angloamerikanischen Luftangriffe auf jemenitische Ziele zeigen sollen. Die schiitische Miliz der Huthis, welche vom Iran unterstützt wird, dürfte mit entsprechenden Vergeltungsmaßnahmen reagieren.
Indessen mehren sich die Berichte, wonach auch US-Ziele im Irak zusehends unter Beschuss geraten. Die US-Botschaft in Bagdad beispielsweise soll von Mörsergranaten getroffen worden sein. Es wird angenommen, dass vom Iran unterstützte irakische Milizen hinter den Angriffen stecken.
Auch US-amerikanische Militärbasen im Irak werden Berichten zufolge zusehends beschossen. Auch dort sollen vor allem schiitische Milizen als Urheber gelten.
Diese ganzen Entwicklungen führen mittlerweile zu Befürchtungen, dass die Lage eskaliert und über kurz oder lang auch der Iran selbst zum Ziel von Militäraktionen der Amerikaner, Briten und Israelis wird. Dies würde wohl den kompletten Nahen Osten treffen und einen regionalen Flächenbrand auslösen.