Deep-State-Morde und Geheimpolitik: „Verschweigen, Täuschen und Tarnen“

Bild: freepik / BiZkettE1

Politische Morde und Geheimdienstmorde ziehen sich als blutrote Fäden durch die Weltgeschichte. Denn nicht immer sind es Kriege, die eine Wende herbeiführen und das Schicksal von Millionen Menschen beeinflussen. Im hinterhältigen Gewand einer Sprengladung, einer Giftampulle, einer Kugel oder gar einer Verschwörung wurden und werden jene unliebsamen und störenden Persönlichkeiten aus dem Weg geräumt, die mächtigen Interessen entgegenstehen. Die Attentate sollen das Opfer strafen, Freunde warnen, Partner abschrecken oder strategische Ziele durchsetzen.

Auszug aus dem Politik-Sachbuch-Thriller Deep-State-Morde – John F. Kennedy, Alfred Herrhausen, Detlev Karsten Rohwedder, Jörg Haider von Guido Grandt:

„Meist diente der politische Mord einem Anschlag auf eine Entwicklung, die den politischen und ökonomischen Eliten nicht oder nicht mehr genehm war“, meinte der Herausgeber des Buches Tod auf Bestellung – Politischer Mord im 20. Jahrhundert, Heribert Blondiau.

Herkömmlich wird ein politischer Mord auch so bezeichnet: „Ein politischer Mord ist die vorsätzliche, ungesetzliche oder illegitime Tötung einer Person aus politischen Motiven. Das Opfer hat in der Regel einen aus Sicht des Urhebers der Tat unerwünschten politischen Einfluss, oder der Urheber erwartet sich von der Ermordung eine für ihn vorteilhafte politische Entwicklung. Historisch gesehen bezieht sich der Begriff fast ausschließlich auf das Attentat auf einzelne, hochgestellte Persönlichkeiten.“

Ich möchte die Definition des politischen Mordes noch weiter fassen und ihn als ein Mord zum Mittel politischer Auseinandersetzung oder Änderungen verstehen, der als solcher von der breiten Öffentlichkeit jedoch nicht erkannt wird und als Warnung, Abschreckung oder Bestrafung durch den Deep State für Wissende und Eingeweihte dient. Dabei verschmelzen oftmals Ursache und Wirkung.

Die Hintergründe dieser politischen Morde, dieser „Deep-State-Morde“, bleiben fast immer unerkannt, weil sich vieles nicht belegen oder dokumentieren lässt. Dabei können die Drahtzieher oder Täter ebenso aus einem subreligiösen, geheimbündlerischen Umfeld stammen. Vieles ist völlig unverständlich und verschleiert für „Nichteingeweihte“. Fast gar nichts dringt an die Öffentlichkeit und wenn dann doch, lediglich das, was auch nach außen, an Profane, dringen darf und soll. Vieles hat dabei Methode. Verschweigen, Täuschen und Tarnen kennzeichnet den politischen Mord, den „Deep-State-Mord.“ Falsche Spuren werden gelegt, Tatorte inszeniert oder „Strohmänner“ benutzt.

Die Hintermänner des Meuchelmords bleiben zumeist im Dunkeln und somit ungestraft. Oftmals durch ein gut getarntes Geheimdienst-Netzwerk geschützt oder unter dem unangreifbaren Banner des Staatsterrorismus stehend. Mitunter bleibt nur die Spurensuche nach den direkten oder indirekten Zusammenhängen dieser politischen Gewalttaten mit dem sogenannten „Deep State“.

Mit dem „Tiefen Staat“, auch „Schattenstaat“ oder „Staat im Staate“ bezeichnet, sind mächtige illegitime Machtstrukturen gemeint, zumeist Netzwerke des militärisch-industriellen, politischen, wirtschaftlichen und geheimdienstlichen Komplexes, die einen Staat beziehungsweise eine Regierung unterminiert haben und geheime (Staats-)Macht ausüben. Manch einer spricht von dieser Unterwelt der Machtausübung jenseits jeglicher Rechenschaftspflicht von „Tiefenpolitik.“ Trotzdem wird noch immer genau das in die Verschwörungsecke geschoben, um ebendiese Netzwerke vor der Öffentlichkeit weiter im Dunkeln zu belassen.

Verweisen möchte ich an dieser Stelle und in diesem Zusammenhang auf eine der bedeutendsten „Staatsaffären“, die sich ausgerechnet mitten im Herzen Europas abgespielt hat: in Italien.

Gemeint ist der Skandal um die freimaurerische Propaganda Due, kurz P2-Loge. Hier kam alles zusammen, was eine freiheitliche Demokratie nicht brauchte: Geheimpolitik, konspirativer Lobbyismus, innenpolitische Desaster, umstürzlerische Betätigung, verdeckte Terroranschläge, militanter Geheimbund, rechtsradikaler Untergrund, Schattenregierung. Und hier zeigte sich das erste Mal auf europäischer, ja sogar auf weltweiter Bühne, welche unheilvolle Macht eine Schattenregierung, in diesem Falle eine Freimaurerloge, tatsächlich haben konnte.

„Wir bleiben ungläubig und unfähig, Zusammenhänge herzustellen, und verdrängen, was nicht erklärbar ist“, meint die Publizistin Regine Igel dazu. „Den veröffentlichten Recherchen und Thesen kritischer Geheimdienstkenner wird gerne mangelnde Beweiskraft oder Verfolgung von Verschwörungstheorien vorgeworfen. Tatsächlich ist es in der Sache selbst begründet, dass man Illegalität von Geheimdiensten und Geheimpolitik nur selten beweisen kann. Es kennzeichnet sie, keine gerichtstauglichen Beweise gegen Täter zu hinterlassen.“

Doch im Fall der P2 gab es für zahlreiche Aktionen, die zumeist erst später aus einem Knäuel vieler Fäden einzeln entwirrt werden konnten, sogar gerichtsfeste Beweise. Hier löste sich die spezifische italienische Dietrologia, die „Kultur des Verdachts“ auf, bestehend aus geheimen Männerbünden und Logen, der Mafia, Terroristen, Politikern und Geheimdienstlern. Die Dietrologia wurde zur faktischen Realität des Verbrechens, des Terrors und des Staatsmordes.

Um die Fakten eines damals bestehenden Tiefen Staates in Italien zu untermauern, möchte ich nachfolgend einige Mitglieder der P2 benennen, die auf einer Liste mit 950 Personen gefunden wurden. Diese Liste wurde im Juli 1984 von einem Untersuchungsausschuss des italienischen Parlaments als ein authentisches Dokument erklärt.

Dementsprechend waren …

  • 180 Generäle,
  • 52 hochrangige Offiziere der italienischen Carabineri,
  • 50 Heeresoffiziere,
  • 37 Spitzenkräfte der Finanzpolizei,
  • 29 Marineoffiziere,
  • 11 Polizeichefs,
  • 150 Parlamentarier und sonstige Parteileute,
  • 14 Richter,
  • 10 Bankvorstände,
  • zahlreiche hochrangige Geheimdienstleute,
  • 50 Industrielle und Bankiers,
  • 10 Journalisten und Chefredakteure …

Mitglieder der P2!

Laut der Aussage des Freimaurers Fulberto Lauro sollten dazu auch noch über 100 Kardinäle und Bischöfe gehören. Der Journalist Pier Carpi, ebenfalls Logenbruder, bestätigte 1987 dieses Geständnis. Demnach sollten die Kurienträger die P2 als Kirchenloge Loggia Ecclesia bezeichnet und in direkter Verbindung mit dem Herzog von Kent, dem Großmeister der Vereinigten Loge von England, in Kontakt gestanden haben.

Insgesamt schätzt man, dass der P2 rund 2.500 Mitglieder angehörten, darunter 1.650, die namentlich nie bekannt geworden sind. Auch deutsche Politiker sollen auf der Liste auftauchen.

Der Abschlussbericht des parlamentarischen Untersuchungsausschusses sprach davon, dass die Logenmitglieder „die Spitzen der militärischen Macht Italiens auf den höchsten Rangstufen“ darstelle.

Der Enthüllungsjournalist David A. Yallop berichtete, dass einige Geheimdienste sich in der Überzeugung einig seien, wonach in der P2 dreihundert Personen Mitglieder wären, die zu den „mächtigsten Männern der so genannten Freien Welt“ zählten.

Mitglieder der P2 (Auswahl):

  • Silvio Berlusconi, späterer Ministerpräsident Italiens und Fernsehmogul.
  • Publio Fiori, Justizminister unter Berlusconi.
  • Adolfe Sarti, Justizminister unter Forlani.
  • Alfredo Biondi, Außenminister unter Berlusconi.
  • Antonio Martino, Außenminister unter Berlusconi.
  • Pietro Longo, Führer der Sozialdemokraten (PSDI).
  • Gaetano Stammati, Außenhandelsminister.
  • Lelio Lagorio, Verteidigungsminister.
  • Orazio Giannini, Minister.
  • Leonardo Di Donna, Sozialist.
  • Alberto Ferrari, Sozialist.
  • Enrico Manca, Sozialist.
  • Pietro Longo, Chef der Sozialdemokratischen Partei samt einigen Parteifreunden.
  • Fabrizio Circhitto, sozialistischer Abgeordneter.
  • De Lorenzo, Ex-Staatssekretär und Fondspräsident.
  • Foschi und Manea, Minister.
  • Mario Tedeschi, Abgeordneter der MSI.
  • Staatsekretäre der Regierung Forlani.
  • Politiker der Christdemokraten, der Republikaner, der Liberalen.
  • General Raffaele Giudice, Chef der italienischen Steuerfahndung/Finanzpolizei (Guardi di Finanza).
  • Donato Lo Prete, Leiter der Finanzpolizei.
  • Orazio Giannini, General der Finanzpolizei.
  • Walter Pelosi, späterer Chef aller Geheimdienste.
  • General Grassini, Chef des Geheimdienstes der Carabinieri.
  • General Allavena, ehemaliger Chef des Geheimdienstes Italiens.
  • General Giuseppe Santovito, Chef des militärischen Geheimdienstes.
  • General Domata, mit Verbindungen zum deutschen Bundesnachrichtendienst.
  • General Pietro Musumeci, Chef der Innenabteilung des italienischen militärischen Nachrichtendienstes SISMI.
  • Präfekt Pelosi, Koordinator aller italienischen Geheimdienste.
  • Vito Miceli, Geheimdienstchef, später Abgeordneter der neofaschistischen, italienischen Partei MSI.
  • General Siro Rosseti, Mitglied des Geheimdienstes der Luftwaffe und der SIOS.
  • Admiral Giovanni Torrisi, Chef des Generalstabs der Streitkräfte.
  • Antonio Geraci, Flottenadmiral.
  • Umberto Frederico d’Amato, zentraler CIA-Verbindungsmann zu den italienischen Geheimdiensten und Organisator amerikanischer Geheimpolitik in Italien, sowie lange Jahre Verantwortlicher der italienischen Geheimdienste in der NATO.
  • Francesco Pazienza, bedeutender Mittelsmann zwischen der Regierung Reagan und der italienischen politischen Führung.
  • Maurizio Costanzo, Chef der Tagesschau von RAI1 und Moderator.

Zu erwähnen ist noch, dass die P2 auch in Argentinien und Uruguay ein ähnliches Netzwerk wie in Italien geschaffen hatte und weitere aktive Logenzweige in Venezuela, Paraguay, Bolivien, Nicaragua, Frankreich, Spanien und Portugal existierten. Darüber hinaus gab es Mitglieder in der Schweiz und in den USA.

Ferner soll die P2 Geld aus dem südamerikanischen Drogenhandel und anderen Verbrechen gezogen haben. Der argentinische Innenminister nannte die P2 im Jahre 1986 eine „ungeheure kriminelle Verschwörung“, die nach der Macht im Lande strebe. So besetzten die Freimaurer acht wichtige Positionen in der Regierung Perón. Der argentinische Diktator soll seinen Logenbruder und Chef der P2, Licio Gelli, spaßeshalber sogar „mi commandante“ genannt haben.

Der Politikwissenschaftler und Autor Robert Hutchison erwähnte neben der P2-Loge auch noch eine P1 in Frankreich und eine P3 in Spanien mit Sitz in Madrid. Chef der P3 soll der ehemalige spanische Justizminister Pio Cabanillas Gallas gewesen sein. Auch er führte, wie sein P2-Logenbruder Licio Gelli, geheime Akten über wichtige Persönlichkeiten in Spanien. Mit ihm soll sich der P2-Finanzier Roberto Calvi öfters getroffen haben.

In meinem Schwarzbuch Freimaurerei – Geheimpolitik, Staatsterror, Politskandale (gugra-Media-Verlag), das auch ins Polnische und Tschechische übersetzt wurde und als Standardwerk gilt, habe ich mich unter anderem sehr ausführlich mit der Staatsaffäre Propaganda Due mit allen Hintergründen und Akteuren beschäftigt.

Auch der US-amerikanische Enthüllungsjournalist und Bestseller-Autor David Talbot schreibt in seinem Buch Das Schachbrett des Teufels – Die CIA, Allen Dulles und der Aufstieg Amerikas heimlicher Regierung von einer „US-Schattenregierung“.

Wie aktuell „Deep-State-Morde“ weiterhin sind und sein werden, zeigten die beiden Attentatsversuche auf Donald Trump.

Mitunter führten Hass und Hetze zu einer vorausgehenden und unvergleichlichen Hexenjagd gegen Trump, auch geschürt durch Politiker und ihre Mainstream-Medien in Deutschland. Wie sehr dabei entgleist wurde und somit die Saat des Attentats wohl in Verbindung mit dem Deep State beinahe aufging, beleuchte ich ausführlich in drei Anhängen in meinem Buch „Deep-State-Morde.“

In Kreisen der italienischen Mafia heißt es, „Sterben macht müde.“ Ich jedoch bin stets hellwach und werfe in diesem kompakt zusammenfassenden Buch einen ganz anderen Blick auf aufsehenerregende und rätselhafte politische Morde, die meines Erachtens nicht nur mit dem Deep State in Verbindung stehen, sondern auch von ihm in Auftrag gegeben wurden.

Ob US-Präsident John F. Kennedy, Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen, Treuhandanstalts-Präsident Detlev Karsten Rohwedder oder der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider – allesamt hatten sie eines gemeinsam: Sie waren für den Deep State unbequem und gefährlich geworden und mussten daher – auf Teufel komm raus – beseitigt werden.

Auszug aus dem Politik-Thriller Deep-State-Morde – John F. Kennedy, Alfred Herrhausen, Detlev Karsten Rohwedder, Jörg Haider von Guido Grandt.

Anmerkung: Sämtliche Quellen sind im Buch angegeben.

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