Das erste islamische Gymnasium Europas steht – natürlich – in Wien

Symbolbild, Unterricht in einer islamischen Schule in Wien (C) Report24.news KI

Das islamische “Realgymnasium mit Öffentlichkeitsrecht” ist in der Rauchfangkehrergasse in Wien-Fünfhaus zu finden. Dort pflegt man eine “reflektierte Beziehung zu Allah”. Eine Koransure, die darauf hinweist, dass der Angesehenste vor Allah derjenige ist, der ihn am meisten fürchtet – und Allah allwissend und allkundig sei, leitet die Schulordnung ein. Die Schulordnung scheint aber stellenweise fortschrittlicher als in manch anderer Bildungseinrichtung in Wien zu sein.

Im ersten islamischen Realgymnasium auf europäischem Boden wird “Bildung, basierend auf islamischen Werten” vermittelt. Das sind, wenn man bösen Zungen folgen will, schon deutlich mehr Werte, als der gesamte Westen des Jahres 2025 kennt – oder zu verteidigen bereit ist. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass fremde Kulturen ihre Werte beibehalten, vermitteln und leben wollen – wo sie hierzulande doch in einem wahren Werte-Vakuum angekommen sind.

Unterrichtet wird an diesem Standort bereits seit 26 Jahren – deshalb ist die Häme der linken Medienblase groß, weil die Wiener FPÖ nach so langer Zeit jetzt plötzlich Kritik übt. Es ist eben Wahlkampf. So äußerte sich Wiens FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss dahingehend, dass er befürchte, man würde in dieser Schule radikal-islamische Propaganda betreiben. Er forderte eine “lückenlose und dauerhafte Kontrolle dieser Islam-Schule”.

Inwiefern es sinnstiftend ist, sich nach 26 Jahren über die Existenz dieser Bildungseinrichtung zu beschweren, darf durchaus diskutiert werden. Auf Fotos der Schulhomepage sind jedenfalls nahezu alle Schülerinnen mit Kopftuch zu sehen. Eine sehr konservative Auslegung des Islam ist also anzunehmen, obwohl diese Kleidung nicht vorgeschrieben – im Sportunterricht aber zumindest empfohlen ist. Die soziale Dynamik dürfte dennoch nicht zu unterschätzen sein, denn wenn etwas mehrheitlich Brauch ist, haben es Außenseiter schwer. Die konkreten Vorschriften für Mädchen und Frauen lauten: “Wir bedecken die Beine mindestens bis zum Knie, bedecken den Bauch und die Schulter und verzichten auf großzügige Dekolletés.” So ehrlich muss man sein, das wünschen sich so manche Eltern, die kein oder ein anderes Religionsbekenntnis haben, auch.

Der Schulbesuch kostet die Eltern eines Schülers 194 Euro pro Monat, für weitere Kinder gibt es Abschläge, die Anmeldung kostet 150 Euro. Die Schule ist dem Trägerverein “SOLMIT” untergeordnet, der auch die “FLH Privatschulen” betreibt, bei denen es sich ebenso um ein islamisches Schulprojekt handelt. Die Volks- & Mittelschule FLH befindet sich in der Florian-Hedorfer-Straße in Wien-Simmering – der Betrieb startete 2018, im Jahr 2021 erhielt man nach einigen Anlaufschwierigkeiten das Öffentlichkeitsrecht.

Studiert man die Schulordnung, könnte man auch als Nicht-Mohammedaner einige Punkte als sehr sinnvoll anerkennen. So sind Smartphones und Tablets verboten, die Kinder sollen sich auf den Unterricht konzentrieren. Die Verkehrssprache ist Deutsch – auch wenn zusätzlich muttersprachlicher Unterricht angeboten wird. Das ist eine weitaus konsequentere Ansage als in vielen Wiener Schulen, wo mittlerweile alle möglichen Sprachen zu hören sind – nur nicht Deutsch.

Diese Gebote scheint auch Christoph Wiederkehr, Bundesminister für Bildung von der NEOS-Fraktion in der linken österreichischen Einheitspartei, beherzigt zu haben. Er verkündete jüngst, Deutsch wäre in Österreichs Schulen nicht optional, sondern Pflicht. Mobiltelefone will auch er aus dem Unterricht verbannen. Man muss also nur 26 Jahre warten, bis sich linke österreichische Politiker von Akzenten mohammedanischer Schuleinrichtungen anstecken lassen.

Über Islamisierung und Überfremdung sollte man gegebenenfalls an einer anderen Stelle diskutieren – dies am Rücken von Schulkindern auszutragen, erscheint nicht wirklich zielführend zu sein. Tatsächlich haben die beiden Schulen mit Misstrauen und auch Sachbeschädigung durch Anwohner zu kämpfen. Immer wieder kommt es zu Schmierereien, die verbliebene autochthone Minderheitsgesellschaft argwöhnte bei einem solchen Graffiti-Vorfall beispielsweise, es würde sich um “Terror-Schulen” handeln.

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