In der sogenannten Pandemie wurde von Regierenden und deren Dienern in den Mainstream-Medienhäusern stets kolportiert, man agiere zum Schutz vulnerabler Gruppen. Allerdings waren es gerade sie, die am meisten unter dem Corona-Wahn litten: Das betraf nicht nur Kinder, sondern ganz speziell auch alte und kranke Menschen, die auf Pflege angewiesen waren und plötzlich allein gelassen wurden. Eine neue Studie beleuchtet die Vernachlässigung und Entmenschlichung, die diese Patienten durchleiden mussten – und die nicht wenige von ihnen das Leben kostete.
Ein Kommentar von Vanessa Renner
Medial wurde gern der Eindruck erweckt, dass Wellen von Todesfällen unter alten Menschen in Pflegeheimen auf Covid-19 selbst zurückzuführen seien. Im Zuge des Test-Regimes, das den Bewohnern aufgezwungen wurde, war es sicherlich leicht, Verstorbene durch positive Testergebnisse in den Wochen oder Monaten vor ihrem Tod zu Virus-Opfern umzuschreiben: So wurde Anfang 2023 veröffentlicht, dass 2020 und 2021 45 Prozent der deutschen „Covid-Toten“ in Pflegeheimen gelebt hätten. Offen bleibt, wie viele von ihnen tatsächlich an einer Covid-Erkrankung starben und wie viele Todesfälle in Wahrheit auf die Corona-Maßnahmen und deren Folgen zurückzuführen waren.
Dass die Isolation der Bewohner von Heimen und anderen medizinischen Einrichtungen verheerende Konsequenzen für deren psychische Gesundheit hatte, dürfte mittlerweile in vielen Köpfen angekommen sein. Der Verlust der Kontakte zu geliebten Angehörigen und die massive Vereinsamung führen dabei nicht bloß zu vorübergehend gedrückter Stimmung, wie etliche Maßnahmen-Befürworter in ihrem Wahn zu meinen schienen: Vielmehr kam zahlreichen Betroffenen hier der letzte Lebenssinn abhanden. Viele Patienten stellten die Nahrungsaufnahme ein, ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide und als die Zeit gekommen war, konnten ihre Angehörigen sich aufgrund der Isolationsvorgaben nicht einmal von ihnen verabschieden. Seit die Corona-Maßnahmen gefallen sind, hat bei breiten Teilen der Bevölkerung das Vergessen eingesetzt, doch wer geliebte Menschen auf diese unwürdige Weise verloren hat, wird das so bald weder vergessen noch verzeihen.
„Alles muss raus“-Mentalität bei Kliniken
Das ist aber nur ein Teil der Geschichte. Eine aktuelle Studie aus dem Vereinigten Königreich beleuchtet den Umgang mit pflegebedürftigen Menschen in der sogenannten Pandemie aus Sicht von medizinischem Personal: Im Rahmen von Interviews berichteten 70 Ärzte, Pfleger, Rettungssanitäter, Pharmazeuten, Sozialarbeiter und Therapeuten darüber, wie sie die Umsetzung der Vorgaben in der „Pandemie“ empfunden haben. Im Fokus stand dabei die Praxis, Patienten massenhaft aus Krankenhäusern zu entlassen, um Platz für mögliche akute Corona-Fälle zu machen: Die Betroffenen wurden im Zuge dessen eilig in die nächstbesten Pflegeheime verfrachtet.
Aus den Interviews geht hervor, wie unmenschlich man hier vorging: „Kliniken wollten Patienten einfach loswerden“, berichtete der Manager eines Pflegeheimes. Das mutet besonders pervers an, wenn man sich daran erinnert, dass in Kliniken weltweit in der Folge ausreichend Zeit frei wurde, um alberne Tanzvideos zu drehen. Alte, kranke Menschen wurden im Zuge dessen auch nachts in völlig fremde Einrichtungen transferiert, ohne dass die Wünsche der Individuen berücksichtigt wurden oder auch nur sichergestellt wurde, dass sie dort medizinisch gut betreut werden können. Es wurde von einem Fall berichtet, wo eine Frau mehr als eine Woche lang nach ihrem Ehemann suchen musste, weil niemand ihr mitgeteilt hatte, wohin er verlegt wurde: Das Heim selbst hatte keine Daten der Angehörigen erhalten und konnte sie entsprechend nicht kontaktieren.
Patienten fühlten sich wie im Gefängnis
Befragte gaben an, dass die Bewohner sich wie in einem Gefängnis gefühlt haben müssen: Man habe sie praktisch in eine Zelle verfrachtet. Auch ihre persönlichen Gegenstände wurden zunächst eingezogen. „… Also konnten sie ihre Sachen erst haben, wenn sie an einem bestimmten Ort gelassen und bei einer bestimmten Hitze gewaschen wurden und 72 Stunden vergingen, bevor man sie zurückhaben konnte. Du gehst in dein Zimmer und kannst niemanden sehen, und wenn du es tust, haben sie Masken und Visiere und du kannst sie nicht hören“, erinnerte sich ein Befragter. Dass bei den Patienten so auch große Angst ausgelöst wurde, kritisierten viele Teilnehmer der Studie.
Besonders wenn Patienten wegen medizinischer Probleme mehrfach ins Krankenhaus und später wieder zurückverlegt wurden, bedeutete das für diese Menschen zudem eine dauerhafte Isolation, denn nach jeder Verlegung waren 14 Tage Quarantäne vorgeschrieben. Auch positive Tests führten oftmals zu Verlegungen: Patienten wurden immer wieder hin und her transportiert und stetig aufs Neue isoliert. Ein Senior Manager eines Pflegeheims bezeichnete das Vorgehen als „Gemetzel“.
Maßnahmen waren unethisch
Die Autoren der Studie erörtern ihre Ergebnisse abschließend vor dem Hintergrund von Ethik und Moral:
Diese Arbeit baut auf früheren Forschungsarbeiten auf, die sich mit den moralischen und ethischen Fragen befasst haben, die sich aus den Praktiken der Infektionskontrolle und der Quarantäne ergeben. Die Wahrnehmung der Quarantäne scheint im Widerspruch mit den Zielen der Lebensqualität und den Rechten des Bewohners zu stehen, was einer effektiven Anwendung im Wege steht [39]. Frühere Studien haben gezeigt, dass die Quarantäne für Demenzkranke ein hohes Potenzial für unbeabsichtigte Schäden birgt [35, 40] und zu einer schlechten psychischen und physischen Gesundheit führt [26], einschließlich der Entwicklung von Depressionen und Angstzuständen durch eine längere Isolation [41]. Die Unterbrechung von Gruppenaktivitäten, Bewegung und Aktivitäten im Freien verschlimmerte Sarkopenie und Gebrechlichkeit [42], und eine unzureichende staatliche Politik und Anleitung trug zu ineffektiven Isolationspraktiken bei [43-45]. Gordon et al. [46] sind der Ansicht, dass die Isolierung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen in Zimmern und die damit verbundenen personellen Herausforderungen für die Bewohner ein potenzielles Sturz- und Verletzungsrisiko darstellen, da sie nicht direkt überwacht werden. Um den Konflikt zwischen der Einschränkung der Verbreitung von COVID-19 und der Wahrung der Freiheit der Bewohner zu lösen, muss jedes Individuum im gemeinschaftlichen Kontext gesehen und für seine besonderen Bedürfnisse und Rechte eingetreten werden [30].
Newman et al., 2023
Personalmangel gefährdet Menschenleben
Der unmenschliche Umgang mit den Patienten bedeutete auch für die Mitarbeiter, die zum Wohle der Menschen agieren wollten, eine hohe Belastung. Hinzu kamen Quarantäne-Vorgaben und Krankheitsfälle. Der sich verschärfende Personalnotstand hatte zwangsweise auch Konsequenzen für die zu betreuenden Menschen.
Fehlende Kapazitäten bedeuten nicht nur, dass Patienten unzureichend überwacht werden – man muss sich an dieser Stelle auch vor Augen führen, dass sehr viele Bewohner von Pflegeheimen und auch Patienten in Kliniken wegen kognitiver oder auch motorischer Beeinträchtigungen schlicht nicht in der Lage sind, eigenständig zu essen. Essen und Trinken müssen angereicht werden, und das kostet Zeit, die schon im normalen Betrieb häufig fehlt. Bettlägerige Patienten müssen zudem regelmäßig neu gelagert werden, sonst entwickeln sich Druckgeschwüre (Dekubitus) und schwerste Infektionen, die etwa durch eine Sepsis bis zum Tod führen können. Dehydrierung, Dekubitus und andere Anzeichen für Vernachlässigung von Pflegeheimbewohnern waren in der sogenannten Pandemie deutlich auf dem Vormarsch, wie Studien bereits zeigten. Betroffene Patienten haben im Allgemeinen ein deutlich erhöhtes Sterberisiko. Wie viele von ihnen endeten in den letzten Jahren in Statistiken als „Corona-Tote“?
Der Pflege-Report 2021 der AOK erbrachte im Jahr 2020 eine Übersterblichkeit in deutschen Pflegeheimen von zeitweise bis zu 80 Prozent. Das war wohlgemerkt vor Beginn der Corona-Impfungen, die in der Folge durch ihre Nebenwirkungen zu weiteren Opfern geführt haben dürften.
Politik trägt schwere Schuld
Sieht so der Schutz von vulnerablen Gruppen aus? Durch die mutwillige Schädigung der psychischen und physischen Gesundheit von Patienten und die Verschlimmerung des schon zuvor gravierenden Personalmangels in medizinischen Einrichtungen wurden Leben nicht geschützt. Bedenkt man, dass auch hierzulande durch Quarantäne-Maßnahmen und Impfzwang der Personalnotstand im Gesundheitswesen künstlich verschärft wurde, selbst dann, als längst alle Fakten zur wahren Gefährlichkeit von Covid-19 auf dem Tisch lagen, so kann sich vielmehr der Verdacht eines politisch verordneten Massenmordes an unseren betagten und kranken Mitmenschen aufdrängen.
Politisch Verantwortliche haben mit ihren fahrlässig verordneten Maßnahmen schwere Schuld auf sich geladen. Wer ihnen heute ihr „wir haben es nicht besser gewusst“ durchgehen lässt, der leistet zukünftigen Angriffen auf vulnerable Bevölkerungsgruppen Vorschub.