Im Grenzgebiet zwischen Myanmar und China wachsen die Spannungen. Oppositionelle Gruppen bekämpfen nicht nur die Militärjunta, sondern auch die mit der Regierung zusammenarbeitenden Chinesen. Wie tief steckt die CIA in diesem Konflikt?
In Myanmar spitzt sich die Lage dramatisch zu. Am Freitag erschütterte eine Explosion das chinesische Konsulat in Mandalay, der zweitgrößten Stadt des Landes. Zwar blieb der Schaden am Gebäude begrenzt, doch der Anschlag markiert eine gefährliche Eskalation in dem von internen politischen Konflikten zerrissenen südostasiatischen Staat.
Breaking!!! Myanmar Civil War: Kachin Independence Army has taken Pangwa town near the Chinese border.
— Carl Zha (@CarlZha) October 19, 2024
Refugees are flooding to the border hoping to cross into China. Chinese border police has closed Tengchong's Dian Tan border crossing 腾冲滇滩口岸.
Gunshots can be heard as… pic.twitter.com/T3bXVDfwz5
Parallel dazu eroberten Rebellengruppen strategisch wichtige Grenzstädte zu China. Die Kachin Independence Army (KIA) übernahm die Kontrolle über mehrere Ortschaften, darunter das für den Abbau Seltener Erden bedeutsame Pang War. Diese Entwicklung alarmiert Peking, das daraufhin Truppen an die Grenze verlegte. Die Lage vor Ort ist chaotisch. Augenzeugen berichten von Flüchtlingsströmen und geschlossenen Grenzübergängen.
#Myanmar
— Thomas van Linge (@ThomasVLinge) October 18, 2024: heavy fighting is ongoing in the border town of Pang War in #Kachin state as the #KIA is trying to capture this pocket held by a junta border guard force known as the NDA-K.
Pang War is a major hub of rare earth mineral mines. pic.twitter.com/FOZQnR0mmv
Für das Militärregime in Myanmar, das 2021 durch einen Putsch an die Macht kam, bedeutet der Vormarsch der Rebellen einen herben Rückschlag. Die Kontrolle über die rohstoffreichen Grenzregionen war bisher eine wichtige Einnahmequelle für die international weitgehend isolierte Junta.
China consulate in Myanmar hit with explosive devicehttps://t.co/JFIIEchPvU
— South China Morning Post (@SCMPNews) October 19, 2024
China, das bislang gute Beziehungen zur Militärregierung pflegte, sieht sich nun in einer Zwickmühle. Einerseits will Peking seine wirtschaftlichen Interessen in Myanmar wahren, andererseits riskiert es durch zu enge Bande zur Junta den Unmut der Bevölkerung. Bereits 2021 kam es zu Brandanschlägen auf chinesische Fabriken in Myanmar.
War in Northern Burma (Myanmar) Updates
— Nawdin Lahpai (@lahpai_nawdin) October 18, 2024
On October 18, 2024, new footage emerged showing combined forces from the Kachin Independence Army (KIA) and the Kachin State People’s Defense Force (KPDF) entering Pangwa, a border town with China located in Kachin State, northern Burma… pic.twitter.com/XnhOB1c0zx
Beobachter werfen dem US-Auslandsgeheimdienst vor, die Rebellen zu unterstützen, um wieder eine pro-westliche Regierung installieren zu können, die auf Distanz zu Peking geht. Immerhin verfügt das frühere Burma über nennenswerte Lagerstätten an Seltenen Erden.
Due to the efforts of the American’s @CIA, which is nurturing the KIA as its influence under the policy of destabilizing the China-Myanmar border region and containing China, KIA group is escalating the fighting in Kachin state and Sagaing region. #WhatsHappeningInMyanmar pic.twitter.com/4w5I1LcU2X
— Thet Zaw (@msthetzaw) September 22, 2024
Es scheint, als ob Washington weitere Konfliktherde für Peking schaffen will, um die kommunistische Führung so stärker zu beschäftigten. Je mehr Konflikte es an den Grenzen zum Reich der Mitte gibt, desto weniger militärische Ressourcen hat die kommunistische Führung anderweitig verfügbar.