Die chinesischen Energiekonzerne üben sich in einem pragmatischen Weg, um die Stromversorgung stabil zu halten. Sie stellen einfach Kohlekraftwerke neben die Solarparks und Windturbinen. Ein Backup für jene Zeiten, in denen die „grüne“ Energie nicht ausreicht…
Wenn politische Erwartungen nicht mit der wirtschaftlichen Realität kongruieren, braucht es ein gewisses Maß an Kreativität, um eine angemessene Balance zu finden. Nicht nur in England werden (wie Report24 bereits berichtete) Kohle- und Gaskraftwerke als Backup für die unzuverlässigen Solar- und Windkraftanlagen eingesetzt, sondern auch in China. Ein BBC-Bericht erklärt unter Berufung auf eine Studie, dass in der Volksrepublik zwar ein von oben verordneter Boom bei Installationen an Solar- und Windkraftanlagen verzeichnet wird, doch gleichzeitig die dortigen Energiekonzerne auch günstige Kohlekraftwerke in die Nähe stellen.
Der Grund dafür ist einfach: ein kulturell verankerter, kreativer ziviler Ungehorsam, der aus Tausenden Jahren an autoritären Herrschaften resultiert. Denn so erfüllt man zwar die Vorgaben der kommunistischen Führung in Sachen „grünem“ Strom, kann aber gleichzeitig auch den Energiebedarf decken. Denn den Eigentümern der chinesischen Energiekonzerne ist auch bewusst, dass Wind und Sonne in Bezug auf die Stromproduktion sehr unzuverlässig sind und es einen Ausgleich durch konventionelle Kraftwerke benötigt. Da insbesondere Kohle besonders günstig Strom produziert, werden eben solche Kraftwerksanlagen gebaut. So einfach ist das.
Allerdings zeigt diese Entwicklung auch deutlich auf, dass die Utopien der Klimafanatiker komplett realitätsfern sind. Gerade Industriestaaten sind auf eine verlässliche und regulierbare Stromversorgung angewiesen, um die Produktion der sich im Tages- und Wochenverlauf ständig verändernden Nachfrage anzupassen. Das Wetter schert sich allerdings nicht um solche wirtschaftlichen Realitäten. Die Chinesen sehen das ganz pragmatisch, während die Europäer denken, dass sie das irgendwie unter Kontrolle bringen könnten…