Chinesische Banken bangen um 646 Milliarden: Platzt die Immobilienblase?

Symbolbild (C) Freepik

Offenbar sind immer weniger Chinesen in der Lage, ihre Hypotheken zu bezahlen – oder weigern sich einfach, dies zu tun. Dies bringt die chinesischen Banken zunehmend in die Schieflage. Eine gewaltige Immobilienblase droht zu platzen.

Kürzlich veröffentlichte Berichte lassen nichts Gutes erahnen, was die chinesische Finanzindustrie betrifft. So haben die Käufer von Immobilien bei mindestens 100 Projekten in mehr als 50 Städten ihre Hypothekenzahlungen gestoppt, wie China Central Television (CCTV) auf dessen WeChat-Seite unter Berufung auf das Unternehmen China Real Estate Information Corp. mitteilte. Laut Bloomberg soll es in der Volksrepublik mittlerweile eine Art „Graswurzelbewegung“ geben, die die Hypothekenzahlungen boykottieren.

Die Boykotte erhöhen das Risiko von Hypothekenausfällen und stellen eine neue Herausforderung für die Banken dar, die bereits durch ihre Engagements bei kränkelnden Bauträgern in Bedrängnis geraten sind. Hypotheken machen fast 20 Prozent der gesamten ausstehenden Bankkredite aus, und belaufen sich auf etwa 39 Billionen Yuan (rund 5,73 Billionen Euro). Das ist eine Summe, die selbst für den chinesischen Staat zu groß ist, um die betroffenen Banken zu retten.

Laut Schätzungen sind davon rund 4,4 Billionen Yuan (646 Milliarden Euro) direkt von den Boykottmaßnahmen betroffen, die vor allem jene Projekte betreffen, die seit Ende 2020 bis März 2022 begonnen wurden, sich aber verzögern oder deren Baubeginn verschoben wurde. Doch ein Ausfall dort würde sowohl die Bauindustrie des Landes als auch die Finanzwirtschaft in arge Bedrängnis bringen. Diese kämpfen bereits mit der Evergrande-Krise (Report24 berichtete), die immer noch eine große Belastung darstellt.

Vor allem sollte man die Außenwirkung nicht vergessen: Viele der chinesischen Baukonzerne haben ausländische Investoren (auch aus den Vereinigten Staaten und aus Europa), die im Falle eines Zusammenbruchs ebenfalls enorme Abschreibungen vornehmen müssen. Doch das ist noch längst nicht alles. Sollte diese Blase platzen und die Volksrepublik an den Rand des finanziellen Kollapses bringen, wären die geopolitischen Auswirkungen wohl enorm. Die kommunistische Führung in Peking könnte dies als Anlass nehmen, doch eine Invasion in Taiwan durchzuführen, um so die Bevölkerung hinter sich zu einen. Ein Szenario, welches man durchaus in Betracht ziehen sollte.

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