Offensichtlich wurde der Bedarf an Solarpanels in China massiv überschätzt. Klammheimlich wurden rund ein Drittel aller Stellen in der chinesischen Solarbranche abgebaut. Kommunistische Planwirtschaft funktioniert eben nicht.
Was haben Stahl, Zement, Immobilien und jetzt auch Solarpaneele gemeinsam? Richtig: Sie alle sind Paradebeispiele für das zentrale Versagen kommunistischer Planwirtschaft im Reich der Mitte. Während westliche Regierungen dem grün-globalistischen Sonnenmärchen noch blind hinterherlaufen, bricht in China selbst die Solarindustrie gerade krachend in sich zusammen – und keiner soll es wissen. 87.000 Arbeiter rausgeschmissen, ein Drittel der Belegschaft weg – aber offiziell bleibt (wie üblich) natürlich alles beim Alten.
Während die kommunistische Führung noch vorgibt, ein Arbeitslosenwunder zu sein, tobt in der Realität ein brutaler Kahlschlag. Die führenden Solarhersteller Longi, Trina, Jinko, JA Solar und Tongwei haben ihr Personal massiv ausgedünnt. Öffentlich zugegeben hat das keiner – mit Ausnahme eines kosmetischen 5-Prozent-Schnitts bei Longi. Der Rest? Schweigen im Propagandawald. In einem Land, in dem der Schein der sozialen Stabilität über allem steht, ist Wahrheit eben ein gefährlicher Luxus.
Die Ursache? Eine Solarbubble, die nun geplatzt ist. Zwischen 2020 und 2023 ließ Peking tausende neue Produktionslinien aus dem Boden stampfen. Solar war die neue goldene Gans, nachdem der Immobiliensektor kollabierte. Doch statt goldenem Ei kam die Marktlogik: Angebot überrollt Nachfrage, Preise stürzen ab, Firmenbluten setzt ein. Die Ironie der Geschichte: Die Volksrepublik hat sich mit ihrer eigenen Wachstumsfantasie die Beine weggezogen. Preisverfall, Überproduktion und Deflation – die Zutaten für ein wirtschaftliches Massaker.
With 87,000 layoffs and $60B in losses, China's solar boom has gone bust.
— Art Berman (@aeberman12) August 1, 2025
“Even steel and cement never lost money this long,” says Jefferies’ Alan Lau.
The crash is deeper than anyone expected.https://t.co/e9k60nN36s#energy #EnergyTransition #ClimateActionNow #renewables… pic.twitter.com/4mfmCwRIEn
Der Markt ist brutal ehrlich: Derzeit produziert China doppelt so viele Solarpaneele wie weltweit überhaupt gebraucht werden. Die überschüssige Ware wird als subventionierter Elektroschrott in jedes Land gedrückt, das nicht schnell genug “Nein danke” sagt – was insbesondere europäischen Regierungen bekanntlich besonders schwerfällt. Parallel dazu geben selbst Branchenvertreter zu: Die Nachfrage, sowohl im Inland als auch im Ausland, stagniert oder sinkt. Und nun kommt der neue Trick: Peking will eine “OPEC für Solarsilizium” gründen. Mit anderen Worten: Erst zerstört man den Markt durch staatliche Überförderung, dann versucht man ihn mit einem Kartell wieder zu retten.
Doch wer glaubt, der Staatsapparat würde daraus lernen, irrt gewaltig. Die nächste staatliche Intervention steht schon bereit. Im Juli schossen die Polysiliziumpreise wegen geplanter Kapazitätsreduktionen um 70 Prozent nach oben. Solarplattenpreise zogen etwas nach – doch wer soll das kaufen? Der chinesische Binnenmarkt ist gesättigt, Europa in der Rezession, und der Rest der Welt hat genug von den chinesischen Dumping-Modellen mit eingebautem Sicherheitsrisiko.
Statt die Fehlplanung einzugestehen, wird nun hektisch zurückgerudert. In der Provinz Anhui – einem der industriellen Solarzentren – wurde den Firmen mitgeteilt: Neue Fabriken sind unerwünscht, bestehende Werke unter 30 Prozent Auslastung sind sofort dichtzumachen. Natürlich nur mündlich, versteht sich. Öffentlich soll weiter Friede, Freude, Photovoltaikeuphorie herrschen. Gleichzeitig, so wird berichtet, dürfen neue Produktionskapazitäten nur noch mit dem Segen der NDRC entstehen – der zentralen Planungsbehörde.
Doch selbst diese Maßnahmen stoßen an ihre Grenzen. Wie Analysten berichten, müssten mindestens 20 bis 30 Prozent der Produktionskapazität dauerhaft vom Netz genommen werden, um überhaupt wieder in die Nähe von Profitabilität zu kommen. Doch der Schaden ist längst da: 60 Milliarden Dollar Verlust allein im letzten Jahr. Das ist die Größenordnung der chinesischen Immobilienkrise – wohlgemerkt in einer Branche, die zehnmal kleiner ist.
Und das Beste? Während Peking schon die nächste planwirtschaftliche “Lösung” zusammenzimmert, machen einige lokale Provinzfürsten weiter wie bisher. Warum auch nicht? Ihre Karriere hängt an Wachstumszahlen, nicht an Marktlogik. Ein neuer Solarfriedhof ist für sie nur dann ein Problem, wenn er öffentlich wird…
