China tauscht immer mehr US-Dollars gegen Gold als stabile Alternative

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Für die Vereinigten Staaten sollte die aktuelle Entwicklung bei den chinesischen Währungsreserven ein Alarmsignal sein: Peking lässt zunehmend US-Dollar gegen Gold tauschen. Die kommunistische Führung verliert das Vertrauen in die Weltleitwährung und hat eigene Pläne.

Der chinesische Staatschef Xi Jinping hat in den letzten Jahren einen klaren politischen Kurs verfolgt: die Internationalisierung des Yuan als Hauptkonkurrenten des Dollars. Wenngleich das mittelfristige Ziel auch darin liegt, eine „BRICS-Korbwährung“ als Gegenstück zu den Sonderziehungsrechten des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu schaffen, die ungeachtet westlicher Sanktionen als internationale Handelswährung fungieren kann, hat die Führung der People’s Bank of China (PBC) unter Gouverneur Yi Gang ein wichtiges Ziel. Die chinesische Währung soll gegen einen Dollar-Kollaps abgesichert werden.

Es überrascht angesichts der neuen Rekorde bei der US-Staatsverschuldung nicht, dass die Zentralbanken, die früher Dollars gehortet haben, so umfangreich wie nie zuvor Gold kaufen. Im Juli-September-Quartal haben die Zentralbanken ihre Goldkäufe im Vergleich zum Vorjahr mehr als vervierfacht und ihre bereits beträchtlichen Bestände um fast 400 Tonnen aufgestockt. Diese Zahlen des World Gold Council sind kein Einzelfall. Der seit Jahresbeginn verzeichnete Anstieg der Goldkäufe übertrifft bereits jetzt jeden Zwölfmonatszeitraum seit 1967 bei Weitem. Insgesamt gingen etwa 90 Tonnen der Käufe auf die Türkei (31,2 Tonnen), Usbekistan (26,1 Tonnen), Indien (17,5 Tonnen) und ein paar Tonnen mehr an andere Entwicklungsländer. Die übrigen 300 Tonnen, so wird allgemein angenommen, sind China zuzuschreiben.

Insgesamt besitzt die Volksrepublik (Stand Oktober 2022) 3,05 Billionen Dollar an Fremdwährungsreserven, wovon knapp 103 Milliarden Dollar auf Gold entfallen. Doch mit der Arbeit an einem neuen Währungskorb ist zu erwarten, dass die chinesische Zentralbank auch damit beginnt, Währungen wie den südafrikanischen Rand, den brasilianischen Real und die indische Rupie verstärkt in die Reserven aufzunehmen – und das vor allem zu Lasten des US-Dollars. Der russische Rubel ist ohnehin schon länger ein integraler Bestandteil der chinesischen Währungsreserven. Insbesondere hat die Einfrierung und Beschlagnahmung von russischen Auslandsvermögen nach der Invasion in die Ukraine den chinesischen Drachen aufwachen lassen. Entsprechende Maßnahmen Washingtons im Falle einer chinesischen Invasion auf Taiwan würden wohl Billionen an Dollar betreffen. Hinzu kommt das schwindende Vertrauen Pekings in die US-Währung, da sowohl die US-amerikanischen Schuldenberge wachsen als auch die Inflation in den Vereinigten Staaten massiv anzieht, was eine deutliche Entwertung in Sachen Kaufkraft mit sich bringt.

Der verstärkte Aufkauf von Gold durch die PBC zeigt, dass das Vertrauen Pekings in das Edelmetall weiterhin groß ist. Und nicht nur das: Im Gegensatz zu Papier- und Buchgeld (wozu auch digitale Zentralbankwährungen gehören), kann man die Menge nicht einfach beliebig erhöhen. Insofern sind die Goldreserven auch die beste Möglichkeit einer Absicherung gegen Inflation – und gegen den hyperinflationären Kollaps des US-Dollars.

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